Piz Blaisun - 3200 m. oder wenn nichts nach Plan läuft

Wie eine kleine Pyramide steht der Piz Blaisun über dem Albulapass und man mag kaum glauben das dieser Gipfel auf verschiedenen unmarkierten Routen zu ersteigen ist. Ich wählte den einfachsten Weg hinauf auf diesen formschönen Gipfel von  der Fuorcla  Pischa aus.
Der Weg führt vom Parkplatz "Es-cha Hütte" unterhalb des Albulapass auf der Engadiner Seite über Alpweiden recht sanft ansteigend zur Fuorcla Gualdauna hinauf. Von dort ist auch die Es-Cha Hütte schon sehr gut zu erkennen. Auf einem Höhenweg quert man das obere Val d'Es-Cha und über die Ova Pischa weiter bis zur Abzweigung zur Fuorcla Pischa. Dort nun auf schmalem Pfad recht zügig hinauf um dann später wieder leicht  ins kleine geologisch interessante Hochtal von Pischa abzusteigen. Kurze Zeit später geht es mal mehr mal weniger steil hinauf zur Fuorcla Pischa.
Die Strecke von der Ova Pischa auf dem offiziellen Wanderweg ist dann schon ein Umweg mit einem kleinen Abstieg dazwischen. Während des Aufstiegs bemerkte ich eine Person die vor der Ova Pischa durch die Block-und Schuttfelder auf der anderen Talseite doch recht zügig hinauf ging.  Vielleicht eine alternative Route für die nächste Besteigung allerdings unmarkiert und weglos.
Von der Fuorcla Pischa auf Wegspuren in vielen kleinen Kehren und nicht markiert über den steilen Nordgrat zum Piz Blaisun hinauf. Der im unteren Teil heute schwammig weiche und im oberen Teil dann leicht vereiste Schieferschutt bereitete mir heute doch extreme Problem.
Dieser doch recht anspruchsvolle Gipfelaufstieg hinterließ dann doch so seine Spuren. Heute schon wieder auf einen 3000er mit der Erkältung im Körper keuchte ich den Schutthang aus losen Schiefer hinauf. Mit Unterstützung der Stöcke ging es immer weiter in Richtung Gipfel. Ich merkte dann, das ich mich für die falschen Schuhe entschieden hatte und rutschte mit den Trekkingschuhen so das ich immer mehr aus dem Tritt kam. Im oberen Teil hatte es dann noch ein paar kleine Schneeflecken, heute natürlich vereist. Es ging noch ein paar Schritte weiter bis ich mich gut 100 Höhenmeter unter dem Gipfel dazu entschloss nicht weiter zugehen, denn es sollte doch noch sicher nach unten gehen und ein Blick nach oben zeigte mir es wird noch steiler und nicht gerade einfacher. Schnell ein paar Panoramabilder von hier oben "geschossen" und umgekehrt.
Der Abstieg gestaltete sich dann streckenweise noch rutschiger als schon der Aufstieg, so das es Schritt für Schritt langsam nach unten ging. Mit einer gewissen Erleichterung wieder auf der Fuorcla Pischa angekommen wurde erst einmal das traumhafte Wetter des heutigen Tages genossen und anschließend aus dem Rucksack "geschmaust". 
Auch ohne Gipfel und dem mir leider entgangenen Panorama zur Berninakette und in Richtung Westen ein schöner Tag und eine ansprechende Tour. Auf dem gleichen Weg ging es später dann wieder zurück zum Parkplatz am Albula. Wer von der Fuorcla Pischa zur anderen Seite absteigt landet im Val Tuors bei Bergün. Von dort kamen auch einige Wanderer hinauf und ist vielleicht auch mal eine Tour wert.