Überschreitung des Monte Cinto und zum Dessert den Capu Borba


Publiziert von jaschwilli , 16. September 2014 um 09:53.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Haute Corse
Tour Datum: 2 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2220 m
Abstieg: 2220 m
Strecke:17,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Campingplatz Lozzi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Campingplatz vor Haut Asco

Korsikas Höchster darf in diesem Urlaub nicht fehlen. Ich wollte eine Überschreitung wagen, beginnend vom Campingplatz in Lozzi zum Camping Monte Cinto im Ascotal. Bei Zeitreserve hatte ich noch den Capu Borba auf dem Plan, um die Tour auszufüllen. Wie immer hatte ich meine BGS Hündin Akela dabei.

Weil die Piste vom Campingplatz definitiv nicht mehr befahrbar ist, gibt es zum Beginn 90 Minuten Aufstieg zum Refuge de l Erco, im klaren frühen Morgenlicht und schon kräftiger Hitze geht man auf wechselnd sich kreuzenden Wanderwegen und Pisten durch die Macchia hoch, die Orientierung ist aber einigermaßen klar. Trotzdem komme ich an einer Stelle, wo ich mit dem Hund einer Ziegenherde ausweiche von der Optimalroute ab und mache einen Schlenker zu weit nach Westen; über die Bergerie Cesta erreiche ich aber wieder die Normalroute und kurz darauf das Refuge.
Vom Refuge zieht der Pfad in steilen Kehren den Berg hinauf, bei konstanter Steigung und keinen bergsteigerischen Herausforderungen.
Ab etwa 2200 Metern wird es aber sehr interessant, der Cinto bietet eine ganze Palette von Blockrinnen, Felspartien mit Kletterei, kleinen Spalten zum Hochklettern und nicht zuletzt Orientierungsfragen. Gefährlich wird es dabei nie, trotzdem ist das meiner Meinung nach Klettern Stufe II, es geht eben nicht nur um ein Abstützen mit den Händen sondern um einfache Griffe und Halte die deutlich Gewicht tragen müssen - fehlende Gefährlichkeit ist dabei kein Kriterium, es geht um den technischen Anspruch. Ein zwei mal verliere ich die Route und steige kurz eine falsche Rinne hoch, allgemein ist die Markierung mit Steinmännern aber ausreichend. Oft sehe ich von oben auch, das es für die letzte Partie eine elegantere und einfachere Lösung gegeben hätte - alles in allem ein äußerst kurzweiliger Aufstieg. Kurz unterhalb des Gipfels trifft man auf die mit rotem Punkt markierte Aufstiegsroute von Asco und hat nun bald den gut besuchten Gipfel erreicht - Korsikas Höchsten will sich kein Wanderer entgehen lassen. Zurück geht es nun entlang des roten Punktes zunächst zum Pointe des Eboulis, erstaunlicherweise hat mir die Aussicht von hier besser gefallen als auf dem Cinto - oder war es nur die Ruhe?
Der Abstieg von hier ist sehr steil, der Schotter teilweise sehr rutschig und steinschlägig - im Aufstieg sicher eine Qual. Einmal führt ein roter Punkt in eine schräge Felsplatte mit gerundeten Konturen und wenig Haltepunkten hinein, hier habe ich mich sehr unwohl gefühlt, die gefährlichste Stelle der Tour. Unten sehe ich dann den Fusspfad, der das ganze elegant umgangen hätte.
Zügig geht es nach unten und unterhalb der Passhöhe Bocca Borba finde ich das erste Wasser seit dem Refuge, mein Hund ist sehr dankbar dafür. Kurz darauf ist die Bocca Borba erreicht und der Zeitplan erlaubt noch einen Sprint auf den großen roten Scherbenhaufen Capu Borba, der sich beim Belaufen fast wie ein Altglascontainer anhört, oben aber eine harte Abruchkante hat und Tiefblicke gewährt.
Der weitere Abstieg führt ins Manicatal und hat das große highlight der Tour parat, kurz unterhalb der Baumgrenze gibt es die prächtigsten Laricio Kiefern die ich auf Korsika gesehen habe. Mächtige, dicke Stämme die bis kurz unter der Krone extrem stark sind und dann aber abrupt in eine Dachartige Krone übergehen.
Mit Erreichen der Forststrasse und des Wirtschaftswaldes endet dieser Zauber und das Auslaufen Richtung Tal beginnt. Da die Strasse sehr grobschotterig ist, biege ich nach einem größeren Wendeplatz an einem Steinmännchen auf einen kleineren, etwas verwachsenen Weg ab und erreiche nach 8 Stunden 30 Minuten die Hauptstrasse und ein Gumpen des Manica Baches bietet die Möglichkeit für ein erfrischendes Bad.

Hinweis für Hundebesitzer: der Cinto bietet sehr viel Kletterei in 1. Stufe und einige Partien in II. Erstaunlicherweise hat mein Hund kaum Probleme, erklimmte die Rinne (Foto) im Spreizschritt und benötigte nur an wenigen Stellen gezielte Unterstützung. Ein wendiger, trainierter und kooperativer Hund dürfte mit dem Cinto keine Schwierigkeiten haben!

Tourengänger: jaschwilli
Communities: Hikr's Dogs


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