Unter Gabelhorn 3392m Überschreitung


Publiziert von Lulubusi , 2. Dezember 2014 um 10:18.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:25 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 1060 m
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Trift in Zermatt
Kartennummer:LK 1:25000 BL1348 Zermatt BL1347 Matterhorn

Unter Gabelhorn 3392m Überschreitung

Für eine 4000er Besteigung müssen wir zum Glück nicht weit reisen. Stehen die Berner Hochalpen doch vor der Haustüre. Beinahe täglich können wir diese bewundern. Und doch zog es uns an diesem Wochenende wieder mal ins Wallis um das Ambiente der Walliser 4000er zu geniessen. Es zieht uns an den Fuss des Obergabelhorns. Ganz nach oben wird es aber nicht gehen. Das war schon bald klar. Das Obergabelhorn wurde auf Grund der vorherrschenden Verhältnisse, sehr viel Schnee, nicht begangen. Zudem war einen kaum mehr begangene Tour zu absolvieren, unser kleines Projekt.

 

Aufstieg

Vom Berggasthaus Trift P.2337 folgen wir dem Bergwanderweg der in südlicher Richtung zum Höhbälmenstafel und hier nach rechts (Osten) zum Hüenerchnubel P.2809 hoch führt. Nun folgen wir diesem Buckel in östlicher Richtung bis zum P.3207 und von hier kurz absteigen in eine wenig ausgeprägte Scharte. Von hier klettert man über leichte aber sehr brüchige Felsen zum P.3298 hoch.

 

Aktuell trifft man hier auf einen Turm. Dieser kann direkt überklettert werden „Fels 4“ oder man umgeht diesen auf seiner Südwestseite über ein luftiges mit Schutt bedecktes Band, steigt jenseits des Turms wieder auf den Grat zurück und über das folgende, kurze Gratstück, bis in eine Lücke vor einem quadratischen Turm (Tisch). Das Gratstück in die Lücke hinunter ist bei Vereisung heikel. Den Tisch erklimmt man direkt über die Gratkante „Fels 2c“. Nun folgt man weiter dem mit einigen Gendarmen gespickten Grat „Fels 3“, die meist links umgangen werden, bis in die Lücke (Gabel) am Fuss des letzten Grataufschwungs.

Von der Gabel klettert man über gestuften aber teilweise etwas brüchigen Fels bis an die oberste Stufe vor dem Gipfel. Hier etwas in die Südwand queren und schliesslich direkt zum Gipfel des Unter Gabelhorn P.3391.

 

Hinweis: Da diese Tour kaum mehr begangen wird, finden sich keine Wegspuren oder Hinweise zur richtigen Route, was heisst, man suche sich den besten Weg.

 

Abstieg

Vom Gipfel steigt man westwärts über Felsen „2c“ auf den Firnbedeckten Westgrat der zum Unter Gablejoch P.3315 führt ab.

Am Fuss der Felsen, zu Beginn des Firngrates biegen wir nach rechts ab. Vom Gipfel bzw. im Abstieg von diesem erkennt man von oben ein Felsband nördlich des Unter Gabeljochs, auf einer Höhe zwischen 3100 – 3200m. Diese Felsstufe ist an seinem südöstlichen Ende, auf 3200m unterbrochen.  Diese Lücke ermöglicht ein Durchkommen vom oberen zum darunterliegenden Frinhang (Nordflanke Unter Gabelhorn). Diese Frinflanke ist durchwegs recht steil. Oberhalb der Lücke „40Hm 40-45°“ unterhalb der Lücke „20Hm 45° 40Hm 43° 120Hm 30-35°“. Über diesen Firnhang erreichen wir den Gabelhorn Gletscher.

 

Auf dem Gletscher gehen wir nordwärts zum P.2973. Ab hier westwärts, dem Moränenkamm folgend in die Schwemmeben auf einer Höhe von 2600m hinunter. Durch die Schwemmeben wandern wir via P.2579 zum Bergwanderweg hinunter, diesem folgend weiter zum Vieliboden und schliesslich zu unserem Ausgangspunkt das Berghaus Trift P.2337.

 

Ausgangspunkt

Berggasthaus Trift 2337m

 

Dieses erreicht man vom Bahnhof Zermatt der Bahnhofstrasse in Richtung Matterhorn folgt. Bei der Grampi Bar biegt man nach rechts in eine enge Gasse ab. Nach ein paar Häusern, erreicht man den Bergwanderweg zum Berggasthaus Trifft.  Dieser führt von Bodmen in die Triftschlucht hinein. Erst auf der rechten Seiten des Triftbachs, steil durch einen schönen Lärchenwald zur Pension Edelweiss P.1961 hinauf. Von hier weiter durch den Wald zur Stellibrücke P.2058 und auf der anderen Talseite am Stellistein vorbei in einigen Kehren zum Berggasthaus Trift P.2337.

 

Der Bergwanderweg ist teilweise etwas steil aber sehr gut angelegt und stellt weiter kein Problem dar „T3“

 

Ziel

Unter Gabelhorn 3392m

 

Anforderungen

Hüttenzustieg T3

Gipfelaufstieg Fels bis „3 franz. Schwierigkeitsgrat“ brüchig. Alpine Tour die vollständig selbst abgesichert werden muss. Kaum begangen, deshalb auch keine Wegspuren oder andere Anhaltspunkte.

Firn bis 45°

 

Material

Komplette Hochtouren und Gletscherausrüstung. 30m Seil.

 

Allgemeine Info

Wichtig: Der Abstieg über die Firnflank nördlich des Unter Gabelhorn kann nicht immer begangen werden. Bei Ausaperung ist ein Abstieg nicht zu empfehlen, nicht mögliche! Ein Abstieg ist dann erst beim Ober Gabeljoch möglich. Also sich unbedingt über die Verhältnisse beim Hüttenwart erkundigen!

 

Zeit inkl. Auf- und Abstieg (Hütte-Hütte) inkl. Pausen.

 

Fazit

·         Super schöne sehr abwechslungsreiche Hochtour

·         mit Blick auf die umliegenden 4000er

·         Kaum begangen, daher recht anspruchsvoll

·         Tolle Überschreitung des Untergabelhorn

·         Alpine Hochtour

 

Genaue Route

Berggasthaus Trift P.2337, Hüenerchnubel P.2809, P.3207, P.3298, Unter Gabelhorn P.3392, P.3375, Gabelhorn Gletscher, P.2973, P.2570, P.2488, Vieliboden, Berggasthaus Trift P.2337

 

Alternativ

Wisshorn

Platthorn

Mettelhorn


Tourengänger: Lulubusi


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Kommentare (2)


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WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 12:02
Hoi Lulubusi,
auf Grund eines Kalenderbildes wollte ich diese Tour auch immer schon mal in Angriff nehmen. Nun hab ich Dank deines informativen Berichts eine genaue Tourenbeschreibung und kann meinen Plan vielleicht im näxten Jahr in die Tat umsetzen. Merci vielmal und Gratulation zur Tour. Auch wenn es nicht das große Gabelhorn war, so denke ich, diese Tour steht dem "großen Bruder" in nichts nach.
Grüße aus Flachlandhausen
WoPo

Lulubusi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Dezember 2014 um 10:58
Danke! Es ist wirklich eine lohnende Tour! Auch wenn nicht die ganz Grosse, Dafür ist man alleine unterwegs.


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