Chalttalchopf - Silberspitz - Etscherzapfen


Publiziert von Bergamotte , 23. Oktober 2014 um 21:54.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1525 m
Abstieg: 1525 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Das Murgtal kann bis P. 1238 befahren werden (10.- pro Tag).
Kartennummer:1154 Spitzmeilen

Wer kennt das nicht: Gewisse Projekte werden immer wieder auf die lange Bank geschoben. So auch diese an und für sich lohnende Rundtour im Murgtal. Schlussendlich war's vor allem das wilde, kaum dokumentierte Gebiet um den Chalttalchopf, welche mir die Lust ein ums andere Mal vergällte. Heute gab es keine Ausrede mehr, denn ich wollte die Tour auf keinen Fall ein drittes Mal überwintern lassen. Und ja, meine Befürchtungen bezüglich Chalttalchopf sollten sich bewahrheiten, abgesehen davon aber ein lohnender Saisonabschluss bei Kaiserwetter.

An schönen Wochenenden - so auch heute - absolvieren jeweils ganze Karawanen die Murgsee-Rundwanderung. Abseits dieses Parcours hingegen verirrt sich kaum eine Menschenseele. So auch nach Bütz (1589m), welches ab Parkplatz 2 (P. 1238) über einen guten Pfad erreicht wird. Hier heisst es rechtsumkehrt und über eine schwache Wegspur Richtung Norden traversieren. Irgendwo unterhalb des Chalttalchopfs verläuft sich die Spur und das "Vergnügen" beginnt.

Auch wenn drei Hikrs den Chalttalchopf (1888m) in ihren Berichten aufführen, stand wohl keiner auf der Kote. So fehlen mir jegliche Informationen, abgesehen von einem kleinen Tipp von PStraub. Ich starte meinen Angriff von Norden über den Gratausläufer. Das geht, abgesehen vom Wildwuchs, zunächst ganz leidlich. Weiter oben versperrt ein Felsaufschwung den Weiterweg. Er lässt sich anspruchsvoll durch eine feuchte Spalte überwinden (T6-/II, Pickel). Den Rucksack muss ich aus Gleichgewichtsgründen unten lassen. Resultat: nass bis auf die Unterwäsche. Anschliessend durch dichte Vegetation auf die vorgeschobene Aussichtskuppe (T5). Ob es sich hierbei um die Kote P. 1888 handelt? Eher nein, diese Ehre kommt wohl eher dem prägnanten Felszahn nebenan zu. Doch dieser sprengt die Wanderskala, III bis IV.

Da der Rucksack unten liegt, steht eine weitere Überschreitung der Chalttalchöpf nicht zur Debatte. Ohnehin eine höchst fragwürdige Angelegenheit, wie ich später von Süden feststellen werde. Zurück beim Fuss des Felsaufschwungs steige ich durch eine Rinne direkt Richtung Chalttal ab und erreiche über ruppiges Gelände das "falsche" Tschermänner Stöckli (P. 2026), zuletzt T5. Dieses markiert das Ende der Chalttalchöpf. Das gemäss Clubführer richtige Tschermännerstöckli (2179m) liegt hingegen wenig unterhalb vom Silberspitz (2236m), wo's nach all dem weglosen Murger Murks höchste Zeit für eine ausgiebige Mittagsrast ist.

Nun folgt der Höhepunkt der heutigen Rundtour: die sanfte Gratwanderung zur Murgseefurggel rüber, versüsst durch schönste Ausblicke auf den Mürtschenstock. Das Gelände bietet kaum Schwierigkeiten und erreicht nur vereinzelt eine T4. Auch sind wieder Wegspuren erkennbar. Aufs Hochmättli (2252m) folgt das unscheinbare Chli Hochmättli (2193m) und anschliessend der Etscherzapfen (2231m), dessen Felskanzel sich von Osten leicht ausgesetzt erkraxlen lässt. Von einem Direktabstieg gegen Westen ist des brüchigen Fels wegen abzuraten.

Auf der Murgseefurggel (1985m) verschluckt mich die Karawane. Heute tummelten sich mehrere Hundert Wanderer im Tal, wobei sich viele auf die Kurzwanderung zur Fischerhütte beschränkten. Wobei, kurz ist relativ, wie ich beim abschliessenden Gwaggel zurück zum Auto erfahre. Immerhin lässt mich die abwechslungsreiche Landschaft den breiten Highway beinahe vergessen.


Zeiten
2:00  Chalttalchopf
1:25  Silberspitz
0:55  Etscherzapfen
1:40  Parkplatz (P. 1238)

Tourengänger: Bergamotte


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