Hälekopf - Westlicher Eckpunkt des Hinteregger Grats


Publiziert von Grimbart , 15. November 2014 um 13:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 2 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 1060 m
Strecke:ca. 14,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Schwarzach, Bahnhof, und umsteigen auf die Buslinie 35/36 nach Bizau (Anm.: Bis Bezau Linie 35, danach Linie 36; umsteigen nicht notwendig, da Weiterfahrt im selben Bus)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Buslinie 36/35 von Bizau, Kirche, nach Schwarzach, Bahnhof, oder in Bezau umsteigen auf die Buslinie 40 nach Dornbirn, Bahnhof.
Kartennummer:F&B WK-Nr. 5364 (Hinterer Bregenzerwald / Kleinwalsertal / Damüls)

Südseitige Hänge und Anstiege stehen in der Übergangszeit immer hoch im Kurs. Im Gegensatz zu seinem ungleich berühmteren nördlichen Nachbarn, dem Winterstaudenkamm, tummeln sich am Hinteregger mit seinen drei Gipfeln zu dieser Jahreszeit weitaus weniger Wanderer. Da in Schönebach bereits der Winterschlaf Einzug gehalten hat und die Busverbindungen gekappt waren, kam nur noch der westlichste Gipfel des Hintereggers, der Hälekopf, für eine Bergtour in Betracht. Seine mangelnde Präsenz in den Weiten des world-wide-webs weckte dann erst recht meine Neugier.

 

Üblicherweise benütze ich für meine Ausflüge in den Bregenzerwald die Linie 40 ab Dornbirn, doch diesmal ging es mit der Linie 35 ab Schwarzach hinein in den Wald. Dies hatte den Vorteil, dass in Bezau nicht umgestiegen werden musste, da die Linie 35 ab Bezau als Linie 36 bis nach Bizau geführt wird. Acht Stunden später hätte es sich allerdings als zweckmäßiger erwiesen in Bezau auf die Linie 40 umzusteigen. Das ist aber wiederum eine andere Geschichte …

Im Dorfzentrum von Bizau ausgestiegen galt es sich einmal zu orientieren. Allgegenwärtig im Süden die Kanisfluh und im Westen die Pyramide des Hangspitz. Aber wo beginnt der Weg hinauf zur Oberbergsiedlung? Die Antwort fand sich dann schnell direkt gegenüber der Kirche in Gestalt eines nicht übersehbaren Wanderwegweisers: „Hilkat über Waldweg“ stand auf einem nach links weisenden Richtungspfeil.

Hinter dem Sportplatz vorbei waren auch schon die ersten Höhenmeter im Zick-Zack zu überwinden bevor es über die Straße hinauf zur Oberbergsiedlung ging. Nach einer Linkskehre gab ein weiterer Wanderwegweiser Auskunft über den Beginn des „Waldwegs“ nach Hilkat, nämlich rechterhand. Auf einem Fahrweg ging es zunächst einmal eine Zeit lang in angenehmer Steigung durch den herbstlichen Wald, bevor dieser zu einem Waldpfad mutierte. Der zum Teil mit einem Drahtseilgeländer gesicherte Steig wartete mit einem leichten Auf und Ab auf, behielt aber weiterhin den Charakter eines Dorfrundweges.

Nach einer Lichtung trifft man auf die von Hilkat hochkommende Mautstraße, der man kurz – die Kanisfluh vor Augen – nach rechts abwärts bis zu einem links abzweigendem Pfad folgt. Auf diesem hoch bis zu einem Fahrweg und in Kehren weiter bis zu einem Vorsäß. Die Kehren ließen sich zwar abkürzen, doch spart man sich dabei maximal fünf Minuten. Seine Körner sollte man allerdings nicht zu früh verpulvern, denn ab dem Vorsäß steigt man mehr oder weniger in einer Direttissima über eine steile Waldschneise hoch zu den Weiden der Seefluhalpe. Nachdem man die ärgste Steigung hinter sich hat steuert man schließlich über einen Ziehweg die bereits sichtbare Alphütte der Seefluhalpe an.

