Gardasee 2 | 4 - Monte Pizzocolo

Es sollte - leider wussten wir es noch nicht (genau) - unser schönster Tourentag werden am Gardasee: Wetter vom Feinsten, herrliche Sicht auf das Massiv des Monte Baldo und das untere grosse Seeende mit der Halbinsel Sirmione, und ein reizvoller Abstieg vom Monte Pizzocolo.

Nach der Fahrt durch Toscolano Maderno hinauf und durchs Dörfchen Sanico beginnt die etwas ruppige Fahrstrasse, welche erst nach S. Urbano mit einem Fahrverbot belegt ist. Kurz nach den Case Ortello stellen wir den PW auf einem kleinen Parkplatz, bei welchem die Wegweiser zu unserem Gipfelziel weisen, im Wald ab. Länger wandern wir hier im meist lichten Wald, mal auf einer offenen Traverse, auf der Route 11 - 5, auf der Alta via del Garda, hinauf zu P. 1106. Hier führt uns der Weg einfach und angenehm weiter im Valle Prera zu P. 1331 und zum Sattel, wo sich die Wege nach links, um den Dos le Prade herum, und nach rechts, zu unserem Ziel, trennen.

Ab hier wandern wir, den Gipfelkamm bereits vor uns erkennend, auf schönem Weg und Gelände - gelegentlich mit beinahe schrattenkalkartigen Abschnitten - gemächlich hoch zum stets offenen, gut eingerichteten Bivacco Due Aceri; erstaunlich, was hier die Freunde des Monte Pizzocolo aufgebaut haben und pflegen.

Noch wenige Meter verbleiben bis zum Gipfelgrat - gegen Norden hin ist dieser doch beängstigend steil abfallend - mit der Italien-EU-Fahne und der Kapelle (mit dem gehaltvollen Motto …). Erst bewundern wir, nun auf dem Monte Pizzocolo angekommen, die phänomenale Aussicht über den beinahe gesamten Gardasee (nur das nördliche Ende ist nicht einsehbar), den Monte Baldo, und in erster Linie das traumhafte, beinahe 1400 m unter uns liegende, gekräuselte grosse Becken des Sees um Salò, Sirmione und Garda .

Nach einer ausgiebigen Rast wenden wir uns der nur sparsam und mit etwas verblichenen Markierungen gekennzeichneten Route 27 zu, welche uns auf einem fantastischen Aussichtspfad - stets den Blick auf das südliche Gardasee-Ende und Toscolano Maderno vor uns - sehr anregend auf dem Südgrat hinunterleitet. Hier sind doch etwelche schöne Kraxelstellen „inbegriffen“, bevor es auf der Route 27A „Via di Emergenca“ nur leicht ruppig durch Gestrüpp und Wald hinüberleitet zu unserem vormittäglichen Aufstiegsweg, Alta via del Garda, Route 11 - 5. Auf dieser wandern wir einfach wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz nahe der Case Ortello - so stellte ich mir die Touren um den grossen See mit den landschaftlichen Schönheiten und den malerischen Orten und „Ecken“ vor …

ñ 2 h (inkl. 15 min Pause)