Laponia - von Kvikkjokk nach Pieskehaure


Publiziert von laponia41 , 13. September 2014 um 10:10.

Region: Welt » Schweden
Tour Datum:31 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: S 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:65 km
Unterkunftmöglichkeiten:STF Hütten Nunjes, Tarrekaise, Vaimok und Pieskehaure

Padjelantaleden - von Kvikkjokk nach Tarrekaise, zwei Tage, 20 km, Aufstieg 430 m, Abstieg 200 m
Seit einigen Jahren ist der auf der Fjällkarte ab Kvikkjo kk markierte Pfad nicht mehr begehbar. Der Ausgangspunkt zum Padjelan taleden wird mit einer spannenden Bootsfahrt auf dem Ta rraätno erreicht. Der Kapitän nahm sich sogar Zeit für einen Umweg, um uns vom Fluss aus den frisch verschneiten Pårte zu zeigen.
Nach etwa vier Kilometern Bootsfahrt erreicht man dann den Leden. Von hier aus kann man auch zu geregelten Zeiten nach Kvikkjokk zurückfahren.
Bis Nunjes führt der Leden überwiegend durch Fichten- und Birkenwald. Nach der Brücke bei Bäcken kommt man bei zerfallenen Häusern vorbei. Vor Jahrhunderten versuchten schwedische Könige, die samischen Gebiete mit schwedischen Bauern zu besiedeln. Dies misslang gründlich. Spuren davon sind noch heute zu sehen.
Kurz nach Mittag kommen wir in Nunjes an und haben reichlich Zeit, die schöne Umgebung zu erkunden.

Die nächste Tagesetappe ist kurz, Gelegenheit für einen halben Ruhetag. Die Hütten von Tarrekaise liegen am gleichnamigen See. In der Butik des Hüttenwarts hat es sogar noch einige Dosen Mellanöl. Hier werde ich übrigens befördert, nämlich zum Schwedisch-Königlichen Brefbärare (Briefträger). Nicht zum ersten Mal gibt mir der Hüttenwart für seine Kollegen in Vaimok und Piesakehaure Briefpost mit, zum Glück keine Pakete.

Nordkalottleden - von Tarrekaise nach Pieskehaure, zwei Tage, 42 km, Aufstieg 1200 m, Abstieg 1000 m 
Drei Kilometer nach Tarrekaise zweigt der Nordkalottleden ab. Jetzt geht es zur Sache. Der Pfad wird schmal und führt über einige Seitenbäche hinunter zur Brücke über den immer viel Wasser führenden Tarrätno. Dieses Teilstück ist nach heftigen Regenfällen schwierig zu begehen. Da muss gewatet werden. Barfuss waten ist übrigens gefährlich.
Der Leden steigt dann gleichmässig an zur Rasthütte von Kurajaure. Nach Pt. 977 hat man dann den eindrücklichen Vaimoksee vor sich und sieht in der Ferne auch die Hütte. Es folgt dann mit schon 20 Kilometern in den Beinen die zermürbende Traverse durch die felsige und steinige Flanke. Wegspuren sind nur spärlich auszumachen. Nach ständigem Auf und Ab mit den schweren Säcken erreichen wir nach insgesamt sieben Stunden Vaimok STF. Die Hüttenwartin freut sich über den Brief ihrer Mutter, den ihr Flällbriefträger laponia41 übergibt.

Am nächsten Morgen steigen wir in strömendem Regen über den felsigen Buckel über dem See. Zwar hört es unterwegs auf zu regnen, aber im heftigen Gegenwind sind wir froh über unsere wasser- und winddichte Bekleidung. Erstaunlich: trotz bedecktem Himmel zeigt sich dann der Pieskehaure in seinem typischen Türkisblau. Es dauert, bis wir endlich die frisch bemalten Hütten von Pieskehaure vor uns sehen. Hüttenwart Magnus erhält von mir zwei Postkarten, die eine mit einem nicht ganz jugendfreien Foto. Was man nicht so alles im Rucksack herumträgt!
Heute ist Donnerstag - am Samstag schliesst Magnus die Hütte. Er bringt uns eine Kiste mit Lebensmitteln, die er entsorgen muss - und wir kommen gratis zu einigen Dosen Mellanöl. Die Hüttenwarte werden übrigens nicht etwa mit dem Helikopter herausgeflogen - sie gehen zu Fuss. Über Kvikkjokk sind dies für einen guten Gänger mindestens drei Tagesetappen. Magnus wählt jedoch wie wir die Route über das norwegische Muorki nach Sulitjelma. Der ÖV-Spezialist Laponia informiert ihn kompetent, wann in Sulitjelma die Busse fahren. Sie fahren nicht täglich und mit verschiedenen Abfahrtszeiten. Der Zufall will es dann, dass wir Magnus in Fauske nochmals treffen.


Bericht in drei Teilen
Laponia - von Saltoluokta nach Kvikkjokk
Laponia - von Kvikkjokk nach Pieskehaure
Laponia - von Pieskehaure nach Sulitjelma
 



Tourengänger: laponia41


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Kommentare (4)


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Mel hat gesagt:
Gesendet am 15. September 2014 um 16:54
Heieiei, beim Lesen deines Berichtes und vor allem beim Betrachten der Fotos bekomm ich doch arg Sehnsucht nach dem hohen Norden...

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. September 2014 um 19:42
Das habe ich doch extra für dich so fotografiert und beschrieben ....Und noch ein besonderer Hinweis: der Padjelanta- und Nordkalottleden sind ganz besonders schön zu gehen.

heluka hat gesagt: Auch mal nach Schweden
Gesendet am 15. September 2014 um 21:11
Deine Bilder kommen mir ganz vertraut vor, obwohl ich noch nie in Schweden war. Zur Zeit hat es mir Norwegen noch angetan. Bin aber auch schon am "Stöbern", welcher der Leden in Schweden für micht der richtige wäre!

Sehr schöne Fotos hast du gemacht!
Gruss Heini

laponia41 hat gesagt: RE:Auch mal nach Schweden
Gesendet am 16. September 2014 um 19:53
Ich bin im Verlaufe der Jahre von Norwegen nach Schweden abgedriftet. Wenn man das Fjell und das Fjäll liebt, dann ist wohl der Nordkalottleden die richtige Wahl. Dafür braucht es das Zelt - und das ist mir meinem Alter zu anstrengend.

Herzliche Grüsse
Peter


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