Mit Blick auf Kanisfluh und Hangspitz war es vor dem nun folgenden Steilaufstieg zum Gipfel Zeit für einen Energienachschub. Nach einer ¼ Stunde nahm ich dann den Schlussaufstieg in Angriff. Oben am Waldrand war eine Markierungsstange bzw. ein Wegweiser auszumachen. Diesen anpeilend ging es zunächst in einem Linksbogen, zum Schluss dann in steilem Zick-Zack über die Weiden zu diesem hoch. Ab der Markierungsstange folgt man dem deutlichen Steig nach Osten in den Wald hinein bis zu einer Verzweigung am S-Grat.

Ab hier nun sehr steil links des Grates im Zick-Zack hinauf bis zu einer Lichtung. Hier traf ich dann noch auf hartnäckige Schneereste, die allerdings kein Problem darstellten. Über diese hinweg war der nach Osten vorgeschobene Gipfel des Hälekopfs, ein nach drei Seiten mit senkrechten Wänden abfallender Felssporn, bald erreicht. Lediglich von Westen her ist er für Wanderer zugänglich. Die Felswände hingegen sind etwas für Kletterer und warten mit Routen zwischen dem VI. und VIII. Schwierigkeitsgrad auf.

Viel Platz bot der kleinräumige Gipfel allerdings nicht und ich war am heutigen Tag auch nicht der Einzige, der den Hälekopf für eine Wanderung auserkor. Da ich aber doch zügig aufgestiegen war hatte ich immerhin noch freie Platzwahl (im Gegensatz zu den später ankommenden Wandergruppen) und nahm gleich ein lauschiges Plätzchen neben dem neuen Gipfelkreuz für meine Gipfelrast in Beschlag.

Im Abstieg ging's dann wieder auf gleichem Weg zurück bis zur Abzweigung am S-Grat. Hier wechselt man entlang einer Felswand in die abschüssige Flanke des Hälekopfs. Diese wird auf schmalem Steig in leichtem Auf und Ab traversiert; bei Nässe sollte man jedenfalls Vorsicht walten lassen. Nach Querung der Flanke führt der Steig schließlich sehr steil über eine waldige Rippe hinab. Diese verlässt man dann nach links und erreicht bald darauf schon die weitläufigen Alpweiden der Hinteregg.

Auf einen Hochstand zuhaltend weiter bergab und danach auf einen vom Vieh gezeichneten Pfad nach links flach hinaus bis zum Beginn eines Fahrweges. Auf diesem nun, das herrliche Panorama mit Hohem Ifen und Diedamskopf genießend, zu den Alphütten des Hinteregg Vorderteil-Vorsäß, welches sich über mehrere „Stockwerke“ verteilt. Nach den ersten Hütten wandert man in einem Rechtsbogen hinunter zu einer Wegverzweigung. Hier hält man sich rechts und steuert die unteren Hütten des Vorsäß' mit kleiner Kapelle an.

Nach der Kapelle verlässt man den Fahrweg wieder und folgt den Markierungen bis zum Waldrand. Bei einem Baum mit kleinem Marienbild links vorbei, geht’s in weiterer Folge durch den Wald hinunter zu einer Lichtung mit Wildfütterungsstelle. Über die Lichtung und eine Forststraße hinweg trifft man wieder auf den Wanderweg, der im Zick-Zack stetig bergab führt bis ein Ziehweg erreicht wird. Auf diesem nach rechts hinaus zu einer weiteren Lichtung mit kleinem Stadl und danach auf einem ruppigen Alpweg hinunter zum Greussing-Vorsäß.

Nach dem Greussing-Vorsäß ging's nun wenig spannend auf Alp- und Fahrwegen via Langen-Vorsäß hinaus nach Hilkat und über die geteerte Straße hinunter nach Bizau-Oberdorf, wobei sich die letzte Kehre mittels Pfad abkürzen ließ. Wenige Minuten später war dann auch wieder der Ausgangspunkt der Runde, die Bizauer Kirche erreicht.

 

Gehzeiten:

Bizau, Kirche – Oberbergsiedlung – Hilkat (ca. 45'') – Seefluhalpe (ca. 1' 00'') – Hälekopf (ca. 40'') – Hinteregg Vorderteil-Vorsäß (ca. 1' 05'') – Greußing-Vorsäß (ca. 35'') – Hilkat (ca. 30'') – Oberdorf – Bizau, Kirche (ca. 30'')


Tourengänger: Grimbart
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2015 um 15:33
danke für diesen Tourentipp; merk' ich mir!


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