Oberlahmsspitze (2658m) über den luftigen Normalweg


Publiziert von sven86 , 22. August 2014 um 22:27.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:18 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Parseiergruppe 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. am Eingang des Madautales oberhalb von Bach nach der Schleife
Unterkunftmöglichkeiten:Memminger Hütte DAV
Kartennummer:AV-Karte 3/3 - Lechtaler Alpen / Parseierspitze

Touren im Madautal tief im Herzen der Lechtaler Alpen sind immer etwas Besonderes und das gilt natürlich auch für die schöne Oberlahmsspitze, wie wir schon dem Bericht über die Begehung des Nordwestgrates von Yeti69 und Anhang entnehmen durften. Ich begnüge mich mit dem Normalweg über den Südgrat, der aber auch nicht ganz trivial ist und deshalb noch etwas genauer beschrieben werden soll.

Das Madautal gefällt mit wilder und ursprünglicher Landschaft abseits der Zivilisation, allerdings muss grundsätzlich mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch E5-Karawanen gerechnet werden, die hier mit Bussen hineingefahren werden. An diesem schönen Hochsommertag hielt sich das aber absolut in Grenzen und stellte keinen wirklichen Störfaktor dar. Absolut menschenscheu sollte man hier eben nicht sein. Am Gipfel hat man mit hoher Warscheinlichkeit ohnehin seine Ruhe. Im Bereich der Memminger Hütte ist allerdings aktuell zeitweise Baulärm zu verzeichnen, der dann auch bis in die Gipfelbereiche zu vernehmen ist.

Wie üblich geht es vom Parkplatz am Eingang des Madautales oberhalb von Bach relativ gemütlich und asphaltiert mit dem Rad ins Tal hinein, anfangs etwas ansteigend, danach ziemlich flach und später wieder leicht ansteigend an Madau vorbei hinein ins Parseiertal. Hier ist der Fahrweg gut geschottert und die Steigung zieht an, bleibt aber noch moderat ohne fiese Rampen. Bald wieder flacher zur Talstation der Materialseilbahn, hier Raddepot. Die insgesamt etwa 300 Höhenmeter sind wegen der moderaten Steigungen und der guten Beläge letztlich weniger anstrengend zu bewältigen, als es die nackte Zahl suggeriert. Ich benötige dafür eine Stunde, für den Rückweg eine gute halbe Stunde. Die Auffahrt vom Lech- ins Schwarzwassertal ist beispielsweise deutlich anspruchsvoller.

Von der Talstation weiter auf dem beliebten Hüttenaufstieg zur Memminger Hütte, die idyllisch auf einem Grasplateau mit schönem Freispitzblick gelegen ist. Nach optionaler Kaffeepause auf dem nun deutlich ruhigeren Wanderweg hinauf zum Oberlahmsjoch. Der weitere Aufstieg über den Südgrat zur Oberlahmsspitze ist von dort durchgängig markiert und oft auch versichert.

Die Schlüsselstelle ist meiner Meinung nach eine vielleicht zwanzig Meter hohe Wand, die sich schon bald nach dem Joch in den Weg stellt. Dieser kreuzgeschmückte Gratkopf wird mehr oder weniger in Serpentinen gewonnen, wobei zwischen den kurzen direkten Kletterstellen (I) einige sehr schmale und abdrängende Querpassagen zu begehen sind. Die Tritte sind dabei teilweise kaum fußbreit und sehr ausgesetzt. Der Fels ist gut und fest, die Seile sind je nach Können teils ganz hilfreich, teils nicht unbedingt nötig und teils auch sperrend und man muss schon schauen, dass man nicht darin hängen bleibt.

Das gilt im Grunde genommen auch für den weiteren Gratverlauf, der sich noch ziemlich lange zieht. Es wird nachfolgend aber weniger ausgesetzt und technisch eher leichter. Nach einigem Auf und Ab mit vielen kurzen Kletterstellen (I) wird schliesslich ein breiter Grassattel erreicht. Ohne Markierungen (oder in einem Moment der Nachlässigkeit) würde man sich sicherlich übel in dem halblinks gelegenen Geröllschrofenhang verhauen, wo tatsäclich sogar ein falsches Steinmandl lockt. Das Gelände geht hier aber eher schon gegen T5 und führt warscheinlich ins Nichts.

Vielmehr führen die Markierungen etwas fallend in die linke Flanke, die leichter zu queren ist, als es zunächst den Anschein macht. Einige trittarme Querungen sind aber nochmal etwas knifflig, bevor auf einer Geländerippe wieder leichteres Grasgelände erreicht wird. Der Schlussaufstieg über diese gut gestufte Grasschrofenflanke sowie den obersten Südgrat ist dann nur noch Formsache.

Tourengänger: sven86


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. August 2014 um 21:23
Servus Markus,

Das ist bestimmt eine tolle Route, aber sie erscheint mir vor allem oben raus doch etwas zu streng und einen Zweier kann ich eh nicht. Ausserdem kam mir die Hütte ganz recht, weil der Proviant etwas zu knapp bemessen war :)

VLG, Sven


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