Das Innere Faflertal ist bedroht!

Als ich erfahren habe, dass nächsten Frühling im inneren Faflertal auch noch ein Kraftwerk (KW Breithorn-Fafleralp) gebaut werden soll, sind wir gleich hin!

Dort gibt es eine sehr schöne Runde, die mit wenig Anstrengung zu bewältigen ist aber sofort in die völlig unberührte Natur führt, in ein kleines Seitentälchen. Klein ist es zwar, aber noch von keiner Strasse durchzogen, und Beton sieht man dort überhaupt keinen. Ein Kleinod.

Zum Glück wurde gegen das Vorhaben vom WWF Oberwallis, Pro Natura und Schweizer Landschaftsschutz Einsprache erhoben.
Das innere Faflertal liegt in BLN-Gebiet und gleichzeitig im UNESCO-Welterbe Jungfrau-Aletsch.
"Das BLN umfasst Landschaften, die entweder schweizweit einzigartig sind, einen charakteristischen Landschaftstyp vertreten oder aufgrund ihrer Ruhe, Ungestörtheit oder ausserordentlichen Schönheit eine besondere Attraktivität aufweisen."

Besonders störend ist, dass nun ausgerechnet mit Bundessubventionen die Beeinträchtigung dieses vom Bund geschützten Gebietes finanziert werden soll. Das Projekt wird mit nationalem Interesse begründet, sonst wäre es illegal.
Dazu kann man sich folgende Frage beantworten: Ist das Bestreben Einzelner, Bundessubventionen anzuzapfen, ein höher zu gewichtendes nationales Interesse, als die Erhaltung von unberührten Landschaften, welche in Landschaftsschutzgebieten liegen?

Karte des Gebietes

Der Weg ist leicht zu finden, man sieht ihn auch gut auf der Karte: Vom Parkplatz Fafleralp folgt man dem Inner Talbach. Dabei geht man zuerst in wunderschönem, momentan grüngelbem Lärchenwald, immer begleitet vom imposanten inner Talbach. Hier gibt es noch keine Strasse, nur einen dezenten Wanderweg, und man ist mittendrin im BLN-Gebiet. Erholung pur in der reinen Natur, 15 Minuten von der Bushaltestelle entfernt.
Schliesslich erreicht man eine Ebene (gemütlich weniger als eine halbe Stunde). Dort gibt es ein Becken, in welchem sich herrlich baden lässt, eiskalt allerdings...
Dann muss man die Schuhe ausziehen und kann so den inner Talbach durchwaten und auf der andern Seite einen kleinen aber deutlichen Pfad vorfinden, der es ermöglicht, die Wanderung als Rundtour zu machen.
Der beschriebene Aufstieg kann wirklich jedermann empfohlen werden, auch mit Kindern. Der Abstiegspfad ist ein wenig ausgesetzt, aber auch nicht schwierig.

Wir haben die Runde dann mit einem Besuch des äussern Talbachs (Uistre Talbach) verbunden. Dort wurde vor zwei Jahren bereits ein Kraftwerk gebaut in ein wunderschönes unberührtes Seitental. Das schmerzt sehr, und ich wollte eigentlich schon länger darüber berichten. Jetzt komme ich nicht mehr umhin, denn die Bilder zeigen sehr deutlich, worum es geht und was durch das geplante Kraftwerk zerstört würde.

Es lohnt sich auf alle Fälle, diesen Oktober hinzugehen und sich vor Ort selber ein Bild zu machen!