Verlockung des Ungewissen: Hochmatt NE-Grat
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Manche Berge wie der Mont Blanc oder die Jungfrau gleichen eher ausgedehnten mehrgipfligen Massiven als eigentlichen Gipfeln im üblichen Sinne. Ihre Grate und Flanken bieten entsprechend zahlreiche Möglichkeiten für mehr oder weniger schwierige Sommer- und Wintertouren auf den Haupt- oder einer ihrer Nebengipfel. In bescheidenerem Ausmass gilt dies auch für Voralpenberge wie z.B. den Hohgant oder die Hochmatt.
Sogar Maurice Brandt spricht vom "Massif de la Hochmatt", "...constituté par quatre faces et quatre arêtes", was freilich nur zur Hälfte stimmt, indem ein Blick auf die Karte die je doppelte Anzahl unterschiedlich ausgeprägter Wände und Grate - die drei, das Gipfelplateau einrahmenden nicht dazu gezählt - und damit eine fast polygonale Struktur ergibt. Brandt beschreibt allerdings nur die wichtigsten Routen von der E- über die S- bis zur NW-Seite, während er zum "versant N" lediglich anmerkt: "...mais l'escalade est sans intérêt dans un terrain et un rocher de mauvaise nature. En escalade hivernale ce versant a attiré l'attention de plusieurs grimpeurs et skieurs. Escalade avec crampons ou descente à skis exposée."
Während einer Überschreitung der Hochmatt diesen Sommer bei nassen und rutschigen Verhältnissen weckte u.a. der NE-Grat mein Interesse: von weitem schien er bis zum letzten Aufschwung einigermassen gut begehbar zu sein, der Ausstieg auf den Gipfelgrat liess aber einige Zweifel aufkommen, die sich wohl erst bei einem direkten Augenschein vor Ort erhärten oder - im hoffentlich besseren Fall - zerstreuen würden....
Zustieg: auf der Tossentrasse über Schwendi bis Bi Chalet und auf dem eingezeichneten Bergweg über Steinbergli und Knüsse zu P.1461 auf dem NE-Grat, 1h 15min, T1-2.
Aufstieg NE-Grat: nach S auf dem Grat über Weide zur Abflachung ca. 1500m und weiter bis zum 1. Aufschwung. Über diesen durch mit Fallholz und Felsen durchsetzen Wald steil hinauf zu P. 1679, T5. Leicht ansteigend zu einem Felsgrätchen, das z.T. ausgesetzt (Tannen links ausweichen) zum 2. Aufschwung führt. Über diesen durch felsdurchsetzten Wald (II, eine ca. 5m hohe Felsstufe kann mit Hilfe von Tannen erklettert werden) steil und ausgesetzt hinauf zu P. 1784, T6. Nun nach SW zuerst ab-, dann aufsteigend über ein kleines Karrenfeld zum 3. Aufschwung, und über diesen hinauf: eine ca. 4m hohe Felsstufe kann mit Hilfe einer Tanne erklettert werden (III), dann ausgesetzt über ein kurzes Felsgrätchen, und mit Hilfe eines Tännchens über eine ca. 2m hohe Felsstufe (II). Die folgende ca. 5m hohe grasig-felsige Schrofenstufe wird direkt erklettert (II), eine weitere ca. 3m hohe Felsstufe schräg von rechts nach links (II). Weiter auf dem Grat über Gras und leichte, aber brüchige Felsen (I-II) unter die letzte Stufe auf ca. 1890m. Hier gibt es anscheinend 3 Möglichkeiten: über 1. die grasig-felsige linke Rippe (Zugang ev. heikel?), 2. die felsige Mittelrippe (nachfolgend beschrieben), und 3. das rechte Grascouloir (Zugang?). Variante 2: rechts der Mittelrippe über eine gut gestufte Verschneidung hinauf auf die Mittelrippe (brüchig) und auf auf dieser weiter bis unter steile Felsen (ca. 15m, II+). Nach links ausgesetzte Querung auf einem angedeuteten grasig-felsigen Band (III, z.T. brüchig, bei Bedarf zusätzliche Haltepunkte mit Eisgerät) zur linken grasigen Rippe, und über diese (II) zum ENE- oder Gipfelgrat bei ca. 1935m, T6+. Steil hinauf zu P. 1986 und weiter dem Grat folgend (Pfadspuren, weiss-rote Markierungen) zum Kreuz und zum Hauptgipfel, T3, 2h 30min.
Abstieg NW-Grat: vom WSW-Gipfel über den NW-Grat auf felsdurchsetztem Gras steil hinunter in den Sattel ca. 1720m NE von Le Verdy, T4, und auf dem eingezeichneten Bergweg W an P. 1771 und 1751 vorbei weiter nach Rustoz und zur Alp 1348. Über die Weide nach NE hinunter nach Bi Chalet, und auf der Strasse, die Kurven z.T. über Weide abschneidend, zurück, T3, 1h 30min.
Material: Eisgerät und 20m Reepschnur für alle Fälle, ev. Helm.
