Überschreitung Rosskopf mit Telfer Weißen

Durch den örtlichen Tourismus wird am Seilbahnberg Rosskopf oberhalb von Sterzing ein Sonnenaufgangsfrühstück angeboten. Dieses Angebot nahmen Anne und ich an. Treff war 05:30 Uhr an der Talstation der Rosskopfbahn. Gegen 06:00 Uhr stiegen wir nach der Bergfahrt mit dem Wanderführer und der Gruppe dann von der Bergstation noch im dunkeln, aber bei Mondschein in etwa einer halben Stunde über den Wanderweg zum Rosskopf auf. Hier bot sich uns ein begeisterndes Schauspiel! Die Wolken, der Mond und die aufgehende Sonne boten uns ein einmaliges Lichtspektakel! Die Kameras wussten gar nicht, wohin sie ihre Objektive zuerst richten sollten...

Nach diesem Augenschmaus stiegen wir ein kurzes Stück ab und es gab ein uriges Frühstück auf Biertischgarnituren auf der Sonnenseite des Rosskopfes. Dieses Angebot können wir wirklich nur weiter empfehlen - allerdings sollte man sich warme Klamotten mitnehmen! Aber das frühe Aufstehen lohnt sich!

Nach dem Gruppenteil machten wir uns nun alleine zurück auf den Rosskopf-Gipfel. Von hier führte nun ein Pfad weiter in Richtung Telfer Weißen. Das Warnschild auf dem Gipfel des Rosskopfes "nur für Geübte" sollte man ernst nehmen! Der Pfad führte uns nun fast immer direkt auf dem schmalen Grat entlang über zahlreiche Kuppen hinweg in Richtung Telfer Weißen. Die morgentliche Nässe machte die Sache zusätzlich heikel. Es gab einige ausgesetzte, abschüssige kurze Kletterstellen. Ganz abgesehen davon ist dieser Wegteil aber absolut lohnenswert. Hinzu kam bei uns das noch immer sehr fotogene Wolkenspiel um den Grat herum. Nach etwa einer Stunde erreichten wir die Ochsenscharte.

Von hier an wurde es nun deutlich einfacher. Durch Wiesengelände ging es in Richtung Gipfel des Telfer Weißen. Erst am Vorgipfel ändert sich das Bild schlagartig. Wir blickten in den steilen Kamin, welcher drahtseil-gesichert in die Scharte vor dem Hauptgipfel führt. Wir legten sicherheitshalber die Klettersteigsets an und stiegen hinab. Die Scharte selbst offenbarte sich schließlich breiter, als wir dachten. Der steile etwas ausgesetzte Gegenhang zum Gipfelkreuz erfordert nochmals Vorsicht.

So erreichten wir nach etwa drei Stunden vom Rosskopf an den Gipfel der Telfer Weißen. Leider hatte sich das Wetter mittlerweile ganz schön zugezogen, so dass wir uns zügig dem Abstieg widmeten. Bis zur Ochsenscharte stiegen wir auf dem Anstiegsweg zurück, von da an folgten wir den einfachen Wanderwegen über die Ochsenalm zurück zur Bergstation der Rosskopfbahn. Natürlich gab es hierbei wie fast jeden Tag im 2014er Sommer dann auch den obligatorischen Nachmittagsregen.

Fazit:
Schöne Tour - Höhepunkte sind die Rosskopfgratüberschreitung und der Gipfel der Telfer Weißen. Der Grat vom Rosskopf zur Ochsenscharte erfordert etwa eine Stunde lang erhöhte Konzentration und Schwindelfreiheit. Dagegen helfen die Drahtseile am Gipfel der Telfer Weißen und entschärfen den Kamin und den kurzen Gipfelhang deutlich. Dennoch muss auch hier gekraxelt werden.