Gunung Batur (1717m) - Sonnenaufgang über Bali

Während unseres Sommerurlaubs auf Bali besteigen wir den Gunung Batur. Er liegt mitten in einem Nationalpark, zentral in einer Caldera, vergleichbar mit der Caldera rund um den Pico del Teide auf Teneriffa. Der Vulkan darf mittlerweile nur noch mit vom Nationalpark engagierten Führern bestiegen werden. Nicht etwa weil er schwer oder gefährlich ist, sondern um dafür zu sorgen, dass die Massen den Berg nicht mit Müll übersäen. 
Wir werden um 2 Uhr nachts in unserem Hotel in Ubud abgeholt und fahren zuerst auf eine private Ecofarm der Agentur, wo wir ein Frühstück serviert bekommen. Danach geht es zu einem Parkplatz am Rand des Batursees. Zu sehen ist gar nichts, die gesamte Caldera liegt unter einer Nebeldecke. Nach ungefähr 200hm auf einer Schotterstraße erreichen wir den eigentlichen Steig, der zum Kraterrand hinaufführt. Hier steigen wir auch aus dem Nebel empor. Bis dorthin brauchen wir eine gefühlte Ewigkeit, bedingt durch den Ansturm an Leuten. Einige davon haben glaube ich noch nicht mal einen Hügel betreten. Anders kann ich mir nicht erklären, dass einige Frauen mit Minirock und Ballerinas hier rauf wackeln. Naja die Quittung haben sie, falls sie nicht vorher schon ausgerutscht sind oder Blasen bekommen haben, spätestens am Gipfel bekommen, wo es tatsächlich empfindlich kalt war. Wir hatten Fleece und Regenjacke dabei, sodass es für uns kein Problem war. 
Etwa 200m unterhalb des Gipfels gibt es auf der Südostseite, zu der hin der Krater geöffnet ist, ein kleines Plateau, auf dem eine Hütte steht. Erst ab hier merkt man, dass man sich auch wirklich auf einem Vulkan befindet, denn ab hier geht der für Vulkane typische sandige Untergrund los. Bis hierhin könnte man sich gefühlt auch auf einem Wanderweg in den Alpen befinden. 
Am Gipfel kommen wir weit vor Sonnenaufgang an, den wir dann in vollen Zügen genießen. Der Nebel füllt die ganze Caldera aus, und auch darüber hinaus sieht es so aus, als läge die ganze Welt unter einer Nebelschicht verborgen. Da es heute kälter ist als sonst, wie die Guides berichten, ist die Fernsicht vom allerfeinsten. In über 70 km Entfernung ist der 3727m hohe Gunung Rinjani, der Höhepunkt der Insel Lombok glasklar zu sehen. Als wir später noch den Krater umrunden (wodurch die Tour übrigens T4 ist, ansonsten T2), können wir noch 3 Vulkane im Westen Balis erkennen. Die Guides sagen sie heißen Munduk, die genauen Namen weiß ich leider nicht. Sie seien jedenfalls nur ganz selten von hier aus zu sehen. Ständiger Blickfang ist auch der direkt gegenüber liegende Gunung Agung, mit 3142m der höchste Punkt Balis. Davor liegt noch der 2159m hohe Gunung Abang. Immer wieder kommen wir auch an dampfenden Schloten vorbei, an denen man sieht, dass der Vulkan aktiv ist. Seit 1905 brach der Gunung Batur insgesamt 5 mal aus, letztmals im Jahr 2000. Zwischen November 2009 und November 2010 galt eine erhöhte Warnstufe, da eine erhöhte Anzahl von Erdbeben registriert wurden. 
Nach dem Abstieg werden wir von unserer Agentur wieder nach Ubud gefahren, wo wir um 10 Uhr wieder ankommen.
Alles in allem eine schöne Kurztour, wenn auch völlig überlaufen. Körperlich anstrengend ist das Ganze keineswegs, nervlich hingegen schon, da man gefühlte 1000 mal wegen der Flip Flop Touristen anhalten muss. Der phänomenale Sonnenaufgang entschädigt aber für alles.