Gonzen (1830m) - über Leiteren + Umrundung


Publiziert von Schneemann , 3. November 2014 um 08:57.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:ca. 19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Sargans
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Sargans

Letzte Woche hat mich der Gonzen noch mit viel Neuschne erfolgreich abgeschüttelt. Der lästige Schneemann hats aber schon wieder probiert und diesmal mit Erfolg. Der Gonzen reizt immer vor allem Dank seines wunderschönenen Gipfels mit viel Sonne und traumhafter Sicht ins Rheintal und dem Tiefblick nach Sargans. Auch als Training sind die > 1400 Höhenmeter ohne Aufstiegshilfen willkommen. Es gibt mE auch wenig Berge mit so vielen versteckten Wegen: heute wollte ich den Direktaufstieg entlang des Grats und den Lawinenverbauungen mal ausprobieren.

Tour:
Die Tour startet direkt vom Verkehrsknoten Sargans ohne längere Anstiegwege - der Berg steigt tatsächlich steil direkt von Sargans auf. Mit dem Zug ist der Startpunkt daher perfekt erreichbar, ca. 1h von Zürich und Züge fahren fast im Halbstunden-Takt.

Der Wanderweg vom Bahnhof ist nicht ganz leicht zu finden. Man läuft erst nach links, entlang den Zugschienen und folgt dann ein Stück der Hauptstrasse. Der Wanderweg biegt dann urplötzlich nach links ab (genau auf die Wegweiser achten!) und geht zwischen Häusern plötzlich nach oben...was sehr privat aussieht und ohne den Wegweiser auf der andern Strassenseite unmöglich zu finden ist.

Danach gehts am Schloss Sargans vorbei auf breiten Wegen nach oben. Schnell taucht man in den dichten Wald ein und wandert im Zick-Zack ohne Aussicht gute 800 Höhenmeter nach oben. Es gibt interessantere Wege, weshalb das ein guter Abschnitt für Musik hören oder sonstige geistige Entspannung ist. Nach einiger Zeit geht der breite Weg in einen Bergpfad über, der manchmal leicht ausgetzt zu den Leitern hinüberquert.

Der Leiteren-Abschnitt ist ultrakurz und auch nicht schwierig und bestens gesichert. Aber ausgesetzt ist es schon und die beiden vertikalen Leitern in der Wand könnten wohl so manchen Gelegenheitswanderer abschrecken (blau-weiss markiert). Danach hat man den Felsriegel überwunden und kommt bei der Alp Älpli heraus, wo sich endlich das Panorama auftut!

Von dort stieg ich Spuren im Schnee folgend direkt die Wiesen hinauf, den offiziellen Weg verlassend. Meine Sorge dieser Aufstiegsweg könnte schwerz zu finden sein war unberechtigt - es hat eine sehr gute Pfadspur und er wird häufig begangen. Mir scheint das eine Art Geheimtipp zu sein, weil der Weg viel mehr Spass als der umständliche offizielle Weg macht, welcher von Hinten auf den Gonzen geht. Stellenweise, vor allem bei den Lawinenverbauungen kurz vorm Gipfel, wirds etwas steil, aber nirgends schwierig.

Der Gonzen-Gipfel ist einfach ein Gedicht - einer der schönsten Gipfel die ich kenne. Es geht fast nach allen Seiten steil runter, insbesondere nach Sargans fällt er senkrecht ab. Der Blick ins Rheintal ist zudem einer der Schönsten die ich kenne, dank der exponierten Lage des Berges. Ich bin eigentlich keiner der gerne lange auf Gipfel rastet, aber hier mach ich gern eine Ausnahme ;)

Im Abstieg bin ich dann von der Alp Folla hinüber zum Chamm gequert. Hier gabs noch Stellen mit viel Schnee an denen ich oft hüfttief eingesunken bin, was sehr mühsam und anstrengend war. Vom Berghaus Palfris bin ich den langen Abstieg nach Mels gefolgt und dann zurück nach Sargans gequert, was am Ende einer Art Umrundung gleichkommt. Wie schon der Aufstieg ist auch dieser Abstieg sehr waldig und nur mässig spannend. Insgesamt ists steiler und ausgesetzter - und wird erstaunlicherweise dennoch von Bikern befahren...

Fazit:
Es hat doch noch geklappt dieses Jahr. Schnee hats zwar immer noch genügend, aber dennoch wars gut ohne Schneeschuhe machbar. Die direkte Aufstiegsroute entlang der Abbruchkante hat mir deutlich besser als der Normalweg gefallen und scheint mir ein Geheimtipp zu sein (warum das wohl kein offizieller Weg ist?). Ein toller Berg mit fantastischem Gipfel - er hat für jeden was zu bieten: vom Wanderer, über den Alpinwanderer bis zum Kletterer.

Tourengänger: Schneemann


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