Grassen Südwand 2´946m - Kombinierter Traumtag


Publiziert von markus1968 , 3. Oktober 2014 um 16:26.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 2 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-OW   CH-UR 
Zeitbedarf: 8:00
Strecke:Chli Sustli - Sustenbrüggli - Firnplangg - Stöss - Grassenjoch - Grassen Südwand - Grassen - Grassengrat - Firnalpelifirn - Stössensattel - Stössenfirn - Sustlihütte - Leiterliweg - Chli Sustli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wassen Richtung Sustenpass.
Kartennummer:www.geo.admin.ch

Nachdem die diesjährige Einheitstour (3. Oktober) mit meinem Musikkollegen A. aufgrund beruflichen und gesundheitlichen Gründen leider nicht stattfinden konnte, tat sich für den 2. Oktober aber eine Möglichkeit auf - mit meinem Bekannten S. aus dem Fels und Eiskurs im Frühjahr.

Ich lag S. ja seit längerem immer wieder mal in den Ohren, mit mir doch die Grassen Südwand oder eine andere Tour zu unternehmen. Aufgrund meiner Anfrage und da ich spontan frei nehmen konnte, klappte es diesmal endlich. Begleitet wurden wir noch durch einen alten Schulfreund P. meines Bekannten S.

Da P. am Abend relativ früh zurück sein musste, starteten wir die Tour auch recht früh. So trafen wir uns um 6:00 Uhr in Luzern und fuhren gemeinsam hinauf nach Chli Sustli wo die Tour um 7:00 Uhr startete. Anstatt zur Sustlihütte aufzusteigen, stiegen wir direkt über den Firnplangg hinauf zum Stöss.
Als Zustieg zum Gletscher wählten wir die Route rechts um den Felsaufbau bei P2'316 herum. Das Blockwerk war durch die tiefen Temperaturen in der Nacht angefroren und es lief sich wie auf Schmierseife bis zum Beginn des Gletschers. Dieser beginnt flach und steilt gleich nach betreten ziemlich auf und führt in die Spaltenzone hinein. Diese hat mich mit ihren sehr tiefen und weit aufklaffenden Spalten doch recht beeindruckt, da der Gletscher ja nicht gerade gross ist. In dieser Spaltenzone war kein durchkommen für uns ohne weitere technische Ausrüstung, so umgingen wir diesen Teil rechtsseitig auf den Gletscherschliffplatten bis kurz oberhalb ca. 2'600m. Dort mussten wir eine steile Eisflanke mit den Frontalzacken und Pickeleinsatz bezwingen um wieder auf den Gletscher zu gelangen. Das war schon fast "Eisklettern" für mein Gefühl. Danach ging es wieder flacher weiter Richtung Grassenjoch. Dort seilten wir uns felsmässig an, stärkten uns ein wenig und begannen mit der schönen Felskletterei.

Wie in der Beschreibung der Sustlihütte beschrieben ist die Absicherung alpin gehalten. Das heisst ein paar Camelots (verschiedene Grössen 0,3 - 2) oder grosse Keile schaden nicht. Die Stände sind solide mit zwei Bohrhaken (ohne Kette) ausgestattet (wurde in anderen Berichten auch schon beschrieben).
Die Kletterei ging anfangs über geneigte Platten, welche nach meinem Empfinden immer genug Griffe und Tritte aufweisen. Danach folgt etwas Blockwerk bis zum Grataufschwung, den dritten Teil der Route. Dort fanden wir nach nur kurzem suchen, den Einstieg leider nicht und entschieden uns unsere eigene Route zu eröffnen. Diese fanden wir in einer windstillen Rinne rechtsseitig des Routengrates. Als wir auf dem Grat waren, stiessen wir auf die Bohrhaken der Südwandroute und hielten uns wieder an die Route. Wir folgten der Route bis zum Gipfel, welche man immer näherkommend zum Gipfel mit Zackenschlingen absichern kann/muss/sollte.

Auf dem Gipfel angekommen legten wir eine längere Fresspause ein, bevor wir uns anschliessend über die Normalroute an den Abstieg machten. Diesen konnten wir dort oben ohne Steigeisen beginnen. Am Punkt P2'835 schauten wir nach ob der Abstieg hier schon möglich wäre, aber da uns dort unten Blankeis und Blockwerkquerungen erwarteten und es dort auch wesentlich steiler ist als beim Stössensattel, entschieden wir uns den Stössensattel abzusteigen. Den Stössenfirn konnten wir bis zur Hälfte auch noch ohne Eisen bewältigen. Das Blankeis am Ende des Firns bewegte uns aber dort dann doch noch dazu die Eisen anzulegen.

Den Weg etwas suchend erreichten wir die Markierungen zur Sustlihütte erst bei diesem kleinen Schmelzwassersee nahe P2'472. Ich hatte den Eindruck dort sind diverse Geröllla winen runter und haben den Pfad bis zum Seelein zerstört. Der Weiterweg ist klar und darum beschreibe ich ihn hier nicht weiter.

Rundum eine superschöne Tour die ich nur weiterempfehlen kann. Als besonders Glück empfand ich das Wetter, da ich bei meinen letzten Touren nie wirklich durchgehend stabiles Wetter hatte.

Tourengänger: markus1968


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