Haldensteiner Calanda (2806 m)


Publiziert von Schneemann , 15. September 2014 um 20:31.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:15 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Calanda   CH-GR   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Strecke:ca 22 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Haldenstein Dorf (Zug nach Chur, Bus 3 bis Haldenstein; oder Zug nach Landquart und umsteigen nach Haldenstein)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt

Motivation:
Schon ewig steht der Calanda auf meiner To-Do-Liste. Endlich hab ichs mal durchgeführt und den Mut aufgebracht. Es ist nicht so dass es auf der Normalroute ein schwieriger Berg wäre, nein, das Problem liegt einfach nur in den vielen Höhenmetern durch den Start im Rheintal (500 m nochwas) bis auf einen fast-Dreitausender (2806 m). Ausserdem hätt ich gerne noch Mitglieder der berühmten Wolfs-Familie gesehn, die hier angeblich seit 2012 hausen soll. Zuguter letzt ists auch schöner Panorama-Berg, wobei das diesen Sommer keine Rolle spielt...da ist man schon froh wenns ausnahmsweise mal keinen Dauerregen hat.

Tour:
In Haldenstein gehts direkt los auf den Wanderweg, gänzlich ohne Flachstücke bis zum Gipfel. Allerdings hab ichs geschafft mich gleich in Haldenstein erstmal zu verlaufen (von der Haltestelle "Dorf" geht man ein paar Meter zurück (bergab), dann findet man den Wegweiser).

Die Aufstiegsroute verläuft ziemlich lange durch waldige und immer wieder felsdurchsetzte Regionen. Angenehm ist dabei, dass die Steigung ziemlich konstant ist (nicht sehr steil) und man kraftschonend gehen kann. Damit werden die immens vielen Höhenmeter auch gleich erträglich.  Viel zu sehen bekommt man nicht bis zur  Calandahütte SAC (2073 m), ausser natürlich man interessiert sich für Wald und Wiese. Bis zur Hütte ist der Weg völlig unproblematisch und liegt irgendwo zwischen T2/T3.

Mit der Calandahütte erreicht man auch die Baumgrenze und von da an steigt man über Wiesen und später über leichtes Geröll auf. Der Weg ist zwar eher spärlich markiert aber gut erkennbar, auch wenns manchmal Abzweigungen gibt von denen mir nicht klar war wohin die führen. Die letzten paar hundert Meter flutschten leider nicht mehr so richtig und da war das Steigen mühsam. Die Motivation den Gipfel zu erreichen zieht einen dann aber doch noch rauf. Neulich hab ich da erst ein sehr treffendes Bild gelesen:
  • Beim Aufstieg wirkt der Gipfel wie eine Feder, die einen von hinten hinauf schiebt.
  • Beim Abstieg wirkt die Feder dann entgegensetzt und erschwert das Verlassen des Gipfels.

Die letzten Meter über den Grat ziehen sich dann noch etwas und sind auch ein klein wenig anspruchsvoller. Hier wechselt man manchmal auf die andere Seite des Grats. Da dort derzeit noch Schnee liegt, und das Gelände abschüssig ist, sollte man doch konzentriert gehen. An wenigen Stellen ist auch kurzer Handeinsatz nötig, wobei ich meinen Stock nie weglegen musste (T3+). Der Gipfelblick in Richtung Rheintal und Bodensee war beeinruckend, ansonsten waren leider (wie immer diesen Sommer) die Wolken sehr störend. Die Temperaturen waren wohl auch nahe am Gefrierpunkt, was einen seeeehr schnell auskühlen lässt wenn man durchgeschwitzt ist - ich empfehle keine allzu lange Gipfelrast.

Der Abstieg verläuft wie der Aufstieg. Eine interessante Alternative wäre der alpine Wanderweg auf die andere Seite (Vättis?), aber das war mir heute zu riskant, da ich nicht genau wusste wie der aussieht und ob ich da mit dem ÖV wieder wegkomme.

Fazit:
Eine recht anstrengende Tour mit deutlich über 2000 Höhenmetern, die dafür aber mit schönem Panorama lockt. Der Wanderweg ist allerdings nicht besonders abwechslungsreich und auch nicht sehr anspruchsvoll. Trotzdem hats mir gut gefallen und dieses gigantische Calanda-Massif ist fast schon ein Gebirge für sich allein. Hier ist einfach alles ein paar Nummern grösser und weiter. Einen Wolf hab ich keinen getroffen, dafür umso mehr Murmelis...hungern müssen die Wölfe hier oben also wahrscheinlich nicht.

Da der Calanda auch immer so eine Art Fitness-Test ist: meine Gesamtzeit waren 8h, womit ich ganz zufrieden bin (aufgestiegen bin ich wie eine Schnecke, der Abstieg war dafür flott). Wichtiger ist da aber, dass es möglicherweise meine bisher Höhenmeter-mässig längste Tour in der Schweiz gewesen sein könnte.

Tourengänger: Schneemann


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