Lenkstein 3237m - Mit letzter Kraft

Auch wenn wir mit dem Start am Indereder ein paar Höhenmeter gespart haben, sind wir an unsere Grenzen gegangen, der Weg war trotzdem noch weit genug. Schon beim ersten Steilstück im Ursprungtal quälen wir uns schleppend mit den Harscheisen hinauf, irgendwie fehlt uns heute die Frische. Danach wird es zwar flacher, doch der Hang zum Lenkstein scheint kein Ende zu nehmen. Die eisigen Temperaturen und der Wind zehren auch und so beschließen wir auf der Schulter vor dem Gipfelaufbau abzubrechen. Während wir schon beim Abfellen sind, kommt uns von oben eine Gruppe entgegen und macht uns Mut. "Es sind nur noch ein paar Meter und das Wetter hält auch!" Die aufmunternden Worte wirken. So raffen wir die letzten Reserven zusammen und steigen weiter. Bis zu den Felsen mit Ski und die letzte 50 Höhenmeter zu Fuß. Nur der Gipfelsieg dient als Belohnung, viele Wolken und schlechte Sicht verhindern große Glücksgefühle.
Auch die Abfahrt über die harten, windgepressten Wellen lassen keinen Genuss mehr aufkommen. Wenigstens bleiben die Verhältnisse sicher und wir kommen erschöpft, aber heil durch den Ursprung zurück zum Auto.
Richtig zufrieden sind wir am Ende nur mit dem Sieg über den inneren Schweinehund und mit kräftigem Hunger und Durst schmeckt die Jause an der Säge natürlich besonders gut.