Monte Vallecetta 3148 m


Publiziert von Cubemaster , 13. September 2014 um 22:35.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum: 3 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:00

Nach meiner sehr anstrengenden Tour auf den Cima de Piazzi am Tag zuvor (siehe hier) wollte ich es etwas gemütlicher angehen lassen. Ich entschied mich dann für diese Tour, da ich hier an meinem vorletzten Urlaubstag noch einen 3000er "mitnehmen" konnte. Ich war vorher schon zweimal in Bormio gewesen, aber jedesmal fuhr die Seilbahn nicht. An diesem Tag konnte ich aber endlich hinauffahren.

Von der Seilbahnstation Cima Bianca auf 3018m geht es zuerst in südwestlicher Richtung über den Grat Richtung Monte Vallecetta, dessen Gipfelkreuz man von hier aus bereits sehen kann. Nachdem man ein Stück über den Grat bis zur tiefsten Stelle abgestiegen ist gelangt man zu einem Wegweiser. Diesem zufolge sind es 40 Minuten bis zum Monte Vallecetta. Man geht nun einem recht guten Steig folgend weiter über den Grat. Einige Türme werden links umgangen, aber größtenteils bleibt man auf der Gratschneide. Nach gemütlichen 40 Minuten (ich wollte ja ausruhen an diesem Tag) erreichte ich dann auch das Gipfelkreuz. Leider war es etwas zugezogen und ich hatte erstmal wenig Sicht. Da ich ja keine Eile hatte an diesem Tag und es einigermaßen gemütlich war beschloss ich, erstmal in Ruhe etwas zu essen.

Nach einiger Zeit zog es dann auch wieder etwas auf, was mir einen schönen Tiefblick nach Bormio bescherte. Etwas irritiert war ich aber, weil in einiger Entfernung in südlicher Richtung eine Erhebung zu sehen war, die wohl etwas höher war als der Kreuzgipfel. Ein paar "Messungen" mit einem waagerecht liegenden Wanderstock bestätigten meine Vermutung: Der Hauptgipfel des Monte Vallecetta war noch nicht erreicht. Na ja, ich hatte ja Zeit, machte mir aber Gedanken, ob mein Ausruhtag nicht zu sehr ausuferte.

Zuerst kletterte ich ein kleines Stück über den Grat weiter in südwestlicher Richtung bis zu einem alten Holzkreuz. Das war nicht schwieriger als I und ist auch schon die Hauptschwierigkeit. (Wer etwas Probleme mit leichter Ausgesetztheit hat könnte wohl auch links unten durchs Geröll gehen.) Bei dem Holzkreuz knickt der Grat Richtung Süden ab und führt erstmal ca. 50m hinunter bevor es wieder zum Hauptgipfel hinaufgeht. Der markierte Weg endet am Gipfelkreuz aber die Schwierigkeit auf dem Grat zum Hauptgipfel ist auch nicht wesentlich größer. Es gibt größtenteils eine Steigspur, an einer Stelle kurz vor dem tiefsten Punkt muss man ein bisschen schauen, wo es am besten geht.

Nach weiteren gemütlichen 20 Minuten erreichte ich den Gipfel und im Rückblick war auch der letzte Zweifel ausgeräumt, dass es sich um den Hauptgipfel handelt. Ich machte auch hier noch eine ausgiebige Pause und genoss die Aussicht. Kurz dachte ich über eine komplette Überschreitung nach und inspizierte den Abstieg Richtung Süden, der auch machbar zu sein schien (allerhöchstens II, eher I und Gehgelände). Doch ich wollte ja ausruhen an diesem Tag und entschied mich dann doch, den gleichen Weg zurück zur Seilbahnstation zu gehen. Das ging dann auch recht schnell und unproblematisch, wobei ich gerade noch rechtzeitig auf dem Rückweg daran dachte, mich auch ins Gipfelbuch einzutragen.

Einige kurze Bemerkungen:
Der Monte Vallecetta bietet eine schöne Möglichkeit, einen 3000er ohne viel Aufwand zu erwandern. Es sind ca. 150 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz und nochmal ca. 50 Höhenmeter bis zum Hauptgipfel (die man natürlich auch auf dem Rückweg nochmal bewältigen muss).
Hauptsächlich lohnt sich die Tour wegen der Aussicht, die bei schönem Wetter sicher grandios ist. (Bei mir war es etwas eingeschränkt, aber immer noch schön.) Landschaftlich wäre vermutlich eher eine Überschreitung mit anschließendem Abstieg durchs Valle di Sobretta interessant.

Essentiell bei der Tour ist natürlich die Fahrt mit der Seilbahn, da man ansonsten von unten ca. 2000 Höhenmeter zurücklegen müsste. Zweimal bin ich vorher schon dort gewesen und die Seilbahn fuhr nicht. Einmal wegen Regenwetter und einmal wegen starkem Wind. Bei unsicherem Wetter sollte man sich also besser vorher erkundigen. Die untere Sektion der Seilbahn macht eine Mittagspause zwischen 12.45 Uhr und 14.00 Uhr, also unbedingt rechtzeitig hochfahren. Die obere Sektion fährt alle 20 Minuten durchgängig bis 17.00 Uhr.

Der Monte Vallecetta war Gipfel Nr. 80 / 163 meines großen Projekts "Alle 3000er der Ostalpen mit mindestens 400m Schartenhöhe". Mehr Infos auf meiner Homepage.

Tourengänger: Cubemaster


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