Via Alta Riviera-Calanca Teil 1: Monti di Biasca bis Brogoldone


Publiziert von lucama , 27. August 2014 um 20:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:18 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo di Claro   CH-TI   Gruppo Torrone Alto   CH-GR 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 5014 m
Abstieg: 3354 m
Strecke:S. Beschreibung der Tour.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB bis Biasca
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Monti Savorú
Unterkunftmöglichkeiten:Selbsversorgerhütten A di Lago, A di Stabbiello*, A d'Otri*(im Ausbau), A d'Örz*, A di Perosa, A di Pèu*, A Peurett; Cap Brogoldone (bewartet). * Schlüssel bei den Eigentümergemeinden besorgen! Einzelheiten unter www.alpi-ticinesi.ch
Kartennummer:1273, 1293, 1294

Es ist zwar noch August, doch fühlt sich mancher Morgen schon so herbstlich an: "Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr nass...". Wir haben uns vorbereitet für eine neue Via Alta, die es offiziell nicht gibt. Ausser jimmy ist dieses Jahr auch Markus dabei. 

Wir starten in Biasca an einem für den langen Aufstieg angenehm bewölkten Tag und wählen das "Treppenhaus" über Bèdra del Vent und Nadro in die Monti di Biasca und ins obere Valle Santa Petronilla, um zur Alpe di Lago aufzusteigen. Die Rucksäcke sind schwer mit all dem Essen für drei Tage, doch die Mühe lohnt sich mit den atemberaubenden Aussichten in die Tiefe des Tals.

Am Dienstag, 19.8.14 hält sich das Wetter entgegen der nassen Prognose gut. Wir steigen durch Nebelfetzen in die Ganne del Masnàn, müssen den Durchstieg etwa in der Mitte des kleinen Felsbands kurz suchen. Dann folgen wir den oberen Wegspuren in der Alpe di Chierisgév und über Spiancri nach Aldagana und Albat. wir queren wilde Felsrinnen, die ins Val Scura abfallen und folgen Felsbändern durch den Steilwald mit viel Fallholz als Folge des Schneedrucks im vergangenen schneereichen Winter. Zum Teil liegen riesige alte Tannen entwurzelt über dem Weg. Von Albat folgen wir dem oberen Weg zur Alpe di basso, der Aussichtskanzel über Osogna. Durch den Guald di Stabbiello zur gleichnamigen Alp (das Schloss verweigert sich dem Schlüssel...) und weiter zur Alpe d'Otri, die sehr schön hergerichtet wird (der Innenausbau fehlt noch). Weiter hoch über dem Valle d'Osogna und unter Masnàn und Cima di Biasca über Larecc zur Alpe di Pianvedri und Piviciou weglos steil den Grashang hinauf zur Piancra di Tenc. Noch 100 m hinauf zum heutigen Kulminationspunkt auf 2300 m, dann hinunter über die Alpe della Motta und auf dem nun rot-weiss markierten Weg vom Passo del Mauro zur Alpe d'Örz auf dem wunderschönen grünen Boden, von dem sich der Wasserfall der jungen Nala ins Tal stürzt.

Am Mittwoch, 20.8.14 blau-weiss markiert auf Campedell. Hier verlassen wir die markierte Route, die zur Bocchetta di Piöv di Fuori führt und steigen nach SW steil hinab zur kleinen Ruine auf 2300 m und weiter in derselben Richtung in die Geröllrinne bis ca. 2230 m, wo links ein Felsband beginnt und ein grosser grünlicher Felsblock in der Rinne liegt, um auf die rechte Seite der Rinne zu queren und den auf der LK verzeichneten Weg zu gelangen (kurz T5). Bald haben wir die Alpe di Perosa erreicht, eine kleine, sehr ordentliche Jägerhütte mit zwei Liegestellen. Auf einem zugewachsenen Weg steil nach SE hinunter zur Alpe di Pontéi und über Alpe di Corött nach Ruscada auf dem Scengio di Dov über der Boggera mit ihrem einmalig schönen Felsbett und den vielen türkis leuchtenden Wasserbecken. In Ruscada rasten wir in der Blumenwiese und bestaunen die vielen riesigen Raupen, die sich an der Wolfsmilch gütlich tun. In Toscana zweigt der blau-weiss bzw. blau markierte Weg in den Scengio d'Egri ab, der extrem steil den Wald hinauf zur Alpe di Pèu führt, wo zwei elegante Pferde weiden. Wir wechseln noch zur (offenen) Alpe Peurett, wo wir nächtigen und ein Gewitter aussitzen. Das Kaminfeuer verbreitet gemütliche Wärme zum Nachtessen.

Der folgende Donnerstag Morgen 21.8.14 empfängt uns mit wolkenlosem Himmel. Auf der Alpe di Canee weiden etwa 20 Pferde, meist Haflinger. Bald sind wir am See, der noch im Schatten liegt und allmählich in Farben erwacht, während wir über die Westflanke auf guter, steiler Wegspur zum Pizzo di Claro / Visagno hochsteigen. Das klare Licht nach dem reinigenden nächtlichen Gewitter schenkt uns perfekte Weitsicht. Nach ausgiebiger Rast steigen wir wieder die Westflanke hinunter bis zum Rucksackdepot auf ca. 2400 m, wo der rot-weiss markierte Weg über Pienloscion zum Ausläufer des Südgrats des Visagno führt, dem wir zum Pass 2191 m folgen und dann in der Westflanke zur Capanna Brogoldone absteigen. Hier lässt Laura Resinelli in der Küche nichts anbrennen: sie verwöhnt uns mit reichhaltiger Minestrone Ticinese, üppigem, rahmigem Pilz-Spätzli-Ragout (frische Pilze!), Rindsragout und Torta di Pane. Die Dusche vor dem Essen trägt das Ihre zum Wohlbefinden bei. In der Nacht kommt wieder Regen auf, doch wir sind zuversichtlich, dass der morgige Tag für die Fortsetzung ins Calancatal (Via Alta Riviera-Calanca Teil 2: Brogoldone - Alp de Stabi - Sass de la Scritüra - Valbella) wieder freundlich sein wird.

Datum Zeit (h) km Aufstieg (m) Abstieg (m) Route
2014-08-18 7.00 6.8 1'886 70 Biasca-Nadro-Piansegra-A di Lago
2014-08-19 10.00 13.3 1'140 1'179 Alpe di Lago-Spiancri-Aldagna-Albat-A di basso-A di Stabbielllo-A d'Otri-A di Pianvèdri-Piancra di Tenc-A della Motta-A d'Örz
2014-08-20 8.00 8.0 892 1'257 A d'Örz-Campedell-A di Perosa-A di Pontei-Ruscada-A di Pèu-A Peurett
2014-08-21 5.45 7.7 1'096 848 A di Peurett-Lago di Canee-P di Claro-Pienloscion-Cap Brogoldone

Tourengänger: jimmy, lucama
Communities: Ticino Selvaggio


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