In Kick und Nebel über den Roten


Publiziert von CampoTencia , 7. Dezember 2014 um 17:30.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 3 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Kartennummer:1093 Hörnli

So oft ich auch aus dem Fenster schaue, es ändert sich nichts: es bleibt trüb und nebelverhangen und die Nebelnässe lässt Bäume und Sträucher tropfen. Also zu Hause bleiben und von schöneren Zeiten träumen? Nein, träumen kann man auch draussen. Und so nehme ich mir fest vor, im Tössbergland eine Rundwanderung zu machen.
 
Als ich auf dem Parkplatz aus dem Auto steige, gerät mein Entschluss ins Wanken. Kalt, nass, und mit Aussicht ist heute wohl nicht zu rechnen. Ein Heli steht hier, er wird heute wohl kaum fliegen, höchstens nach Hause. Eingepackt wie im Winter ziehe ich los in Richtung Orüti und schlage dort den Weg zum Burstel ein. Wenigstens wärmt es langsam beim Hochsteigen. Zwei Esel stehen Seite an Seite und versuchen, einander zu wärmen. Ob sie auch freiwillig in der Nässe sind? In Rütiwis komme ich an den letzten Häusern vorbei. Auf den Bäumen sind Schneereste zu sehen und die Sicht wird immer schlechter. Nach P.1010 sind die Bäume mit Kick behangen, und je weiter ich hochsteige, werden die Eisfahnen an den Ästen immer länger. Faszinierend! Ich staune, wie Wind und Nässe solche filigrane Gebilde entstehen lassen können.
 
Auf dem steilen Grat kämpfe ich mich zum Roten hoch. Es ist schmieriger, laubbedeckter Untergrund und entsprechend mühsam, aber nach einigen Minuten wird es schliesslich flacher, es ist nicht mehr weit zum Gipfel. Wenn da nicht eine Feuerstelle wäre und die mir bekannte Höhle in einem Baum, die wie eine Grotte aussieht, würde ich glatt daran vorbei laufen. Durch Gebüsch und unter tiefhängenden Tannenästen hindurch, darauf achtend, dass mir kein Kick in den Kragen fällt, gelange ich auf den markierten Weg, der von der Hulftegg her kommt. Im Süden des Roten verzweigt sich der Weg, ich schlage die Richtung zur Hirzegg ein. Im Abstieg ist auf der nassen Nagelfluh ein wenig Vorsicht geboten.
 
Schemenhaft im dichten Nebel sind Tannen auszumachen. Ich schreite über Wiesen, gelange durch Waldpartien und freue mich an den fantastisch schönen Kick-Formationen an Ästen und Stacheldraht-Verhauen. Die Wegfindung ist einfach und so kann ich mich ausgiebig den Nebel-Schönheiten widmen. In leichtem Auf und Ab bin ich bald im Tierhag angelangt und wärme mich dort bei einem feinen Kafi Fertig ein wenig auf.
 
Interessanterweise ist es hier fertig mit der weissen Pracht an den Bäumen, es scheint, als hätte es hier keinen Raureif gegeben. Erst geht es bergabwärts zur Sennhütte. Nun folgt ein langweiliges Stück Strasse mit ein paar Kurven, bevor ich in der Stralegg auf den Weg Richtung Chleger abzweige. Dieser ist wegen seiner Steilheit und Beschaffenheit - erdig mit viel loser Nagelfluh - im Moment nicht die beste Wahl, aber eben die direkteste Verbindung hinunter an die Töss. Ich verhalte mich entsprechend vorsichtig und komme wohlbehalten im Chleger an. Die letzten zwei Kilometer, meist auf einer Forststrasse, und schon bin ich zurück auf dem Parkplatz.

Tourengänger: CampoTencia


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

CampoTencia hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Dezember 2014 um 10:58
Dort waren wir vor drei Wochen, ohne Nebel ...

Gelöschter Kommentar

CampoTencia hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Dezember 2014 um 13:12
Wir am 14., haben aber keinen Bericht geschrieben. Wenn wir über jede Tour im Oberland einen Bericht schreiben müssten, dann kämen wir gar nicht mehr zum Wandern.
LG beide


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