Viel Wind, wenig Schnee: Federi-Schneeschuhwanderung
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Wenn Sachen auf geheimnisvolle Weise kleiner werden oder gar ganz verschwinden, spricht man von "Schwund". In Wikipedia gibts eine ganze Liste davon, doch von den beiden wichtigsten scheinen sie dort nichts zu wissen. Da ist mal das, was die Franzosen 'part des anges' und die Whisk(e)y-Produzenten 'angels‘ share' nennen.
Für HIKRs wohl bedeutender ist jedoch der akute Schwund an Wegen gemäss Landestopographie.
Für HIKRs wohl bedeutender ist jedoch der akute Schwund an Wegen gemäss Landestopographie.
Schon hier habe ich auf einen Weg hingewiesen, der auf der Karte einfach verschwunden ist. Heute wollte ich einen andern suchen, den es gemäss Karte ebenfalls nicht mehr gibt.
Start war am Fusse des Biberlikopfes (Ziegelbrücke), die Details des Wegverlaufes können dem Track unten entnommen werden.
Im Aufstieg habe ich die Abzweigung auf rund 600 Meter verpasst und habe mich dann durch nicht immer ganz leichtgängiges Gelände nach Unteralpli hochbeschissen: Der Wald heisst nicht umsonst 'Runsenwald'.
Botanisch ist das noch attraktiv: Ein Laub-Mischwald, in welchem Eiche und Stechpalme dominieren - in unserer Gegend eine Seltenheit.
Anschliessend bin ich eher rechtshaltend aufgestiegen, sodass ich bis Unternäten im Auf- und Abstieg jeweils verschiedene Routen begangen habe.
Vor Unternäten habe ich zum ersten Mal das Gebäude bemerkt, das etwas abseits des Weges an prominenter Lage auf dem Hügel südwestlich der Alphütten steht. Es scheint ein in die Jahre gekommenes Ferienheim zu sein.
Langsam wurden Schnee und Wind ein Thema, die Schneeschuhe habe ich aber erst nach P.1456 montiert. Auch in Obernäten war der Wind noch soweit erträglich, dass ich noch etwas weiter konnte. Erst am Fuss des Hügels zwischen Plättli- und Federispitz hat es dann so geblasen, dass ich die Schneeschuhe nicht nur ausgezogen, sondern diese auch sturmfest verstaut habe, bevor ich noch den Hügel mit dem Wegweiser (ca. 1830 m) zu Fuss bestiegen habe.
Für den Abstieg habe ich die Schneeschuhe bis kurz vor Obernäten nicht angezogen, der windgepresste Schnee war recht angenehm zu begehen.
Im weiteren Verlauf des Abstiegs hat es ein paarmal ganz fürchterlich geknallt. Erst als ich bei Unteralpli das Forstfahrzeug gesehen habe, wurde mir klar, dass der Forst dort oben am Sprengen ist. Nichts, worauf man auf einer Bergwanderung wirklich scharf ist. Schliesslich kann ja keiner kontrollieren, wohin die Steine fliegen.
Der Einstieg des verschwundenen Weges ist oben mit einem Steinmann und einem blauen Klecks markiert. Der Weg ist also sehr wohl noch vorhanden - und wunderschön!
Auch im weiteren Verlauf hat es vereinzelte Markierungen. Wirklich nötig sind diese nur im Aufstieg auf rund 600 m, wo der Weg das Runsenbett kreuzt, was man im Gelände nicht ohne weiteres sieht. Etwas oberhalb dieser Passage hats ebenfalls einen Steinmann mit einem blauen Klecks.
Dass Forstverwaltungen die Tendenz haben, Wege verschwinden zu lassen, ist soweit verständlich. Dass aber die SwissTopo dieses üble Spiel mitmacht, kann ich nicht nachvollziehen. Auf den Preis einer Karte dürfte die Menge der darauf eingetragenen Wege ja eher wenig Einfluss haben ..
Tourengänger:
PStraub
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