Bemerkungen: der Fels am NE-Grat ist zwar bis auf einige offensichtlich brüchige Passagen (bräunlicher Flysch?) erstaunlich solide (hellgrauer Malmkalk?), sollte aber trotzdem laufend auf seine Festigkeit geprüft werden.
Sogar Maurice Brandt spricht vom "Massif de la Hochmatt", "...constituté par quatre faces et quatre arêtes", was freilich nur zur Hälfte stimmt, indem ein Blick auf die Karte die je doppelte Anzahl unterschiedlich ausgeprägter Wände und Grate - die drei, das Gipfelplateau einrahmenden nicht dazu gezählt - und damit eine fast polygonale Struktur ergibt. Brandt beschreibt allerdings nur die wichtigsten Routen von der E- über die S- bis zur NW-Seite, während er zum "versant N" lediglich anmerkt: "...mais l'escalade est sans intérêt dans un terrain et un rocher de mauvaise nature. En escalade hivernale ce versant a attiré l'attention de plusieurs grimpeurs et skieurs. Escalade avec crampons ou descente à skis exposée."
Während einer Überschreitung der Hochmatt diesen Sommer bei nassen und rutschigen Verhältnissen weckte u.a. der NE-Grat mein Interesse: von weitem schien er bis zum letzten Aufschwung einigermassen gut begehbar zu sein, der Ausstieg auf den Gipfelgrat liess aber einige Zweifel aufkommen, die sich wohl erst bei einem direkten Augenschein vor Ort erhärten oder - im hoffentlich besseren Fall - zerstreuen würden....
Zustieg: auf der Tossentrasse über Schwendi bis Bi Chalet und auf dem eingezeichneten Bergweg über Steinbergli und Knüsse zu P.1461 auf dem NE-Grat, 1h 15min, T1-2.
Aufstieg NE-Grat: nach S auf dem Grat über Weide zur Abflachung ca. 1500m und weiter bis zum 1. Aufschwung. Über diesen durch mit Fallholz und Felsen durchsetzen Wald steil hinauf zu P. 1679, T5. Leicht ansteigend zu einem Felsgrätchen, das z.T. ausgesetzt (Tannen links ausweichen) zum 2. Aufschwung führt. Über diesen durch felsdurchsetzten Wald (II, eine ca. 5m hohe Felsstufe kann mit Hilfe von Tannen erklettert werden) steil und ausgesetzt hinauf zu P. 1784, T6. Nun nach SW zuerst ab-, dann aufsteigend über ein kleines Karrenfeld zum 3. Aufschwung, und über diesen hinauf: eine ca. 4m hohe Felsstufe kann mit Hilfe einer Tanne erklettert werden (III), dann ausgesetzt über ein kurzes Felsgrätchen, und mit Hilfe eines Tännchens über eine ca. 2m hohe Felsstufe (II). Die folgende ca. 5m hohe grasig-felsige Schrofenstufe wird direkt erklettert (II), eine weitere ca. 3m hohe Felsstufe schräg von rechts nach links (II). Weiter auf dem Grat über Gras und leichte, aber brüchige Felsen (I-II) unter die letzte Stufe auf ca. 1890m. Hier gibt es anscheinend 3 Möglichkeiten: über 1. die grasig-felsige linke Rippe (Zugang ev. heikel?), 2. die felsige Mittelrippe (nachfolgend beschrieben), und 3. das rechte Grascouloir (Zugang?). Variante 2: rechts der Mittelrippe über eine gut gestufte Verschneidung hinauf auf die Mittelrippe (brüchig) und auf auf dieser weiter bis unter steile Felsen (ca. 15m, II+). Nach links ausgesetzte Querung auf einem angedeuteten grasig-felsigen Band (III, z.T. brüchig, bei Bedarf zusätzliche Haltepunkte mit Eisgerät) zur linken grasigen Rippe, und über diese (II) zum ENE- oder Gipfelgrat bei ca. 1935m, T6+. Steil hinauf zu P. 1986 und weiter dem Grat folgend (Pfadspuren, weiss-rote Markierungen) zum Kreuz und zum Hauptgipfel, T3, 2h 30min.
Abstieg NW-Grat: vom WSW-Gipfel über den NW-Grat auf felsdurchsetztem Gras steil hinunter in den Sattel ca. 1720m NE von Le Verdy, T4, und auf dem eingezeichneten Bergweg W an P. 1771 und 1751 vorbei weiter nach Rustoz und zur Alp 1348. Über die Weide nach NE hinunter nach Bi Chalet, und auf der Strasse, die Kurven z.T. über Weide abschneidend, zurück, T3, 1h 30min.
Material: Eisgerät und 20m Reepschnur für alle Fälle, ev. Helm.
Bemerkungen: der Fels am NE-Grat ist zwar bis auf einige offensichtlich brüchige Passagen (bräunlicher Flysch?) erstaunlich solide (hellgrauer Malmkalk?), sollte aber trotzdem laufend auf seine Festigkeit geprüft werden.
Tourengänger:
lorenzo
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