Balfrin-Ulrichshorn Überschreitung


Publiziert von alexelzach , 2. Februar 2015 um 00:51.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:30 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2660 m
Abstieg: 2500 m
Strecke:24 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postbus nach Gasenried, Post
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Saas-Fee, Busterminal
Unterkunftmöglichkeiten:Bordierhütte - kein Trinkwasser, aber trinkbar, Mischabelhütten - ebenfalls kein Trinkwasser und auch nicht genießbar!
Kartennummer:1308 St. Niklaus, 1328 Randa

Zusammen mit 2 Bergfreunden zum Saisonhöhepunkt und -abschluss noch eine große Tour mit vielen Gipfeln und am Ende einem 4000er ... das genau sollte der Übergang von der Bordier- zur Mischabelhütte werden und im Prinzip passte das auch, wir hatten 3 schöne Tage, leider jedoch mit dem Wehrmutstropfen, dass aus dem Nadelhorn aufgrund der äußeren Umstände (Schneesturm) leider nichts wurde ... aber der Reihe nach ...

Aufstieg Bordierhütte (1230hm, 8,7km, 4:15h)

Anfahrt mit dem Auto nach Stalden, wo man das Auto gut im Parkhaus abstellen kann, dann weiter mit der Bahn bis St. Niklaus und hinauf mit dem Bus nach Gassenried, Post. Der Aufstieg ist dann nicht weiter schwierig (aber landschaftlich sehr reizvoll) einfach den Schildern folgened geht es zunächst auf der linken Bachseite hinauf bis man diesen bei P2030 quert. Bei der Planung hatte ich eigentlich gedacht, dass es besser ist den Bach unten zu queren und rechts hinauf zu gehen, aber die Ausschliderung zeigt was anderes an, auch gut.
Weiter geht es vorbei an der Alpja und immer weiter auf der Seitenmoräne hinauf zu P2707, rüber über den Gletscher und die letzten Meter über einen versicherten Steig zur Hütte (T4).

Die Bordierhütte ist relativ klein und eng, an diesem Samstag proppevoll, aber trotzdem sehr gemütlich und vom Hüttenteam wird man exzellent versorgt. Das einzige Manko ist vielleicht, dass es nur 2 Frühstückszeiten gibt, 3 Uhr oder 7 Uhr ... 3 Uhr ist zwar verdammt früh aber 7 Uhr definitiv zu spät, sodass wir halt doch, wie eigentlich fast alle in der Hütte um 3 Uhr schon wieder aufstehen.

Gross Bigerhorn - Balfrin - Ulrichshorn (1430hm, ab 970hm, 9,7km, 9:15h)

Fast die ganze Hütte ist mit uns auf den Beinen und alle haben es eilig wegzukommen, da die meisten größeres vorhaben als wir ... wir sind somit die letzten, die um 4 Uhr die Hütte verlassen, und dann auch die einzigen die beim Wegweiser zum Gross Bigerhorn nach links hinauf abbiegen. Bis zum Wegweiser und dann weiter zum Gletscher ist der Weg wunderbar mit Katzenaugen markiert ... in unserer Flnake hinauf zu P3146 finden sich dann zwar keine Reflektoren, jedoch viele Steinmännchen, sodass der Weg trotz Dunkelheit gut zu finden ist. So langsam wird es dann auch heller und auf Wegspuren geht es weiterhin gut markiert mit gelgentlichem Handanlegen hinauf zum Gross Bigerhorn, welches wir nach 2:30h erreichen.

