Durch die Gorges de l'Areuse über den gesperrten Sentier du Réservoir


Publiziert von chaeppi Pro , 9. November 2014 um 12:28.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum: 8 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 870 m
Abstieg: 870 m
Strecke:15.3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB via Neuchâtel nach Bôle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Swiss Map 25

Nach den Schneefällen bis in tiefe Lagen wird es langsam schwierig geeignete Tourenziele zu finden wenn man noch keine Lust auf Schnee verspürt. Da erinnerte ich mich an einen Tourentipp aus der vor einigen Tagen erschienenen Mitgliederzeitschrift der SAC Sektion UTO über den Sentier du Réservoir. Diesen etwa einen Kilometer langen und interessanten Weg durch die Rochers des Miroirs wollte ich mir ansehen. Der Autor des Artikels hat diese Tour am 6.10.14 rekognosziert. Zu diesem Zeitpunkt war der nun gesperrte Weg noch in einwandfreiem Zustand.

Gleich beim Bahnhof Bôle ist der einfache Weg zur wunderschönen Gorges de l'Areuse beschriftet. In ständigem leichten Auf und Ab bin ich dem Schluchtweg bis Champ de Moulin gefolgt. Dort beginnt der angenehme Aufstieg auf einer Forststrass nach Treymont zum Einstieg in den Sentier du Réservoir. (T1)

Beim Einstieg dann die grosse Überraschung. Der Weg ist gesperrt. Da ich nach meiner langen Anreise nicht einfach umkehren wollte, beschloss ich trotz Sperrung mir vor Ort einen Augenschein zu nehmen. Anfänglich ziemlich steil, führt der Pfad hoch zu den Felswänden. Die angebrachten Ketten und Seile waren bei dem teilweise feuchten Untergrund sehr hilfreich. Bald versperrte dann leider ein Labyrinth von umgestürzten Bäumen den Weg. Kaum hatte ich ein Hindernis über oder umkraxelt, folgte schon das nächste. So ging das eigentlich immer weiter. Auch ist an mindestens einer Stelle der Hang mit viel losem Gestein etwas abgerutscht. Zu allem Elend waren dann im vielen Fallholz auch die Markierungen nicht mehr immer sichtbar. Stellenweise musste ich den Weiterweg im manchmal sehr mühsamen und abschüssigen Gelände über längere Zeit suchen. Wer sucht der findet, und schlussendlich erreichte ich die Höhle mit dem Wandbuch und der Leiter. Ich war dann nicht unglücklich als ich beim Réservoir le Belvédère die Forststrasse erreichte. Diesem nun wieder einfachen Weg folgte ich zurück nach Bôle. (T1)

Der ganze Sentier de Réservoir ist rot-weiss markiert. Bei normalen Bedingungen wohl ein ansprechendes T3. Man bewegt sich vielfach in sehr abschüssigem Gelände und an einigen Stellen wäre ein Ausrutscher unverzeihlich. Diese Stellen sind jedoch mit Seilen und Ketten gut gesichert. Allerdings ist dieser Weg zum gegenwärtigen Zeitpunkt weit von einem T3 entfernt. Mindestens ein T4+ finde ich hier angebracht. Ob und wann der Weg wieder instandgesetzt wird, weiss ich nicht. Bei den momentan durch den feuchten Untergrund noch zusätzlich erschwerten Bedingungen würde ich von einer Begehung abraten.

Noch vor der Publikation dieses Berichts erhielt ich eine PM von messi, der offensichtlich meinen Spuren gefolgt ist. Anscheinend hat er meinen Eintrag im Wandbuch gesehen ;-)

Tourengänger: chaeppi


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Kommentare (6)


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Hibiskus hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2014 um 18:17
ist schon doof, keine Vorankündung und plötzlich gesperrt. Erging uns mal so an der Bisse du Ro. Der Unterschied ist: ein Weiterkommen war bei uns unmöglich.
Liebe Grüsse aus dem Emmental
Werner

bergstrolk hat gesagt: Bisse du Ro
Gesendet am 10. November 2014 um 05:23
@Hibiskus: Bezüglich Bisse du Ro kann ich das nur bestätigen, und zwar aktuell vom letzten Samstag, 8. November 2014. Problem: In der letzten Felswand waren sowohl Bodenbretter als auch Drahtseil abmontiert. Vorausgesetzt, man traut den Haken, könnte man sich mit etwas Mut wohl einfach denen nach durchhangeln. Ist aber grenzwertig - und mit gebrochenem Unterarm im Gips hab ich's gar nicht erst in Erwägung gezogen...

Seeger hat gesagt: Gesperrt
Gesendet am 10. November 2014 um 17:24
Ciao chaeppi
Spannend erlebt und spannend beschrieben!
Aber Du bist ja geübt mit dem vielen Fallholz vom Tessin her.
Tolle Stimmungsbilder. Man hört es tosen und rauschen...
Für Nachahmer: chaeppi ist sehr geübt und kann sich auch im Bereich T5 - T6 bewegen ;-)
Gruss
Andreas

chaeppi Pro hat gesagt: RE:Gesperrt
Gesendet am 10. November 2014 um 18:41
Hoi Andreas
Diese Tour hat mich sehr an einige von mir im Frühjahr begangene Wanderungen nach den ausserordentlichen Schneefällen im Tessin erinnert. Auch im Jura haben die starken Niederschläge dieses Sommers nun sichtbare Spuren hinterlassen....

LG, chäppi

Baldy und Conny hat gesagt: da hatten
Gesendet am 10. November 2014 um 20:46
wir den gemütlicheren Sentiere damals ohne umgestürzte Bäume
Gruess Angelo und Conny

chaeppi Pro hat gesagt: RE:da hatten
Gesendet am 10. November 2014 um 22:33
es war alles andere als gemütlich ;-)

VG, chäppi


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