Der Ostgipfel des Rötelsteins (1394 m): endlich erreicht!


Publiziert von Vielhygler , 23. November 2014 um 17:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:17 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Murnau nach Großweil, dort Abfahrt zum Freilichtmuseum Glentleiten. P ein paar Hundert Meter weiter oberhalb der Kreut- Alm.
Unterkunftmöglichkeiten:Auf der Tour keine Einkehr.
Kartennummer:DAV BY 9

Der vielbesuchte und aussichtsreiche Rötelstein hat zwei um etwa 20 Höhenmeter niedrigere Nachbarn: Im Westen einen sehr einfach über den sanften Grat in  fünf Minuten zu erreichenden hübschen und lohnenden Aussichtsfelsen und im Osten einen sehr viel markanteren freien  Felsen, der allerdings auch um einiges  schwieriger zu erreichen ist. Aktuell versperrt eine – inzwischen - in mehrere Teile zerschnittene große Fichte den Gratübergang und die der Käseralm benachbarte Bergwacht hat Absperrband angebracht, damit sich hier niemand in Gefahr bringt..
 
Im August war die Fichte noch in einem Stück und der Ostgrat vom Rötelsteingipfel aus ganz und gar unpassierbar (ich habe darüber am 27.8. berichtet). Aber auch aktuell mit den stark verzweigten abgeschnittenen Baumtrümmern würde ich mich im Abstieg (ohne Vorkenntnis des Aufstiegs) dort nicht hinuntertrauen. Dennoch hat mich der Ostfelsen seit langem interessiert. Im August habe ich von Süden versucht, den Ostgrat zu erreichen: zu steil! Auf der nordwestlichen Seite habe ich es ein paar Wochen später erneut versucht und bin zu weit oben gequert und dann um den Nordgrat nicht herumgekommen und schließlich über steiles Gras auf den Rötelsteingipfel abgedrängt worden. Aber so was läßt mir auf Dauer keine Ruhe und so habe ich es eben heute wieder versucht, diesmal die Nordwestquerung etwas weiter unten angesetzt und bin so schließlich an`s Ziel gekommen. Einsam ist es dort: Ich habe auf dem Ostfelsen nicht die geringsten Hinterlassenschaften anderer Geher, etwa Stoamandln oder (leider manchmal) Kippen, gefunden und auf dem Weg dorthin auch keinerlei Hinweise, Zweigerl, eingeritzte Baumzeichen gesehen, geschweige denn eine Pfadspur.
 
 Die Querung zum Ostfelsen
 
Die nun folgende kurze Beschreibung der weglosen Tour auf den Ostfelsen des Wandergipfels Rötelstein richtet sich nur an geländeverständige und erfahrene weglose Geher, weil solche von einem Schritt zum nächsten wissen, wo genau steiler Laubwald gangbar ist und ebenso genau, wo nicht und wie man eine solche Querung ansetzt. Ich habe heute für die eigentlich kurze weglose Querung (Foto)  fast 40 Minuten gebraucht, rutschiges Laub lag auf einer dünnen patschnassen Humusdecke, stellenweise etwas unangenehm.
Die Beschreibung nimmt dort ihren Ausgang, wo der Fußweg zum Rötelstein beginnt. (Höhe etwa knapp 1300m). Ich nehme von dort einen zunächst nach nordwärts abgehenden Karrenweg, der in der AV- Karte gepunktet dargestellt und auch auf der Minimap zu sehen ist. Der Weg quert die Nordseite nach Osten und endet an einem Hochsitz mit Bauwagen samt Schornstein: (Foto) (Ich dachte immer Wild soll vor der Zubereitung noch abhängen, aber was weiß der Jagdlaie schon..)
Hier beginnt die weglose Querung (Foto), der Gipfelaufbau des Rötelsteins ist weiter oben zunächst immer spürbar. Bei zunehmender Steilheit absteigen und dadurch leichter unterhalb des Nordgrats queren und auf gleicher Höhe immer weiter, bis eine steile, aber gut gangbare Waldwiese zu einem lichten Grat emporleitet. Auf dem Grat (Foto) ganz kurz nach links weiter und die Gipfelwiese steil und ohne Ausgesetztheit zum höchsten Punkt. Der Gipfel selbst: ein kleiner natürlicher Steinkreis, aber es ist etwas mehr Platz dort, als die Fotos nahelegen. Wie schön, endlich! Weite Umsicht und eine gemütliche Rast…
 
Der Grat zum Hauptgipfel,
 
den ich dann ohne viel Hoffnung hinaufzukommen, einfach probiere, ist schnell beschrieben: er ist nach kurzem Wiesenübergang steil, unübersichtlich und mit den großen Baumfragmenten urwaldhaft wild und nach Norden hin auch über Abstürzen etwas ausgesetzt und rutschig. Aber ich bin entspannt, denn ich kann ja immer auch zurück. Schließlich vermitteln ein paar letzte steile Schritte im Gras (hier rotes Absperrband) den Rötelsteingipfel. Dort Rast auf der Bank und auf dem Hinunterweg vom kleinen Sattel aus noch ein Abstecher zum Westfelsen, der mir immer besonders gut gefällt mit seinen bizarren Knollen und Vorsprüngen (Fotos). Insgesamt  für mich eine ganz und gar geglückte Runde!
 
Der Ausklang
 
erfolgt zunächst in der Pfarrkirche St Georg in Bichl, einem Rokoko - Neubau (Fertigstellung 1753) von Johann Michael Fischer. Große Kunst, die der Filialkirche des Klosters Benediktbeuern hier zuteil wurde…und dann noch im Cafe am östlichen Ortsausgang von Bad Heilbrunn mit Siebträgermaschine und frisch gemahlenem Dinzlerpulver in guter Stimmung.   

Tourengänger: Vielhygler


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