Daniel O-Grat, hikr Erstbegehung


Publiziert von kardirk , 27. September 2014 um 14:22.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:26 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:15,5 km

Eine hikr-Erstbegehung am Daniel, geht das überhaupt an diesem äußerst beliebtem und belebtem Gipfel - fast nicht zu glauben, aber es geht. Über die Schauseite dieses Berges, die O-Seite, die von Garmisch so unverwechselbar am Horizont steht, gibt es überhaupt keine Infos, weder Bilder noch Routenbeschreibungen, ich konnte es gar nicht glauben. Da ich den Daniel unbedingt mal machen wollte, aber keine Lust auf die überlaufenen Normalanstiege hatte, bot sich hier eine abenteuermögliche Variante.
2 Grate steifen nach Osten, einer nach SO, der sah auf jedenfall machbar aus, und der direktere steile nach Osten - den wollte ich also versuchen.
Startpunkt war der kleine Parkplatz hinter der Loisachbrücke, ca. 1,5 km von Ehrwald Richtung Grainau.
Hier führt eine Forststrasse durch den Steilhang aufwärts - auf 2km komplett geteert - wer braucht denn das - haben die Jaga gar Angst um ihre teuren SOV's - natürlich ist diese Autobahn für Radler gespeert, könnte ja beschädigt werden und die bösen Biker verstören auch ja das Wild, das sich vor Schreck gar tot daniederlegen würde, dann hätte man ja nichts mehr zum Schiessen.....
Nach weiteren 2km auf einer gekiesten Forstautobahn zweigt ein kleiner Steig, gut beschildert und markiert Richtung Meirtlkar + joch ab, der durch schönen Wald hinauf ins Kar führt.
Etwa am Ende der Latschen verlies ich den Steig und querte das Kar auf breit ausgeschnittenen Gassen gen O-Grat, dessen Basis ich über eine kurze grasig-erdige Rinne erreichte. Oben am Grat stand ich dann an einer netten kleinen Jagdhütte. Von hier zogen eine Vielzahl von ausgeschnitten Latschengassen quer und hoch den Hang - scheint ein bevorzugtes Jagdrevier zu sein. So gings bequem, aber steil, der Grat hinauf.
Ein Rudel Gemsen sprengte verschreckt durchs Kar, obwohl ich weder gelärmt noch besonders rasch unterwegs war und noch über 200m entfernt, auch das ein Zeichen intensiver Bejagung, in anderen gegenden sind die Gemsen weitaus weniger schreckhaft.
Nach Verlassen der Latschenzone zieht sich der Grat noch etwas grasig dahin, bevor er in eine grasdurchsetzten brüchigen Felsrücken übergeht. Die Begehung ist nicht allzuschwer, meist Gehgelände, vielfach I, 3 Stellen dann II, gut zu klettern, aber obacht, recht brüchig und steil. Nach Norden bricht der Grat senkrecht  ab.
Nach einer kleinen Kuppe wird der Grat etwas flacher und zieht sich zum Gipfelkreuz als Grasschrofengrat dahin.
Am Gipfel ists dann aus mit der Einsamkeit, auch heute wieder einiges los hier.
Über die Upsspitze gings dann hinunter zum Büchsentalsattel - abr hier ist man wieder alleine -und über das Büchsentalkar mit kleiner Gegensteigung hinüber zum Meirtljoch.
Als kleine Zugabe gabs noch den Hochwanner über den Grat - direkt am Grat ein netter IIer, wenn man die Stellen w-seitig umgeht nur T3+, vielleicht ein zwei Ier-Stellen.
Hier genoss ich im Gegensatz zum Daniel die herrliche Gipfelruhe.
Zurück zum Joch und auf gutem Steig flott hinab zum Auto, dabei begegnete mir noch eine Jägerschar, anscheinend ist die Jagdsaison eröffnet.

Fazit: *****Tour, in dieser Variante sehr lohnend, bis auf den Danielgipfelberreich absolut einsam.

Parkplatz - Meirtlkar, 900hm, 2h, T2-3
O-Grat 400hm, 2:30h, T4, Stellen T5, I-II(Stellen)
Daniel - Büchsentalsattel - Meirtljoch 50hm Gegensteigung, 1h, T2-3
Hochwanner 100hm, 30min., T3, Stellen I-II (je nach Routenwahl)
Meirtljoch Parkplatz, T2-3, 2h.

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (4)


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Grimpeur hat gesagt: sewas
Gesendet am 8. Oktober 2014 um 19:42
die Tour hatte ich letzten Freitag kurzfristig im Visier, bin stattdessen aber lieber durchs Tegestal aufd Heiterwandhütte und weiter bissl aufm Südwandsteig und hatte die Tarrenton als Ziel. Leider bin ich 1-2 Rinnen beim rüberlaufen wohl zu früh abgebogen. Kam dann fast am Heiterwandegg raus unweit des Hauptgipfels. Schade.

kardirk hat gesagt: RE:sewas
Gesendet am 20. Oktober 2014 um 15:56
naja, war ja auch nicht so schlecht, oder ? Den Übergang von der Tarrenton zum Heiterwandeck hab ich auch noch im Auge.

VG
Dirk

BrennerS hat gesagt: Super Tour
Gesendet am 8. Juli 2015 um 14:32
Habe die Tour vor kurzem mit einem Kollegen gemacht
wirklich der absolute Hammer, vielen Dank fürs Erkunden!
Und ein Traum wie spitz die Steine noch sind :D

Leider haben wir deinen Abzweig vom Steig Richtung Meirtlkar verpasst und mussten dann durch einen Kamin klettern der nicht so viel Spaß gemacht hat. Dafür war dann der Grat selbst Klettertechnisch eine Leichtigkeit

Möchte demnächst noch durch die Ostwand/Flanke! Die lacht mich schon an seit ich sie das erste mal gesehen habe :)

Grimpeur hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2020 um 08:08
und schon probiert die Ostflanke?

VG
Grimpeur


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