Vom Praghorn (2143m) zum Finsterbachkopf (2164m), mit Abstecher Spitzhörndl (2027m)


Publiziert von Chiemgauer , 30. August 2014 um 16:34.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:29 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1860 m
Abstieg: 1860 m
Strecke:28,1 km (600 Hm und 13,4 km mit Rad)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Lofer oder Saalfelden nach Weißbach (Vorsicht fest installierter Blitzer für jede Fahrtrichtung) und dort hoch Richtung Hintertal. Eine Rampe davor, kurz nach Stockklaus und direkt beim Schild "16t Busverkehr frei" große kostenlose Parkmöglichkeit.
Unterkunftmöglichkeiten:Ingolstädter Haus
Kartennummer:Kompass Nr. 14

 

Seit meinem ersten Besuch auf dem Finsterbachkopf, ging mir die Überschreitung nicht mehr aus dem Kopf. War sie doch eher mal für den Herbst geplant, hat der „Sommer“ dafür gesorgt, dass ich sie bereits jetzt in Angriff genommen habe. Wetter hat dann die eigentlich geplante Runde (weswegen für diese Runde ungewöhnliches Raddepot) nicht zugelassen, aber das mir wichtige konnte ich abhaken.

 

Vom Parkplatz wähle ich die Auffahrt über Püzelbach (offiziell verboten). Dafür in Richtung Stockklaus, wo eine Verbindunsstraße (gemütliche Steigung) nach Pürzlbach führt. Nun noch etwas über Teerstraße, bevor die Almstraße beginnt. Überwiegend gemütlich, aber ein zwei kurze Steilstufen sind auch drin, geht es nach oben zur Kallbrunnalm. Dort dann Raddepot (eigentlich war Seehorn noch geplant, aber dann wäre ich dem Regen nicht mehr knapp entkommen) und zu Fuß weiter zum Dießbachstausee und der Straße bis zum höchsten Punkt folgen (bei der gemachten Runde dort Raddepot möglich). Dort beginnt der meist gut sichtbare, ansonsten alte Markierungen und Steinmänner, Steig zum Praghorn, zu dem es relativ Flott hoch geht. Bis auf eine kurze Steilstufe (T3 bis T4, I) gutmütiges Gelände.

Hier beginnt dann das Abenteuer in unbekanntes Gelände. Der Übergang zur nächsten Erhebung (Der Flaum) noch schön zu wandern, bevor es etwas anspruchsvoller wird. Immer direkt am Grat (auch wenn Latschen den Weg versperren) geht es schrofig (bei Nässe ist äußerste Vorsicht geboten) in die Finsterbachscharte. Wenn die Hände gebraucht werden, dann höchstens I-II. Schlüsselstelle dabei die letzten beiden Steilstufen (T5-) vor der Scharte. Bedenken braucht man aber nur haben, wenn man im oberen Bereich bereits zu kämpfen hat.

In der Scharte verlasse ich dann den Grat und steuere direkt auf das Spitzhörndl zu, was schnell über den Südrücken (bis T4-/I) zu erreichen ist. Ohne Buch, aber auch so wage ich den mutigen Tipp, dass da keine 10 Leute pro Jahr oben sind.

Von hier dann wieder den Südrücken nach unten und direkt zurück zum Grat, der überwiegend äußerst gemütlich zum nahen Finsterbachkopf führt. Dort ein halbvolles Gipfelbuch von 1984, in dem mein Eintrag vor zwei Jahren nur zwei Seiten zurück liegt.

Für den Abstieg steuere ich nicht direkt zum Ingolstädter Haus, sondern versuche etwas abzukürzen. Dafür dient die Südwestkante des Großen Hundstod als Anhaltspunkt. Bei etwas Gespür fürs Gelände geht es ohne Latschenkontakt und kaum Gegenanstiegen zum Normalweg des Ingolstädter Haus und über diesen direkt zurück zum Rad, da Wetter im Westen nichts gutes erwarten lies.

 

Während das Praghorn noch relativ häufig besucht ist, hat man den Rest der Runde bis zum Ingolstädter Haus mit fast hundertprozentiger Sicherheit für sich allein. Aber natürlich ist das nicht der einzige ausschlaggebende Punkt, dass es sich um eine 5*-Runde handelt!

Radauffahrt und -abfahrt würde ich nur in diese Richtung wählen, da in Auffahrt die bereits hervorragende Aussicht genossen werden kann.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 21935.gpx Radauffahrt über Pürzlbach
 21936.gpx Aufstieg Praghorn
 21937.gpx Zum Finsterbachkopf
 21938.gpx Abstieg zum Rad
 21939.gpx Radabfahrt über Hintertal

Galerie


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Kommentare (6)


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kardirk hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2014 um 11:40
Schöne Runde, die Du da gemacht hast, das wär auch was für mich. Blöd sind blos diese Radlverbote auf den riesigen Forststrassen und da muß man echt aufpassen, die Ösis kennen da keinen Spaß. Hab mal was von bis zu 700,-€ Strafe gelesen, das bekommt man ja nicht mal bei über 100km Geschwindigkeitüberschreitung mit dem Auto.. oder ?

Viele Grüße
Dirk

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. September 2014 um 19:51
Servus Dirk,
danke und die Runde kann ich nur empfehlen! Einsamkeit (wenigstens vom Praghorn bis zum Ingolstädter Haus) garantiert.
Wenn ich es mit dem Rad gewusst hätte, dann wäre ich vermutlich auch schon über das Hintertal hoch (Idee war halt auch mit dem Rad eine Runde zu drehen). Kann mir aber nicht vorstellen, bei erstmaligen Vergehen 700€ zu zahlen, vor allem wer kontrolliert das? Solange das nur ein Anwohner und kein Offizieller ist, lasse ich den links liegen ;-)
Gruß, Hans

Wagemut hat gesagt: Da mecht i a moi wieder hin
Gesendet am 1. Mai 2015 um 19:21
Gratulation zur schönen Tour! Auf dem Finsterbachkopf war ich auch schon zweimal. Die meisten, laut Gipfelbuch, gehen ja von Süden über die Hahnpfalzköpfe rauf. Wenn Du mal wieder ins Steinerne gehts, sag Bescheid:-)

Der Joseph

Chiemgauer hat gesagt: RE:Da mecht i a moi wieder hin
Gesendet am 1. Mai 2015 um 20:22
Danke auch wenn schon wieder etwas her!
Habe deinen Bericht hier schon gesehen, wo du die komplette Überschreitung gemacht hast. Jetzt geht mir Finsterbachkopf bis Mitterhorn, sowie Selbhorn, noch ab und dann habe ich Rauchkopf bis Hochkönig komplett ;-)
Wenn ich es nicht vergesse und es nicht zu spontan ist, dann kann ich gerne Bescheid geben, denn soll doch durchaus mehrmals jeden Bergsommer vorkommen ;-)
Gruß
Hans

ADI hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2018 um 00:07
Starke Tour.....gottverlassene Ecke.....absolut besuchenswert!

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2018 um 17:50
Absolut ADI! Für Genießer kann es kaum was schöneres geben :)


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