Nach einer verdienten Pause (15min) heißt es erst mal wieder ein Stück runter ... etwas luftig geht es über Blöcke in die Einsattelung Richtung Blafrin Nordgipfel mit seiner mächtigen Firnflanke. Diese ist zwar steil aber mit Steigeisen und Pickel kein Problem, sodass wir nach insgesamt 4h auf dem Nordgipfel stehen, von wo man die weitere Tour gut überblicken kann.
Traumwetter haben wir leider nicht, aber es ist eigentlich ganz pasabel, wenn nur der Wind nicht wäre, denn dieser bläst leider ganz schön auf dem Grat und es geht ja noch weiter zum Hauptgipfel. Also erst noch einmal etwas über Schutt nach unten und wieder über Firn zum Hauptgipfel, wo wir kurz vor dem Gipfel windgeschützt nochmal etwa 15 min rasten. Hier ziehen wir dann auch die Steigeisen aus, da der Abstieg über den Südgrat zum Riedgletscher schneefrei ist.

Nach dann insgesamt 5:30h haben wir den Gletscher (kurz vor P3644) erreicht, wo wir wieder Steigeisen anlegen und uns anseilen um den letzten Anstieg des Tages hinauf zum Ulrichshorn in Angriff zu nehmen.
Dieser letzte Anstieg von gut 400hm zieht sich dann noch einmal ewig und wir brauchen fast 2h bis wir endlich auf dem Ulrichshorn stehen, nach insgesamt 7:30h.
Bis auf einen kurzen Gegenanstieg am Windjoch, von wo man das Tageswerk noch einmal betrachten kann, geht es jetzt zum Glück nur noch bergab zu den Mischabelhütten. Der Gletscher ist für Ende August noch wunderbar eingeschneit, allerdings um diese Tageszeit schon gut aufgeweicht, sodass wir im Steilstück hinunter auf des Gletscherplateau doch etwas einsinken. Über den Gletscher führt dann aber eine gut ausgetretene Autobahn, die uns links des Felsgrates bis kurz vor die Hütte auf 3400m bringt, wo wir dann für die letzten Meter auf den Weg wechseln. Geschafft, um 13:15 Uhr nach insgesamt 9:15h haben wir die 4-Gipfel Überschreitung erschöpft aber erfolgreich bewältigt. Und am nächsten Tag sollte dann ja noch der richtige Höhepunkt folgen ...

Leider meinte es aber das Wetter nicht gut mit uns, der Wind wurde stärker und auch Schneefall setzte ein ... was sich auch nicht bessern sollte ... als ich um kurz vor 5 Uhr einen Blick hinaus wagte lagen 5-10cm Neuschnee auf der Terasse und der Wind blies weiter stürmisch ... nach kurzer Beratung war das Thema dann auch durch und wir legten uns wieder hin ...

Abstieg Saas-Fee (Ab 1530hm, 5,6km, 3:15h)

Dann also 7 Uhr aufstehen und gemütlich hinunter nach Saas-Fee. Am Beginn war aufgrund des Neuschnees noch einmal Vorsicht geboten, aber auf dem gut gesicherten Steig war dies kein Problem und so starteten wir bei fast blauem Himmel die letzte Etappe hinunter ins Tal. Zum Schluss noch ein kleiner Ortsbummel durch das Touridorf Saas-Fee zum Busterminal und mit dem Postbus zurück nach Stalden, wo unser Auto auf uns wartete.

Alles in allem eine tolle Tour, wenn auch der 3. Tag etwas anders hätte laufen können, aber mehr war nicht drin. Es waren zwar am Morgen dennoch ein paar aufgebrochen, aber eigentlich alle sind spätestens am Windjoch umgedreht oder auch schon früher, da der Wind einfach zu stark war ... ein späterer Start Richtung Gipfel wäre aufgrund der Wetterbesserung dann zwar noch möglich gewesen, kollidierte aber mit unseren Arbeitsverpflichtungen am nächsten Tag.
Naja, wir hatten eine tolle Überschreitung und das Nadelhorn läuft ja nicht weg ...


Tourengänger: alexelzach


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Geodaten
 22269.gpx Hüttenzustieg Bordierhütte
 22270.gpx
 22271.gpx Abstieg nach Saas-Fee

Galerie


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