Korsika 6 | 11 - von Casamaccioli über die Bocca Cappizzolu, Bocca a Croce und Bocca a l'Arinella

Nach der gestrigen überlangen und anstrengenden Tour auf und über den  Monte Cinto ist heute „leichtere Kost“ angesagt; zumal morgen wieder ein „grosser Brocken“ wartet …

So begeben wir uns heute auf die gegenüberliegende Seite des Lac de Calacuccia; dafür fahren wir über die Staumauer und dem See entlang bis ins Dorf Casamaccioli. Bei einer kleinen Abstellfläche eingangs Dorf beginnen wir unsere heutige 3-Pässe-Wanderung mit einem kurzen Gang durch ein Aussenquartier des kleinen Ortes bei wiederum bestem Wetter und angenehmen Temperaturen.

Auf einem etwas ruppigen Fahrweg steigen wir länger durch staubtrockenes Terrain hoch; ein erstes Mal queren einige Dutzend  Meter vor uns wenige der auf Korsika häufigen halbwilden Schweine, ein zweites Mal treffen wir im Wald auf ein grösseres Rudel, welches sich jedoch sehr „zivilisiert“ verhält.

Endlich erkennen wir die markierte, erst nicht sehr deutliche Abzweigung in den hier noch lichten Wald hinein; auf schmalem Weg, doch stets deutlich erkennbar, wandern wir nun im hübschen Wald höher. Im nun dichteren Forêt de Cavallo morto queren wir bei P. 1318, P. 1428 und später ein weiteres Mal die Fahrstrasse, bevor wir auf ungefähr 1500 m.ü.M. aus dem angenehmen Waldabschnitt heraustreten und bald einmal die schöne Hochebene bei der Bocca Cappizzolu erreichen.

Meist durch eine niedrige Krautschicht, einmal durch ein kleines Wäldchen, schlendern wir über den weiten flachen Rücken - einige kleine, form- und farbenschöne Felspartien bereichern die Weite - mit einem stets präsenten Ausblick zum gestern begangenen Monte Cinto und zur Paglia Orba, oft auch mit Tiefblick zum Lac de Calacuccia.

Beim nächsten Pässchen, der Bocca a Croce, steht ein Kreuz, und ist am vorhandenen Gestein ein Mini-Altärchen eingerichtet worden. Entsprechend weiterhin beinahe flach marschieren wir weiter - nehmen den auf diesem Abschnitt höchsten Punkt, einen massiven Felsbrocken, P. 1617, auch mit.

Wenige Meter, kaum spürbar, verläuft nun unsere Wanderung weglos zur Bocca a l’Arinella hinunter. Ab hier folgen wir dem Weitwanderweg Mare a Mare Nord durch meist offenes Gelände hinab, tangieren zweimal der Fahrstrasse Kehren, und überqueren die Piste weitere zwei Male, bevor wir nach (P. 1070) auf ca. 985 m.ü.M. der nun besser ausgebauten Strasse bis zur nächsten Kehre folgen.

Hier biegt eine unscheinbare Fahrspur Richtung SSW ab; bald mündet sie in eine noch undeutlichere Wegspur - wir versuchen ihr zu folgen, und erreichen tatsächlich durch kurz dichtes Dornengestrüpp und Baumbestand ein kleines Bächchen. Über dieses führt bei P. 946 eine ins Alter gekommene Holzbrücke (mit einem Warnschild - befinden wir uns doch im Einzugsbereich der grossen Druckröhre, welche zum EW am See führt).

Ab hier ist der Pfad kaum mehr zu verfehlen; er führt nun meist nur sanft abfallend durch zwar trockenes, gelegentlich baumbestandenes, verwildertes Kulturland zur Fontana d’Erbaghiolo, einer alten, mit behauenen Steinen komfortabel ausgebauten Quelle; nur noch wenige Hundert Meter Weiterweg trennen uns nun vom Aussenbezirk von Casamaccioli.