Hoher Weißzint 3371m - Der vergessene Grat


Publiziert von georgb , 13. Dezember 2014 um 11:49.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Mühlen-Lappach-Nevesstausee
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Der wunderschöne Südwestgrat des Hohen Weißzint verwaist mehr und mehr. Hunderte von Skitourengehern schleichen im Frühjahr um ihn herum, aber auch im Sommer wird er kaum noch begangen. Viele riskieren lieber einen Spaltensturz, als den etwas ausgesetzten Gang über den Grat.
Jetzt im Herbst gerät er sowieso in Vergessenheit und wir begegnen heute nur einer Handvoll Aspiranten. Vom See zur Edelrauthütte tummeln sich zwar die Touristen, auf dem Weg zum Weißzintferner sind wir aber schon alleine unterwegs. Hier könnten wir auch den Grat umgehen und über den Gletscherweg aufsteigen, doch die Direttissima gefällt uns besser. Von unten nähern sich uns plötzlich drei Renner und steigen voraus zum Grat. Die Gletscherreste und die versteckten Felsen erfordern Vorsicht, mühsam kommen wir vorwärts Richtung Grathöhe. So schnell sie uns überholt haben, kommen die drei Vorgeher auch wieder zurück, was ist geschehen? "Zu ausgesetzt!" Wir lassen uns trotzdem nicht entmutigen und wollen uns ein eigenes Bild machen. Auf dem Grat angekommen stellen sich tatsächlich ein paar heikle Passagen in den Weg, mit der Schneeauflage sehr unangenehm. Vorsichtig steigen wir weiter, bald wird das Gelände aber freundlicher und die letzten Meter zum Gipfel sind leicht. Ein mächtiger Berg mit grandiosen Ausblicken, heute würden wir so eine Tour nicht mehr ohne Kamera machen!
Der Rückweg erfordert nochmals Konzentration, doch die zwei, drei schwierigen Stellen kennen wir ja vom Aufstieg und in den eigenen Tritten steigt es sich sicherer bis zum Ende des Grates. Leider hat sich der Gletscher darunter so sehr zurückgezogen, dass flottes Abfahren schwierig ist, immer wieder tun sich Lücken auf!
An der schönen Hütte angekommen finden wir dann wieder Gesellschaft und ein gemütliches Plätzchen mit Strudel und Cappuccino, bevor wir auf dem Touristenpfad entspannt zum See zurücktrotten. Bei den zauberhaften Rückblicken beschließen wir sofort den Kauf eines vernünftigen Fotoapparats, diese Eindrücke muss man einfach festhalten. Die Bilder von späteren Touren in der Nähe können sie nur andeuten.

Tourengänger: georgb


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