Libingen - Habrütispitz - Chrüzegg - Libingen


Publiziert von alpstein , 9. November 2014 um 18:43.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Ramsen - Frauenfeld - Attikon - Wil - Bütschwil - Libingen; PP am Mehrzweckgebäude hinter der Kirche
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Chrüzegg (derzeit nur am Wochenende geöffnet)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Einen genialen Herbsttag durften wir heute über dem Nebel auf den Höhen zwischen Toggenburg und ZH-Oberland erleben. Nach einer suboptimalen Vorbereitung am Vorabend, ging es mal wieder mit relativ kurzer Anfahrt in unser nächstgelegenes Schweizer Wandergebiet. Libingen (769 m) haben wir schon einige Mal als Ausgangspunkt gewählt. Statt dem Schnebelhorn war heute aber der/die Habrütispitz (1275 m) und das Chrüzegg (1265 m) unser Ziel. Zwei wrw markierte Bergwege führen vom Talschluss über die steile Nordflanke auf den langen Höhenrücken.

Wir wählten den östlichen, der uns von Vettigen (888 m) recht steil und effizient nach Hinter Chreuel (1219 m) brachte. In mehreren Stufen, mal flacher, dann wieder steil, verläuft er über einen Sporn zum Helenachappali (1177 m), wo sich ein Kreuz und ein schöner Aussichtspunkt mit Sicht über das Tal bis zum Bodensee hinaus befinden. Ab hier wechselt der Pfad in die Flanke, wo auf einer kurzen Passage noch abgerutschter Schnee lag, der aber nicht hinderlich war. In Hinter Chreuel wurden wir von einer frischen Brise empfangen, der Föhn ließ grüßen.

Wir folgten dem Pfad zum Habrütispitz, wo sich ein tolles Panorama bot. Nach dem Abstieg kamen wir bald einmal auf den markierten Wanderweg. Ein Waldstück war noch zu passieren und schon kamen wir an das Gipfelkreuz am Chümmibarren, mit 1313 m der höchste Punkt unserer heutigen Wanderung. Der Wind hatte mittlerweile den Betrieb eingestellt, so dass die Bank ein idealer Platz zum längeren Verweilen war. Vom Vrenelisgärtli bis zum Eiger war so ziemlich alles zu sehen, was Rang und Namen hat. Die Föhnstimmung sorgte für tolle Wolkenbilder und eine mächtige Walze über der Kette zwischen dem Glarner- und Bündnerland.

Bis zum Berggasthaus Chrüzegg war es dann nicht mehr weit. Der Alplisattel (1214 m) und Obers Alpli (1140 m) waren weitere Stationen bis schließlich die sonnenüberflutete Terrasse am Unders Alpli (1081 m) nochmals zur Einkehr lockte. Hier ist der Gast noch König und wird vom Wirt sogar mit Handschlag begrüßt. Äußerst zivile Preise für Speis und Trank machen den Aufenthalt besonders angenehm, so dass wir am liebsten gar nicht mehr aufgestanden wären. Bevor wir aber noch einen Sonnenbrand bekamen, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Über Ober Loh (876 m) und eine uns bisher nicht bekannte Schlucht, ging es mit einem Schlussaufstieg  nach Libingen zurück.

Fazit: Der Tag und die Wanderung haben 5 Sterne verdient. Der abwechslungsreiche Rundkurs im interessanten Terrain bietet Panoramen der Extraklasse, echt ZH-Oberland eben.

Hinweis: Den steilen wrw markierten Bergweg (T2-T3) würde ich aktuell wegen dem feuchten Gelände und den Blättern auf dem Nagelfuhgestein nicht für den Abstieg empfehlen. Stöcke sorgten auch beim heutigen Abstieg nach Libingen an manch rutschigen Passagen für den nötigen Halt.

Route siehe Wegpunkte. Die Wanderwege sind bestens ausgeschildert. Vom Chrüzegg weg folgt man dem Ziel Unders Alpli/Krinau. Den Chegelboden haben wir südseitig umgangen. Dieser Weg Richtung Schwämmli ist attraktiver, als die südliche Umgehung über einen Alpweg.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (13)


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countryboy hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2014 um 18:58
Welch herzerwärmender Bericht für (in der Nebelsuppe) Zuhausegebliebene. :-)
Gruss, Yves

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. November 2014 um 19:46
Vielen Dank, Yves

Da wir gestern keine Zeit hatten, wollten wir heute die Chance auf Sonne nutzen.

Grüße
Hanspeter

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2014 um 20:02
"suboptimale Vorbereitung am Vorabend"!!!! Diese Formulierung gefällt mir bestens und muss ich mir unbedingt merken.... kommt mir irgendwie bekannt vor...Naja, ihr konntet aber zumindest noch diese feine Tour machen. Der rote Hutträger konnte dies heute nicht... und DAS hatte nix mit suboptimalen Vorbereitungen zu tun!! ER mußte heute wuppen!!!
Aber hätte ich heute frei, ich hätte trotzdem solch feine Tour nicht machen können; so was gibt`s nicht in good old Flachlandhausen ;-(
Grüße ins Nebelsuppenland
WoPo

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. November 2014 um 21:19
"suboptimal" kann fehlender Schlaf bedeuten oder auch eine etwas überhöhte Kalorienzufuhr, was wiederum verschiedene Ursachen haben kann. Es war wohl etwas von jedem, aber dennoch hat es sich gelohnt heute zeitig aufzustehen und in diese schöne Voralpenregion zu fahren und ein paar Sonnenstunden zu tanken.

Beste Grüße, auch an Tina
Hanspeter


CampoTencia hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2014 um 21:20
Schön, dass ihr diesen herrlichen Herbsttag in unserer Gegend geniessen konntet! Wir selber waren gestern auch in den Tösstaler-Bergen unterwegs.
LG Herbert + Ella

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. November 2014 um 06:34
Hallo Ihr Zwei,

die Gegend gefällt mir sehr gut. Über die langen Höhenzüge zu wandern mit der herrlichen Aussicht macht einfach Spass. Die steilen Flanken zu überwinden gibt der Wanderung noch einen alpinen Charakter dazu. Nicht zu vergessen die schönen Einkehrmöglichkeiten (Chrüzegg, Schwämmli, Unders Alpli.......).

HG, Hanspeter

Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. November 2014 um 18:49
Danke, auf die vielfältigen Möglichkeiten dieses Nahwandergebiets greifen wir immer wieder gerne zurück.

HG, Hanspeter

PS.: Sonnige Grüße aus der Toskana?

Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. November 2014 um 19:06
Ich habe Deinen Neckertalbericht gerade eben erst entdeckt :-)

Danke und beste Grüße
Hanspeter

Bolivar hat gesagt: Tolle Gegend!
Gesendet am 11. November 2014 um 09:58
Hallo Hanspeter,

...falls Dir mal die Ideen ausgehen sollten, was ich aber nicht glaube, dann kann ich Dir wärmstens die Wanderung auf den Hüttchopf empfehlen! :-)

viele Grüsse
Marc

alpstein hat gesagt: RE:Tolle Gegend!
Gesendet am 11. November 2014 um 17:57
Hallo Marc,

vielen Dank für den Tipp. Es ist wohl schon 6 Jahre her, dass ich bei Schnee mal auf den Hüttchopf gestapft bin. Das ZH-Oberland hat viel zu bieten. Von Steg über den Bachtel nach Wald habe ich auch als schöne Tour in Erinnerung.

Beste Grüße
Hanspeter

Bolivar hat gesagt:
Gesendet am 17. November 2014 um 12:50
Besten Dank, die Tour merke ich mir!


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