Grünten-Runde


Publiziert von quacamozza , 3. Dezember 2014 um 19:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1180 m
Strecke:Parkplatz Weiheralpe-Burgberger Hörnle-Siechenkopf-Grünten-Grüntenhütte-Gigglstein-Grüntenhütte-Roßbergalpe-Theresiengrube-Kehralpe-Gasthaus Alpenblick-Parkplatz Weiheralpe (17 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Immenstadt, Sonthofen, Blaichach oder Rettenberg nach Burgberg, am Gasthaus Löwen in die Grüntenstraße abbiegen; nach 250 Metern links hoch Richtung Gasthaus Alpenblick (An der Halde) zum Parkplatz Weiheralpe (Tagesgebühr 2,50 €)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 3 1:25 000 Allgäuer Voralpen Ost Grünten, Wertacher Hörnle

Der Grünten ist einer der bekanntesten und auffälligsten Berge in den Allgäuer Alpen. Als "Wächter des Allgäus" sieht man ihn schon von der Anfahrt aus dem Unterallgäu. Trotz Sendemast, Gipfelseilbahn, Skigebieten und allgemein großem Andrang hat der Berg eine gewisse Faszination behalten.

Der Grünten selber ist ein Wandergipfel, während den Kletterern das Burgberger Hörnle, die Stuhlwand und der Gigglstein mit Nebenfelsen zur Verfügung stehen.
Sobald man sich von den Hauptwegen entfernt, kann man im Grünten-Massiv selbst an schönen Wochenenden noch Ruhe und Einsamkeit vorfinden. Ein früher Aufbruch macht sich bezahlt.


Zur Schwierigkeit:

T 4 und I+ am Gigglstein
Burgberger Hörnle: T 3-4
ansonsten deutlich leichter


Zum Zeitbedarf:

Weiheralpe-Burgberger Hörnle: 40-45 min
Burgberger Hörnle-Siechenkopf: 15-20 min
Siechenkopf-Grünten: 20-25 min
Grünten-Grüntenhütte: 20 min
Grüntenhütte-Gigglstein: 20-25 min
Gigglstein-Grüntenhütte: 20 min
Grüntenhütte-Roßbergalpe: 20-25 min
Roßbergalpe-Weiheralpe über Fahrstraße: 1 Std 15 min



Schon mehrmals habe ich die Grünten-Runde durchgeführt. Schön ist beispielsweise auch der Abstieg über die Kammeregg. Dann muss man allerdings ab Wagneritz auf teilweise stark befahrenen Asphaltstraßen zurück nach Burgberg wandern. 

Am Parkplatz Weiheralpe (910m) ist heute Morgen der Teufel los. Kletterausrüstung raschelt, Wanderer nesteln an ihren Rucksacktaschen. Hastig werden Parkscheine gelöst. Eine gewisse Unruhe stellt sich ein.

In zügigem Tempo geht es auf bekanntem Weg hoch. An der Abzweigung (1160m) nehme ich den Funkenweg unter die Füße und bin rasch auf dem Burgberger Hörnle (1496m). Einige Minuten habe ich diese tolle Aussichtskanzel für mich alleine. Unglaublich, wie voll es innerhalb kurzer Zeit wird. Das Hörnle ist leider auch bei Auswärtigen kein Geheimtipp mehr.

Dagegen ist es auf dem Siechenkopf (1572m) wohltuend ruhig. Aus der Scharte führt ein guter Weg zu seinem Gipfel. Von hier aus beeindruckt die Stuhlwand. Auf der anderen Seite ist bald wieder der Wanderweg erreicht.

Nun hoch zum Grünten (1738m) und ins Getümmel am Jägerdenkmal. Der Kampf um die Sitzplätze in der sonnigen Südseite ist in vollem Gange. Ich habe Glück, weil ich noch rechtzeitig dran bin. Auch von der anderen Seite kommen immer mehr Wanderer hoch. Eine "Bescheidwisserin" nervt mit ihren Selbstgesprächen über die Namen der vielen, von hier sichtbaren Gipfeln.

Die Grüntenhütte (1477m) ist heute bewirtschaftet. Doch zuerst möchte ich noch auf den Gigglstein (1497m). Der ist ab dem 1. Januar gesperrt.
Von der Grüntenhütte auf Gras hinunter ins Bachbett, wo man auf den Zustiegsweg trifft. Der führt mich an den westlichen Ansatz des Berges, an dem eine Hinweistafel der IG Klettern Allgäu angebracht ist.

An der Nordseite entlang führt der Weg an verschiedenen Kletterrouten vorbei, deren Namen teilweise mit kleinen Tonplättchen am Einstieg bezeichnet sind. Ein kleiner, kräftiger Anstieg bringt mich in die Scharte östlich des Gigglsteins. Auch hier ist wieder eine Tafel installiert.

Nun nicht auf die Südseite absteigen, sondern direkt über einen schmalen, luftigen Grat (T 4) zur Gipfelrinne. Die ist gerade mal einen Meter breit. Im Aufstieg recht mühsam und bei Nässe zu widerraten. Oben über eine kurze Felsstufe (I) oder links ausholend (einfacher) auf die Gipfelschneide mit dem schiefen GK. Das GB (in diesem Fall ist es ein kleiner Zettelblock) muss man erstmal finden. Es versteckt sich in einem Glas unter den Wurzeln eines breiten Baumstumpfes.

Auf gleichem Weg zurück zur Grüntenhütte (1477m). Nachdem nun alle Grüntengipfel bestiegen sind, hat man sich ein großes Getränk in jedem Fall verdient.

Den Grünten-Gipfelweg verlässt man nach 50 Höhenmetern, um auf der anderen Seite zur Roßbergalpe (1372m) abzusteigen.

Da der Weg durch das Hühnermoos heute wegen Drückjagd gesperrt ist und ich dieses Mal nicht die Route über die Schwandalpe nehmen möchte, lerne ich die gut 8 Kilometer lange Asphaltstraße kennen, die toll zum Mountainbiken ist, für die Füße aber eine rechte Qual bedeutet. Während der großen Schleife, die Richtung Wertacher Hörnle verläuft, wandert man durch den westlichen Teil des sogenannten "Großen Waldes", eine äußerst einsame Gegend, in der sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen.

So zieht sich's ordentlich in die Länge. Unten ist es kälter als in der Höhe. Die letzten Stunden habe ich getrietschelt, aber nun lege ich wieder einen Zahn zu. An der Südseite des Gigglsteins wird noch geklettert. 
Weiter unten kommen beim Passieren der Erzgruben Erinnerungen an vergangene Urlaubstage hoch. Der Tag ist fast vorbei, als ich am Ausgangspunkt ankomme. Kurz vor dem Parkplatz erkennt mich ein Pärchen und spricht mich an. Die Welt bzw. das Allgäu ist klein.

 

Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (2)


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yuki hat gesagt: Schön...
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 21:43
... hast's ghabt!

Griaßle
Syoko

quacamozza hat gesagt: RE:Schön...
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 23:25
Naja, nicht ganz ;-)


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