Watzmannüberschreitung - Ganz ohne Trubel


Publiziert von Hade , 19. September 2014 um 18:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:17 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m
Unterkunftmöglichkeiten:Watzmannhaus, Wimbachgrieshütte, (Kührointalm)
Kartennummer:AV-Karte Nr. BY 21

Für viele ist die Watzmannüberschreitung  ja DIE Tour in den Berchtesgadener Alpen. Mir ist bewusst, dass es viele andere schöne Berge gibt, an denen es deutlich ruhiger zugeht. Nichtsdestotrotz übt der Watzmann auch auf mich einen starken Reiz aus. Deswegen nutze ich zusammen mit Dominik, einem Mitbewohner, das traumhafte Wetter und nehmen uns für diese Tour spontan einen Tag frei.

Am späten Nachmittag steigen wir von der Wimbachbrücke über Stubenalm, Mitterkaseralm und Falzalm auf zum Watzmannhaus. Der Weg ist unschwierig zu gehen und super ausgeschildert, so dass sich eine genauere Beschreibung erübrigt. Außerdem muss man sich eh nur der Kolonne anschließen, die hier hoch pilgert. Nach zwei Stunden 15 erreichen wir das überfüllte Haus. Gemütlich ist es hier nicht, aber alles läuft problemlos ab, so dass man nicht viel kritisieren kann. Nachdem wir gegessen und den Sonnenuntergang genossen haben, gehen wir recht früh ins Bett, schließlich wollen wir am nächsten Tag früh los!

Um 4.45 klingelt dann schon der Wecker und eine viertel Stunde später geht es schon los. Wir sind die ersten am Berg. Ein Luxus! Der Weg lässt sich auch mit Stirnlampen problemlos begehen, da er üppig markiert ist und das Gelände praktisch überall gangbar ist. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichen wir dann das Hocheck (T3). Die Stimmung ist so absolut fantastisch. Solche Augenblicke vergisst man nicht!
Wir gönnen uns noch ein kleines Frühstück, dann geht es auch schon weiter zur Mittelspitze. Es liegt noch einiges an gefrorenem Schnee in der Westwand und zusätzlich ist der Fels teilweise vereist, so dass große Vorsicht erforderlich ist. Die gefährlichsten Stellen sind aber mit einem Seil versichert. Man muss sich hier nichtsdestotrotz auch in ungesichertem Gelände wohlfühlen! Meistens hat man ordentlich Luft unterm Hintern. Zur Südspitze hin nehmen die Schwierigkeiten dann weiter zu, so dass es Sinn macht, jetzt umzukehren, wenn man nicht sicher ist. Im Auf und Ab steigen wir weiter zum letzten Gipfel, wo wir in aller Ruhe eine ausgiebige Rast einlegen und die Menschentraube beobachten, die nun die Mittelspitze erreicht. Dort möchte ich jetzt nicht mehr sein!
Dann machen wir uns an den Abstieg, der die Konzentration nochmal fordert. Das Gelände ist fast durchgehend geröllhaltig, brüchig und steil. Die Tour ist am Gipfel noch nicht abgeschlossen, dessen sollte man sich bewusst sein. Im unteren Teil des Abstiegs trifft man auf zwei Rinnen. Hier muss man die linke nehmen. Anschließend quert man nach links, wobei hier komplett weiße Markierungen sind. Zum Schluss kommen noch zwei sandige Rinnen, die allerdings mit einer Stahlkette versichert sind. Dann ist endlich das Wimbachgries erreicht, durch welches wir nach weiteren zwei Stunden Hatschen die Wimbachbrücke erreichen. Dieser letzte Abschnitt zieht sich ziemlich, da es 10 km ziemlich flach durchs Tal geht, aber landschaftlich ist es ein schöner Abschluss der Tour.

Fazit:

Diese Tour ist defintiv ein Höhepunkt in meinem Bergsteigerleben, den ich nicht vergessen werde. Auf dem Grat befindet man sich zwischen Himmel und Erde und hat fantastische Fernblicke. Vor allem bei Sonnenaufgang war es sehr eindrücklich! Ich empfehle die Tour deswegen auch auf zwei Tage aufzuteilen. Ein kleiner Wermutstropfen sind natürlich die Menschenmassen, aber die kann man ganz gut umgehen, wenn man zeitig aufbricht. Dass die Überschreitung eine ernste Tour ist, die gute Verhältnisse, stabiles Wetter und den erfahrenen Tourengänger vorraussetzt sollte bekannt sein.

Tourengänger: Hade


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Kommentare (7)


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Fabse_94 hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2014 um 00:50
Servus Dani!

Gratulation zum Watzmann! Saubere Leistung und außerdem klasse Bilder!

LG Fabi

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. September 2014 um 15:04
Merci! Jetzt pack ma dann mal den Hochkalter an, oder?

VG Dani

Fabse_94 hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2014 um 13:57
Jawoll! :D

ADI hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2014 um 11:02
das richtige Wetter für diese schöne Tour!

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. September 2014 um 15:06
Auf jeden Fall! War wirklich ein einprägsames Erlebnis, dort oben einen so schönen Sonnenaufgang zu erleben.

rennt0815 hat gesagt:
Gesendet am 8. April 2016 um 16:04
Hallo,

nicht zuletzt wegen der guten Fotos ein herausragendes Bespiel für einen Tourenbericht. Ich schreibe ab und zu für mein DAV - Sekionsmagazin und komme dafür vielleicht mal auf dich zurück wegen Verwendung eines deiner Fotos.

Berg Heil,

Th.Edel

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2016 um 17:02
Vielen Dank für die Lorbeeren! Du kannst dich gerne melden, wenn du ein Foto verwenden willst.

Viele Grüße
Daniel


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