Keine Turnachkinder im Durnachtal - Bike & Hike fast ans Ende der Welt
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Als ich zur Schule ging - also weit im letzten Jahrtausend - gehörten die "Turnachkinder" in jede Schulbibliothek. Heute würden deren 'Heile- Welt'-Geschichten wohl kaum mehr goutiert.
Wobei: Ich habe keine Ahnung, was Kinder heute so lesen - falls überhaupt ..
Wie auch immer. Bei uns hats zwar kein Turnach-, aber immerhin ein Durnachtal. Durch welches der Durnagel fliesst, was nun wieder ein echt glarnerdeutscher Name ist.
Und dieses Durnachtal ist so ziemlich der Ar*** der Welt.
Karl Kraus sagte zwar vom Tierfehd, hier wäre das Ende der Welt. Aber der war nie im Durnachtal. Sonst hätte er seine Meinung wahrscheinlich geändert.
Denn in etwa die einzige Naturgefahr, die einen hier nicht erwartet, ist ein Sonnenbrand. So steil und nördig sind die hiesigen Flanken, dass der Hintersulzfirn noch heute bis auf etwa 1850 m hinunterreicht. Und das ohne eigentliches Einzugsgebiet.
Mit dem Bike ab der Barriere (P. 760) bis zum Unter Stafel der Alp Hinter Durnachtal (1387 m). Das ist bis Längstafel (P. 1314) angenehm zu fahren, etwa die Hälfte Hartbelag, sonst eine gute Kiesstrasse (L). Ab Längstafel ist es eine eher rauhe, aber gut befahrbare Naturstrasse. - Und, dank Barriere, hats nur ganz wenig Verkehr.
Hinter Durnachtal Unter Stafel ist insofern witzig, als es keinen Oberstafel gibt. Die eher kargen Weiden weiter hinten heissen Hintersulz und liegen auf rund 1800 m. Und sind in dieser Schattenlage nur noch für Rinder oder Kleinvieh geeignet.
Der Weg dort hinauf - und alles weitere dort oben - ist allerdings für jene, die Steine und Wasser lieben, und nur für solche, höchst attraktiv.
Viel anderes gibt es nicht zu sehen. Selbst das reichlich vorhandene Eis sieht man nur, wenn das bodenbedeckende Geröll einmal nachgibt und den Untergrund freilegt.
An sich wollte ich zur Hintersulzlücke hinauf. Doch einmal mehr gabs weit mehr und weit länger Wolken und Nebel, als die Wetterprognose angesagt hatte. Und Nebel, das ist nicht wirklich, was man in so einer abgeschiedenen und weglosen Gegend brauchen kann.
So habe ich nur einige Einstiegsvarianten für die Hintersulzlücke und den Schlössligrat überprüft. Immer etwas rauf und wieder runter, bis ich mich in diesem schieferigen Flysch-Schutt so richtig wohl gefühlt hatte.
Fazit für die Hintersulzlücke: Der direkte Einstieg via Gletscherende ist zu heikel. Der Schrund ist weit offen und die Steine dahinter eher glatt. Besser geht man etwa 50 m darunter nach rechts, überwindet die erste Stufe im dortigen Schrofengelände und kehrt anschliessend zum Bach zurück.
Weiter oben liegt noch viel Schnee, ohne Steigeisen wirds heikel. Und ein Helm ist sicher nicht falsch.
Fazit für den Schlössligrat: Ich würde den grasigen Hang weiter südlich nehmen und erst deutlich über dem Schlössliturm auf einem markanten Band zum Grat hinüber queren. Der direkte Anstieg ist eine eher grenzwertige Plackerei.
Zum Abschluss erst kurz ins Alp-Beizli im Längstafel. An Getränken hatte es nichts Vernünftiges, dafür habe ich mich mit hiesigem Alpkäse eingedeckt.
Und dann noch der Downhill: Wunderschöne Strecke, teils in offenem Gelände, teils in lichtem Wald.
Der stete Wechsel von Asphalt und Kies ist noch heikel. Man gewöhnt sich an den Speed auf Hartbelag und ist dann auf Kies eher zu schnell. Zumindest sehen das die Bremsen bezw. Räder so.
Der stete Wechsel von Asphalt und Kies ist noch heikel. Man gewöhnt sich an den Speed auf Hartbelag und ist dann auf Kies eher zu schnell. Zumindest sehen das die Bremsen bezw. Räder so.
Tourengänger:
PStraub
Communities: Bike & Hike
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