Kurzbericht 

Kulmchrachen - Wo die Drachen und der Geist des Pilatus hausen


Publiziert von jfk , 16. November 2014 um 03:30.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:26 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Fräkmüntegg
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Abweisend, steil und düster präsentiert sich der Kulmchrachen dem mutigen Bergsteiger am Einstieg. Der geübte T6-Spezialist findet im ganzen Pilatusgebiet, ja in den ganzen Zentralschweizer Voralpen überhaupt, kaum einen zweiten so wilden Anstieg. Zwischen senkrechten Felswänden führt er über Schrofen und steile Grasplanggen höher und spätestens zur Hälfte wird dem tapferen Wandersmann bewusst: Wenn Drachen existieren und der Geist des Pontius Pilatus noch keine Ruhe gefunden hat, müssen diese Wesen im Kulmchrachen herumgeistern...

An einem regnerischen Julitag vor drei Jahren, haben Tobi und ossi den in Vergessenheit geratenen Kulmchrachen wiederentdeckt und ihn bei *dieser denkwürdigen Aktion bestens dokumentiert. Ansonsten findet man herzlich wenig Informationen und einzig im alten Führer "Wege und Routen am Pilatus"  (1964) von Fritz Ineichen und Walter Kalt fand ich folgendes geschrieben:

" Der Kulmchrachen ist ein in steiler Bänderfaltung aufgebauter Graben, das Gestein brüchig und feucht, und es dürfte sich nur noch die linke und rechte Begrenzung mit einiger Sicherheit begehen lassen. Der linke Aufstieg führt durch Rinnen und Bänderfalten an der linken Begrenzungswand in die Scharte auf Rosegg. Die Route rechts verfolgt man bis in halbe Höhe, quert dann nach rechts auf ein kleines Mätteli, übersteigt die Stufe zum breiten Grasband, das sich nach rechts in eine Schuttrinne zum Oberhaupt hinaufzieht. Durch die Schuttrinne wird das Kulmplateau erreicht." 

Tobi&ossi haben die rechte Route begangen und beschrieben. Ich habe mir ebenfalls die rechte Route vorgenommen und  dann auch "erwandert". Im oberen Teil habe ich mich allerdings für eine Variante mit Querung zurück in den Kulmchrachen und Ausstieg am obersten Ende desselben in der Scharte unterhalb des Gipfelaufschwungs des Esels entschieden. Diese Variante bietet in etwa die selben Schwierigkeiten wie die Direktvariante zur Kulm, ist aber noch etwas abwechslungsreicher und bietet den Vorteil in Kombination mit der Esel Ostwand auf einem Gipfel zu münden - Und das hat diese spannende Route mehr als verdient!

Route: Von der Fräkmüntegg über den Gsässweg zu P.1620. Kurzer Abstieg auf dem Nauenweg, um beim Pfad Richtung Steinbockhütte abzubiegen und zur Querung des Baches aus dem Kulmchrachen auf knapp 1700 Metern aufzusteigen. Weiter weglos dem Bach entlang zum Einstieg, den ein schmaler Wildwechsel markiert (T4). 

Zuerst im eigentlichen Chrachen und dann bald an der rechten Begrenzungswand über Schroffen und steiles Gras (bis 65°) rschräg aufwärts dem Graben folgend, bis unter eine senkrechte Felswand (T6+). Ein einfacher aber luftiger Gras-Quergang führt auf eine mässig steile Wiese. Hier hält man sich entweder weiter nach rechts um über die Direktvariante den Kulm zu erreichen oder steigt den linken Felsen entlang in eine Rinne, die zu einem weiteren, schmalen Quergang zurück in den Kulmchrachen führt (T5+ II). Weiter in die Scharte unterhalb des Esels und über dessen O-Wand auf den Gipfel (T5+II).

>>TOPO Kulmchrachen

Tourengänger: jfk


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