Rif. Pce di Braga - Pulpito 2616 m


Publiziert von basodino , 5. September 2014 um 13:33.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 1 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Castello 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 660 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug bis nach Locarno, dort Umsteigen auf den Bus nach Bignasco, Umsteigen auf den Bus nach Fusio und in Peccia nochmals umsteigen bis Piano di Peccia
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Poncione di Braga (2003 m), Selbstversorgerhütte, 18 Schlafplätze

4 Tage schönes Wetter waren es am Mittwoch noch gewesen, als ich mich zu dieser Tour entschied. Doch über Wetter und Wetterberichte wurde genug geschrieben, als dass ich das nochmals vertiefen möchte. Es hat mich dann aber schon ein wenig gewurmt, dass ich von Piano di Peccia aus im Regen aufsteigen musste. Zunächst wanderte ich dem markierten Weg rechts Straße entlang zum Steinbruch, wobei mich 2 Jäger unterwegs schon nach "Stambecci" fragten, die ich aber als gerade Angekommener noch nicht gesehen hatte. Am Ende des Talbodens überquert man den Fiume Peccia über eine Brücke, dort gibt es auch eine Schranke. Wenige Meter weiter zweigt der Wanderweg rechts ab, man überquert eine Holzbrücke und steigt im Hang in Kehren auf. An einer Verzweigung nach links und bis zu einem Wasserfall, unter dem man den Ri della Crosa überquert. Hinter der Brücke geht es rechts hinauf auf einem teilweise sehr angenehmen Weg. Weiter oben ist er in einem Teilstück zerstört und es hat sich noch keine gute neue Spur gebildet. Schließlich erreicht man die Alpe Srodan, die man aber komplett links liegen lässt. Ca. 120 Höhenmeter unter der Hütte erblickt man diese dann und erreicht sie in einer Linkskurve. Inzwischen war ich gut durchnäßt und entsprechend froh, dass 2 Jäger bereits gut eingeheizt hatten. 970 Hm, T3, 2 h 30 min (in den Daten des Beschreibungskopfes nicht berücksichtigt).

Nachdem meine Sachen am Ofen schnell getrocknet waren, ein einfaches Abendessen Kraft zurückbrachte und eine ruhige Nacht in einem der 6er-Zimmer für Erholung sorgte, wollte ich am nächsten Morgen den Pizzo Castello in Angriff nehmen. Nur wurde dieser Plan erheblich in Frage gestellt, als ich aus dem Fenster sah und ab etwa 2200 m Neuschnee zur Kenntnis nehmen musste. So verschob ich den Aufbruch erst einmal auf nach 9 Uhr, aber in so kurzer Zeit änderte sich am Schnee nichts wesentliches. Außerdem blies ein eisiger Nordwind, der zwar schöne Lücken in die Wolken riß, aber keine Hoffnung auf längere Pausen bot. So ging ich um 9.15 Uhr in Richtung Bocchetta del Masnee los, um allerdings sofort von einem heranrauschenden Helikopter wieder zurückgetrieben zu werden. Wäre ich nicht gewichen, hätte es mich wahrscheinlich von den Beinen geholt und das nur einige Schritte von der Hütte entfernt. Zwei Bauarbeiter mit Bier und Mineralwasser stiegen aus. Sie waren gekommen, um eines der Gebäude von Grasso di Piatto wieder aufzubauen.
Also nochmals los, nach wenigen Minuten auf dem Weg links abzweigen (blaues Zeichen), dann aber über sehr einfache Hügel aufsteigen, ohne dass sich eine überzeugende Spur etabliert. Weiter oben mehren sich die blauen Zeichen, aber ein klarer Weg bleibt oft aus, zu einfach ist das Gelände. Dies setzt sich fort bis unmittelbar unterhalb der Bocchetta del Masnee, die nur in den letzten Metern über eine Spur erreicht wird. T3-, meist leichter, 1 h 40 min.

Hinter dem Übergang ließ der Wind schlagartig nach, allerdings befand ich mich nun gefühlt im Winter. Neuschnee verdeckte die Spur nach Robiei und machte die Westseite des Grates zum Pulpito nicht eben einladend. Also entschied ich mich von der Bocchetta ostseitig ca. 45 m abzusteigen und den ersten Aufschwung des Grates unterhalb von Felsplatten zu umgehen. Dabei gelangt man zunächst in grobes, danach feines Geröll und oberhalb in steile Wiesen, die sich am einfachsten links ersteigen lassen. Man steigt so in eine breite Rinne ein weiterhin links haltend. Auf Höhe des Sattels zwischen Vorgipfel und Gipfel kann man links aufwärts über eine Art Leiste den Gipfelfels aufwärts queren und so auf den Südgrat gelangen, über den man in wenigen Schritten den Gipfel erreicht. T4+, 0 h 35 min.

Auf dem Gipfel hielt es mich keine 2 Minuten. Zu stark und zu kalt war der Wind. Schnell ein paar Fotos und wieder hinab. Ich ging zurück zur Aufstiegsroute, da sich am Pizzo Castello immer noch Schnee ab 2400 m hielt (nordseitig) und bei dem Wind mein Wunsch nach der Besteigung doch einen deutlichen Dämpfer erhalten hat. Zwar fanden sich jetzt immer häufiger Momente, in denen der Wind pausierte, aber trotz des sonnigen Wetters war an eine genußvolle Pause so nicht zu denken. Also zurück zur Hütte und den Ofen angefeuert, was in dem Fall schon der Hüttenwart besorgt hatte, der Vorräte auffüllte und den inzwischen 4 Bauarbeitern eine Minestrone zubereitete.

Fortsetzung!

Tourengänger: basodino


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