Gorperi & Undra - Suonen im Baltschiedertal

Heute war der zweite Tag als „Wanderleiter“ im Wallis für meine beiden Besucher aus dem Züri Oberland Doris und Ruedi (alias Renaiolo). Nach der gestrigen Traumtour auf den Sasseneire, versprachen die einen Wetterfrösche nochmals einen schönen Tag, während andere eher negativ gestimmt waren.
In diesem Sommer mehr als zwei schöne Tage das konnte nicht sein und so war der Blick am Morgen aus dem Fenster in Grächen natürlich feucht und grau. Unsere gestrige Planung hinauf zur Pfulwe ließen wir schnell fallen und riefen eine Krisensitzung ein. Meine Empfehlung im trockeneren Rhonetal eine kleine Suonenwanderung zu unternehmen wurde mit Begeisterung aufgenommen. Für den Nachmittag wurden größere Aufhellungen angekündigt, da Renaiolo noch ein paar neue Wanderstöcke benötigte, die Alten hatte er als Erinnerung dem Sasseneire überlassen, entflohen wir dem Grau ins Rhonetal.

Den Vormittag nutzten wir mit einem Bummel durch das Städtchen Visp für den Kauf von neuen HighTech-Karbon Stöcke für Renaiolo. Wie vermutet kam die Sonne heraus und nach einem Käfeli fuhren wir hinauf via Eggerberg bis zum Weiler Eggen.
Meine Wahl für die erste Suonenwanderung von Doris und Ruedi viel auf die Gorperi und wenn es die z. T. feuchten Bedingungen zu ließen, auf der Undra Suon zurück.
Renaiolos Bericht zu dieser Tour findet man hier.
Die Beschreibung fasse ich recht kurz, da es ja auch schon etliche Berichte von hier gibt.
Wir gingen auf der Fahrstraße durch den Weiler Eggen um nach der Kurve den breiten Weg links einzuschlagen. Von hier hat man einen schönen Blick über Visp zur Balfrin- und Mischabelgruppe, den man beim direkten Aufstieg zur Gorperi nicht bekommt. Entlang der Gorperi Suone geht es ins Baltschiedertal hinein. Mal recht lieblich, dann mit kleinen Tunnels und felsigen Passagen recht abwechselungsreich bis zur Schöpfe/Brücke am Baltschiederbach.
Meine beiden Gäste sprühten vor Begeisterung und Ruedi macht ein Foto nach dem anderen. Ich gab ein paar Infos die mir über die Suonen bekannt waren. Der bekannte „Chänelsteg“ war ganz offiziell abgesperrt und so gingen wir durch den Tunnel. Der erste Teil der Wanderung war trotz etwas Feuchtigkeit gut zu begehen und so beschlossen wir über die Undra zurückzulaufen. Diese ist streckenweise etwas spannender angelegt, mit ein paar gesicherten Abschnitten.
Nach dem wir das Baltschiedertal über die Suone verlassen hatten, stiegen wir bei Geissbalma zu Pkt.957 und Pkt.925 ab. An der nächsten Verzweigung gingen wir nicht den Weg in Richtung Eggen, sondern folgen den Weg ins Baltschiedertal hinein und erst nach ein paar Minuten der Ausschilderung „Eggen“.
Über eine Brücke auf die andere Talseite wechseln und zu einer weiteren Suone aufsteigen. Diese queren und weiter hinauf mit Blick auf die Lötschberg-Südrampe und ins Rhonetal, bis wir wieder den Weiler Eggen erreichten.Der Tag klang dann mit einem feinen Raclette in einer rustikalen Grächner Stube und Schwiizerörgeli (live!) aus.

Gratuliere Euch beiden zu Eurer ersten Suonenwanderung und bei so viel Begeisterung werden bestimmt weitere folgen !

Die Wetterprognosen für die nächsten Tage waren dann auch nicht besser und so beschlossen die Beiden am nächsten Tag wieder zurück zufahren. Um den angebrochenen Mittwoch nicht so verstreichen zu lassen, fuhren wir zu einen „Abschiedessen“ hinauf zur Moosalp. Bei einem feinen Walliser Zmittag ließen wir dort die letzten zwei Tage Revue passieren und kamen zu einem Urteil – es war Spitze !

Ich glaube da hat der „Wanderleiter“ wohl so einiges richtig gemacht – bis zum nächsten Mal, vielleicht ja schon in ein paar Wochen im Engadin. :-))

Es waren zwei traumhafte und herrliche Tage mit Euch – Vielen Dank !