Leistchamm (2101 m) + Flügenspitz (1703 m) - Schlammschlacht überm Nebel


Publiziert von Schneemann , 30. November 2014 um 21:30.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Amden Arvenbühl
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Amden Post

Motivation:
Der warme November 2014 lässt kaum Skitouren zu. Den Nebel ertrag ich aber nicht auf Dauer, deshalb musste eine Alternative her. Daher ging ich von Amden diesmal nicht wie im letzten Winter zur selben Zeit mit den Ski auf meinen Standard-Skiberg (Gulmen), sondern schnürte die Wanderstiefel für den Leistchamm. Vor allem wegen der sehr steilen Nordflanke eignet sich der Leistchamm kaum für Skitouren und ist daher derzeit ein gutes Ziel. Der Aufstieg selbst ist nicht so sehr spanend, die Aussicht vom tollen Gipfel dafür aber umso mehr - Manche behaupten sogar man hätte von diesem "uneigentlichen Churfirsten" eine bessere Aussicht in die Südabstürze als von den sieben "echten Churfirsten"...

Tour:
Start in Amden Arvenbüel das man wunderbar mit dem Postbus erreichen kann. Die Lifte hier stehen natürlich alle noch still und man fragt sich ob die sich überhaupt noch rentiern können. Wie auch immer, dem vielen Wandervolk folgend bestieg ich erst den Flügenspitz (1703 m), der sich über dem Amdener Hochmoor erhebt und eine schöne Aussicht bietet. Das Gebiet ist ein wichtiges Schutzrevier für viele gefährdete Arten, weshalb man die Wege hier nicht verlassen sollte!

Durchs Hochmoor muss man damit rechnen immer wieder mal nasse und matschige Wiesen zu queren. Darauf war ich mental gut vorbereitet ;) Dass es danach auf den Leistchamm allerdings noch viel schlimmer wurde, hat mich dann doch überrascht. Die Schneereste schmelzen schnell dahin und setzen quasi den ganzen Weg unter Wasser - es ist sehr steil,sehr rutschig und sehr dreckig!

Dennoch quälte ich mich den Aufstieg hoch - erst über den Steilen Tritt, wo man immer wieder Matschpassagen und nasse Felsen meistern muss. Im steilen Gelände sollte man hier gut aufpassen wo man hintritt. Ab dem erreichen des Gipfelgrats gings dann grösstenteils über Schneefelder weiter, was deutlich angenehmer war.

Leider ist der Aufstieg auf den Leistchamm grösstenteils im Schatten und ziemlich windig. Das Gipfelkreuz zeigt sich auch erst weniger Meter vor dem höchsten Punkt. Steht man dann aber plötzlich oben, dann eröffnet sich das grandiose Panorama und plötzlich scheint die Sonne ins Gesicht. Man steht vor den senkrechten Südabstürzen und kann nur staunen über diese Aussicht. Ein Traum - für diese Momente geh ich in die Berge!

Der Abstieg erfolgte auf dem Aufstiegsweg und war noch rutschiger als zuvor. Dreimal hätts mich auch fast auf den Hosenbeden gelegt, was eine extreme Drecklerei geworden wäre (akkute Absturzgefahr gibts nur an sehr wenigen Stellen). Der Abstieg nach Arvenbüel ist dann nur noch mässig spannend. Leider war mir der Postbus vor der Nase weggefahren, daher lief ich dann noch nach Amden hinunter, das gerade vom Nebel verschluckt wurde...

Fazit:
Der Leistchamm hat für mich zwei Gesichter. Den Aufstieg mag ich irgendwie nicht besonders - er ist steil, anstrengend und bei den heutigen Bedingungen einfach sehr rutschig und unangenehm. Zudem hat man keine Sonne und da man das Gipfelkreuz nicht sieht, zieht sich der Aufstieg irgendwie gefühlt in die Länge. Steht man aber erstmal oben, dann ists einer der schönsten Gipfel die man sich denken kann...





Tourengänger: Schneemann


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