Oberbauen Stock

Ein sonniger Donnerstag ist angesagt, also mache ich mich mit Christoph und der vierbeinigen Wanda auf in eine mir unbekannte Gegend, die man sonst höchstens eilig durchquert. Im erwachenden morgendlichen Beckenried sitzen wir am See, der im Morgenlicht glitzert und schlürfen einen Kaffee, dann trägt uns bald die Gondelbahn nach Niederbauen hinauf. Die Rinder haben bei der Bearbeitung des Terrains ganze Arbeit geleistet: man achte besser, wo man hintritt... Es lohnt sich, innezuhalten, um den verästelten Vierwaldstätter See zu bewundern und bald auch auf den Urnersee hinunterzuschauen von dieser besonderen Aussichtskanzel. Der blau-weiss markierte Weg zum Schwiren ist feucht und schmierig, er erfordert Aufmerksamkeit in dem abschüssigen Gelände. Einige Gemsen schauen uns verwundert zu wie wir in den schattigen Schrofen hochkraxeln. Vom Schwiren führt ein alter Schafweg in der Südflanke zum Gipfel, der mit eindrücklicher Aussicht in die Urner Alpen belohnt.

Ein guter aber immer noch schlüpfriger Pfad führt über den Grat ob Baberg zur Zingel-Lücke, dann (von hier weg rot-weiss markiert, T3) nach N ins Farnital, wo wir möglichst diszipliniert eine Schafherde mit zwei Schutzhunden queren, die besonders Wanda sehr hautnah eskortieren; es bleibt aber bei imponierendem Gehabe und verhaltenem tiefen Grollen seitens der Schutzhunde. Wir haben nochmals Einblick in die imposante Nordseite des Oberbauenstocks und des Jochlistocks und wandern dann durch die Sumpfwiesen von Ronen, Erlen und Nätschegg zur Stockhütte, wo wir bei Ländlermusik einen Most kippen.

Eine lohnende, abwechslungsreiche Tagestour in leicht erreichbarem Gebiet mit eindrücklichen Weit- und Tiefblicken im Herzen der Schweiz. Der blau-weisse Weg ist bei feuchten Verhältnissen nicht zu unterschätzen!