Mit Rückenwind über die Hundwiler Höhi


Publiziert von CampoTencia , 20. Dezember 2014 um 21:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:19 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   CH-AR 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Zürchersmühle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Appenzell
Kartennummer:1094 Degersheim, 1095 Gais

Ein regenfreier Tag und starker Westwind, so die Wetteraussichten, die einen Unterbruch in einer Abfolge von Regentagen versprechen. Kurze Umfrage: "schon was geplant für Freitag? Nein?" Dann mein Vorschlag für eine Wanderung von West nach Ost, meist mit dem Wind im Rücken.
 
"Nächste Haltestelle: Zürchersmühle. Halt auf Verlangen" tönt es aus dem Lautsprecher der Appenzeller Bahn. Also Stoptaste drücken. Wir steigen beim kleinen Bahnhof aus, wo uns ein rostiges Huhn empfängt und über uns ein furchterregender Vogel aus Mistgabelzinken und Sensenklingen kreist. Ein paar hundert Meter geht es der Urnäsch entlang, rechts über uns die Kath. Kirche von Urnäsch-Hundwil, die als Anbau mit einem Wohnhaus erscheint. Ein ungewohnter Anblick. Etwas später queren wir über eine Brücke den Wissbach. Von nun an geht es meist recht steil zur Sache. Unsere Route führt uns heute meist auf Kämmen vorwärts. Interessante Wolkenformationen ziehen unter dem sonst blauen Himmel über uns weg und ergeben ein abwechslungsreiches Bild. Über schöne Wege erreichen wir die Stechlenegg, wo wir erstmals unser Mittagsziel erblicken: das Bergrestaurant Hundwiler Höhi. Anschliessend geht es gemütlich auf dem laubbedeckten Kammweg durch den Wald, bis wir über einen steileren Grashügel den Hof Göbsi erreichen. Und nun fasst uns der starke Westwind voll von der Seite, als wir nordwärts in den Hang unterhalb der Gigershöhi wechseln. In einigen Kehren überwinden wir die Waldpartie und erreichen über nagelfluhgespickten Weg bald die Hundwiler Höhi. Bei einem Kafi Fertig hören wir uns die Vorschläge der Wirtin Marlies Schoch an und entscheiden uns für Speckrösti mit Spiegelei bzw. eine währschafte Gerstensuppe mit Siedwurst. Und lassen es uns dann auch schmecken. Köstlich!
 
Nach fast zwei Stunden in der gemütlichen Gaststube wird es schliesslich Zeit für den Aufbruch. Der Himmel hat sich inzwischen bis auf wenige freie blaue Flecken mit vielen dunklen Wolken überzogen und durch die Tannen pfeift der Wind. Das Windrad auf dem höchsten Punkt dröhnt und knattert bedrohlich, fast unheimlich. Hoffentlich hält es, solange wir uns darunter für ein Foto aufhalten. Der Blick von unten über das Windrad hinaus in die Wolkenfetzen vor dem blauen Himmel ist unbeschreiblich schön!
 
Immer ostwärts haltend gelangen wir über die Ochsenhöhi zur Chuterenegg. Nomen est omen? Es 'chutet' jedenfalls wahnsinnig, aber wenigstens von hinten, der Westwind treibt uns vorwärts. So ist es ein lockeres Gehen, fast mühelos schreiten wir dahin und sind bald auf dem Himmelberg. Den Himmel sehen wir zwar nicht mehr, er ist hinter den Wolken versteckt, aber die Gegend um Gonten leuchtet in der Sonne. Über dem Säntis bildet sich drohend ein dunkles Wolken-Ufo, das sich kontrastreich vom sonnendurchfluteten, blauen Himmel abhebt.
 
An der Hundshenki vorbei, wo früher offenbar bösartige Hunde gehenkt wurden, geht es nun ein kurzes Stück Weges im Wald hinunter, bevor wir ein letztes Mal vom Wind getrieben im Hang die Dählersegg erreichen. Noch eine halbe Stunde brauchen wir bis Appenzell, vor uns immer der leicht beschneite Hohe Kasten, der im Abendlicht aufleuchtet.

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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