Glasklar und herbstlich bunt; ein Nachmittag im Klöntal.


Publiziert von justus , 13. November 2014 um 06:02.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:18 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

An einem windstillen Herbsttag ist das Klöntal einer der schönsten Orte. Da die Nordseite meist im Schatten liegt, hat es auch wesentlich weniger Wanderer als im Sommer. Doch die Sicht von dort auf die herbstliche Spiegelung ist fantastisch, wie wir schon letztes Jahr bewundert haben.

Von Rhodannenberg laufe ich am Nachmittag auf dem Wanderweg dem See entlang. Immer wieder muss ich anhalten, um das immer gleiche Motiv zu fotografieren, denn an diesem klaren Herbsttag spiegelt sich der bunte Wald vom anderen Seeufer wirklich erstklassig.

Diese Jahr habe ich schon zwei Ausflüge — jeweils bei Nieselregen — im Norden des Glärnisch gemacht. An diesen Nachmittag wollte ich einen davon bei besserem Wetter etwas verlängern.

Nach dem Bärentritt laufe ich im Bett der Dunggellauirus bis kurz vor den Wasserfall. Hier nun links in den Wald und der Felwand entlang, bis sie auf einfachen Stufen erstiegen werden kann. Nach dieser Stufe gehe ich ohne allzuviel aufzusteigen zurück Richtung Dunggellaui. Durch einen kleinen Einschnitt auf einen unausgeprägten Grat, der parallel zu Dunggellaui hinaufführt, bis man auf die hohe Felswand trifft. Hier habe ich schon einmal länger den Weg gesucht, so dass ich diesmal zielstrebig nach rechts auf den gut gestuften Riss in der Wand zusteuere. Nach dieser Passage steige ich, immer recht nah an der Schlucht bleibend, weiter auf. Zum Teil muss man die Hände zur Hilfe nehmen. Ein unschwieriger Felsaufschwung wird linkshaltend erstiegen worauf man bald die nächste Felswand erreicht.

Hier könnte man nach auf einem Band in die Schlucht absteigen, doch sieht das nicht vielversprechend aus. Auf Gemsspuren bin ich auf meinem letzten Ausflug auf einen Vorsprung hinausgequert und wegen dem Nieselregen vor der Kraxelei umgekehrt (am See bin ich dann noch richtig nass geworden). Diesesmal kraxle ich zwei Meter weiter hinauf, wo es einen Reepschnurstand an einem Baum hat. Doch die folgende einfach aussehende Runse erweisst sich als feucht, schmierig und rutschig. Ich trete also wiederum den Rückzug an, den hinunter muss man ja auch wieder.

Noch möchte ich nicht umkehren und folge nun Gemsspuren der Wand entlang nach links (Osten). Nach einer Stufe kann man bald in einer Runse hinaufsteigen. Ab hier kann nicht mehr falsch laufen.

Nach dem doch recht kraxeligen Aufstieg bin ich ziemlich erstaunt hier auf eine rustikale Jägerhütte zu treffen (kenne nun 5 am Glärnisch und Vorder Glärnisch, die alle nicht auf der Karte verzeichnet sind). Das Gelände ist nun recht flach und ich steige über eine grosse Wiese und später im Wald leicht nach Osten haltend an.

Weiter oben hat es wieder einen Felsaufschwung. Ein paar Gemsen flüchten links einer Runse über Bänder zwischen Legföhren bergauf. Ich beschliesse ihnen zu folgen, was ziemlich gut geht. Nochmal wird es etwas flacher bevor es wieder steiler hinauf geht.

Die Wegsuche hat etwas Zeit gebraucht, so dass es schon später ist und ich beschliesse in dem Hang unterhalb der letzten Föhren, dass ich mein heutiges Forenegg erreicht habe (ich glaube man hätte noch etwas weiter rechts (Westen) hinaufsteigen müssen/können, aber auf der Karte ist das Forenegg noch weiter im Osten eingezeichnet, leider ohne Kote).

Ich geniesse noch kurz die Aussicht und mache mich auf den Rückweg entlang der Aufstiegsroute. Auch im Abstieg bieten sich immer wieder schöne Aussichten auf den See. Erst mit einbrechender Dunkelheit erreiche ich wieder Rhodannenberg, wobei der abendliche See eine schöne ruhige Stimmung ausstrahlt.

Im Norden des Glärnisch kann man zwar keine Gipfel (nur Eggen) besteigen, dafür ist man mit Sicherheit alleine unterwegs und kann auf selten begangenen Steigen neue Orte entdecken. Nur während der Jagd sollte man sich zurückhalten.

Updated 2019: einige Informationen angepasst / entfernt.

Tourengänger: justus


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