Gescheitert am Hirschwieskopf - Oder eine schöne Tour auf den Trischübel


Publiziert von Hade , 9. November 2014 um 18:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 2 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Unterkunftmöglichkeiten:Im Sommer die Wimbachgrieshütte
Kartennummer:AV-Karte Nr. BY 21

Der Hirschwieskopf ist ein relativ leicht zu erreichender Berg am Ende des Wimbachgries, der gute Aussicht ins Steinerne Meer bietet. Also sollte er für die recht winterlichen Verhältnisse, die nach den kräftigen Schneefällen herrschen, eine gute Wahl sein, dachte ich mir... Mit dem Gipfel hat es dann zwar nicht geklappt, aber schön war es trotzdem.

 

Ich starte an der Wimbachbrücke, wandere vorbei am Wollstadel, lasse die Abzweigung zur Klamm links liegen und erreiche so schnell das Wimbachschloss, bei dem ich aber nicht halte, sondern weiter marschiere Richtung Wimbachgrieshütte. Jetzt wird langsam der Schnee mehr und bei der Hütte hat es dann eine geschlossene Schneedecke. Ab jetzt halte ich mich in der Mitte des Gries, dort gibt es – dank eines Schuttstroms – eine Latschengasse, die bis kurz vor das Ende des Tals führt. Der Schnee ist dort bombenfest aber griffig, so dass ich super vorwärts komme. Beim Talschluss würde der Weg eine großen Bogen machen, ich meine aber den Direktanstieg zu nehmen zu müssen, bis ich die markante Brücke erreiche. So komme in miesestes Latschengelände, in dem ich trotz der Schneeschuhe, die ich nun anlege, oft bis übers Knie einbreche. Anschließend kommt noch ein sehr steiler Hang. Bin ich heilfroh, als ich den eigentlichen Weg erreiche! Dieser leitet mit Hilfe von Stahlseilen und Brücken leicht nach rechts über einen felsigen Abschnitt. Anschließend führt er nach einer Kurve nach links zum Trischübel. Ich gehe anfangs aber zu weit nach rechts, bis es nicht mehr weitergeht. Also zurück und an der richtigen Stelle hoch. Oben am Trischübel hat es dann eine traumhafte Aussicht, aber ich bin spät dran, die widerspenstigen Verhältnisse haben zu viel Zeit gekostet. Der Südhang des Hirschwieskopfes ist zwar sogar großflächig aper, so dass ich vermutlich gut vorankommen würde, aber trotzdem würde es zeitlich sehr eng werden. Ich entschließe mich, kein Risiko einzugehen und gehe vom Pass ein paar Meter nach Osten zur Diensthütte des Nationalparks. Ist die herrlich gelegen! Ich finde sogar ein Stück Rasen, wo ich mich in die Sonne lege und die winterliche Aussicht genieße. Es ist so schön hier oben...

Als ich mich dann endlich durchringen kann, steige ich auf dem Aufstiegsweg wieder ab, wobei ich aber dieses mal nicht die direkte Variante nehme. Es ist deutlich besser so. Im Tal ist es dann aber so dermaßen vereist, dass ich alle Mühe habe trotz der Stöcke nicht auf dem Allerwertesten zu landen. Eine Hugelpiste aus reinen Eis ist das... Schließlich wird es aber besser und ich gelange im Laufschritt zurück zur Wimbachbrücke.

 

Fazit:
Auch ohne Gipfelerfolg war die Tour absolut lohnenswert! Wo im Sommer hier oben noch recht viel los ist, wird es jetzt so richtig einsam. Nirgends ist ein Mensch zu sehen, oder auch nur ein Fußabdruck. Dazu dringt kein Geräusch der Zivilisation hier her und die Berge sind so winterlich ein wilder Anblick. Und das weite Wimbachgries mit dem lichten Nadelbaumbestand lässt Assoziationen mit Nordamerika aufkommen.


Tourengänger: Hade


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