Cotopaxi (5.897m) - Mein erster 5.000er-Gipfel


Publiziert von Judith7 , 5. Dezember 2014 um 05:00.

Region: Welt » Ecuador
Tour Datum: 4 Dezember 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: EC 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Latacunga mit dem Taxi zum Nationalpark Cotopaxi, im Park dann bis zum Parkplatz auf 4.600m.
Unterkunftmöglichkeiten:Zeltplatz im Nationalpark Cotopaxi auf 3.800m. Im Januar 2015 soll auch das Refugio José Félix Ribas auf 4.800m wieder eroeffnet werden, das im Dezember 2014 schon seit mehr als 15 Monaten geschlossen ist. Aber dieses Versprechen gab es schon frueher - mal abwarten.

Mehr als 16 Jahre lang war der Mount Kenia (Point Lenana, 4.985m) der hoechste Gipfel, auf dem ich je gestanden habe. Ich war zwar in der Zwischenzeit  mehrmals ueber 5.000m, aber entweder auf einem Pass,  oder ich bin gleich auf meinen ersten 6.000er (Chachani, 6.075m) durchgeschossen. Dieses Mal sollte es endlich auch mal mit einem 5.000er-Gipfel klappen - und ich habe mir einen der schoensten Berge Ecuadors dafuer rausgesucht.

Da seit mehr als 15 Monaten das Refugio José Félix Ribas auf ca. 4.800m geschlossen ist, gestaltet sich die Gipfelbesteigung derzeit etwas laenger, da man bei der hoechstgelegenen Parkmoeglichkeit auf knapp 4.600m loslaeuft. Uebernachtet haben wir auf dem Zeltplatz im Nationalpark Cotopaxi auf 3.800m, von wo aus wir am Nachmittag vor der Gipfelbesteigung einen schoenen Spaziergang zur Laguna Limpiapungo mit wunderschoenen Ausblicken auf den Cotopaxi und die umliegenden Berge gemacht haben.

Geschlafen habe ich in der "Nacht" eigentlich nicht, denn zum einen hat sie schon um 22.00 Uhr aufgehoert, und zum anderen war ich doch ziemlich nervoes, da ich erfahrungsgemaess mit der Hoehe nicht so gut zurechtkomme und mir zudem nicht sicher war, ob die Quilotoa-Runde und die Besteigung des Putzalahua (3.523m) zur Akklimatisation ausreichten, nachdem ich jegliche Hoehenanpassung von meinen Touren in Peru nach 5 Wochen auf Meereshoehe verloren hatte.

Noch am Vorabend hatte sich der Cotopaxi in seiner ganzen Schoenheit praesentiert, und auch als wir um 23.00 Uhr losgefahren sind zum Parkplatz auf knapp 4.600m hat man den Gipfel im Licht des fast vollen Mondes wunderbar gesehen. Dementsprechend war die erste Stunde des Aufstiegs (40min zum Refugio und ca. 25min zum Gletscher) auch wirklich fantastisch und ich hatte mich schon auf einen angenehmen Aufstieg eingestellt. Doch leider weit gefehlt, denn kurz nachdem wir unsere Steigeisen angelegt und die Pickel in die Hand genommen hatte, zogen dicke Wolken mit Schneefall und ein starker Sturm auf, die uns leider den gesamten Auf- und fast den ganzen Abstieg begleiteten.

Dementsprechend kann ich zur Aussicht und den Dingen, die man am Wegesrand sieht, an dieser Stelle gar nicht viel sagen, denn im Licht meiner Stirnlampe, die ich nach der schoenen Stunde im Mondlicht dann anmachen musste, habe ich v.a. den Weg vor meinen Fuessen beleuchtet. Weiter hat man in dem Schnee und dem Sturm sowieso selten gesehen - und deshalb gibt es von der Tour selber bei diesem Bericht kaum Bilder. Bei minus 15 Grad, die durch den starken Wind noch potenziert wurden, blieben die Handschuhe schoen da, wo sie in so einem Wetter auch hingehoeren. Wer trotzdem einen Eindruck der wunderschoenen Eisformationen bekommen moechte, an denen die Route vorbeifuehrt und die ich zum Glueck teilweise durch den Schnee sehen konnte, der kann sich durch die tollen Bilder von Sputnik durchklicken. Dort gibt es auch ausfuehrliche Hintergrundinformationen zum Cotopaxi.

Die Route ist ziemlich steil, und durch die Kaelte und den starken Wind war der Aufstieg aeusserst beschwerlich und anstrengend (ich habe knapp 7h vom Refugio zum Gipfel gebraucht). Und Aussicht gab es auf dem Gipfel leider gar keine. Erst im Abstieg, der auch nochmal ziemlich in die Beine ging, liess der Sturm etwas nach und im untersten Teil blitzte dann sogar mal die Sonne durch.

Fazit: Der Cotopaxi ist mit Sicherheit einer der schoensten Vulkane die es gibt und war eine wunderbare und erstklassige Wahl fuer meinen ersten 5.000er-Gipfel. Allerdings war die Besteigung v.a. durch die Wetterkapriolen alles andere als angenehm und es gab kein entspanntes "Gipfelglueck" wie auf dem Chachani.


Tourengänger: Judith7


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Kommentare (4)


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Cubemaster hat gesagt: Gratulation!!!
Gesendet am 5. Dezember 2014 um 21:57
Hey, Gratulation zur Besteigung. Ich habe auch deinen tollen Chachani-Bericht letztens gelesen und das war mit eine der Ursachen, die mal wieder das Bergfieber in mir geweckt haben und mich dazu bewogen haben, eine Reise nach Ecuador über Weihnachten zu buchen. Ich hoffe, ich habe auch Glück und erreiche den Gipfel. (Der Chimborazo ist dann auch noch geplant, aber mal sehen...)

Judith7 hat gesagt: RE:Gratulation!!!
Gesendet am 6. Dezember 2014 um 02:02
Wow, das freut mich aber, wenn dich meine Berichte ein wenig inspiriert haben. Ich wünsch dir eine tolle Zeit in Ecuador und viel Spaß und Erfolg bei allen Touren.

Verzasca hat gesagt: Exträjm stark!
Gesendet am 6. Dezember 2014 um 09:32
Hola Judith,
Glückwunsch zu Deinem ersten 5.000er!
Richtig so, daß Du das durchgezogen hast, bei Sonnenschein kann das ja jeder, aber bei Schnee und Sturm ist das schon stark, um nicht zu sagen exträjm stark!
Liebe Grüße
EJ

Judith7 hat gesagt: RE:Exträjm stark!
Gesendet am 7. Dezember 2014 um 03:17
Hallo EJ,

so kann man es auch sehen. ;-)
Und danke fuer deine Glueckwuensche!

Herzliche Gruesse auf die Kanaren
EJ


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