Pendenzen rund um den Foostock (2611 m) - Weralpergrat, Schmidstöck und Färispitz


Publiziert von PStraub , 18. August 2014 um 20:10.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:18 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Spitzmeilengruppe   Segnas-Vorabgruppe 
Aufstieg: 1900 m

Mit alpinen "Pendenzen" ist es so eine Sache. Letzthin hat einer bitterböse darauf reagiert, dass ich die Zugspitze als eine (mittlerweile erledigte) Pendenz bezeichnet hatte.
Doch in meinen Berichten hier und hier hatte ich erwähnt, Weralpergrat und Schmidstöck müsste man(n) einmal genauer anschauen. Das habe ich heute gemacht.
 
Auf der alten Strasse (= dem markierten Wanderweg) zur Alp Ramin und weiter zum Foopass. Hier beginnt der Nord-Aufstieg zum Weralpergrat. Natürlich kann der über Ramin-Weralp ganz bequem über Weiden bestiegen werden - aber das war ja nicht die Idee. 
 
Erst auf dem Grätchen bis zum Steilaufschwung. Dort habe ich nach rechts gut gestuftes Gelände gesehen und wollte schon einsteigen, als ich feststellte, dass nach links ein unübersehbarer Steinbockwechsel verlief. Steinböcke haben in "ihrem" Gelände immer Recht. Also folgte ich der Spur, obwohl diese zuerst in doch sehr abschüssiges Gelände hinaus führte. Doch schon bald zeigte sich, wie geschickt sich die Spur durch ein paar Bänder hinauf zum grasigen Ausstieg schlängelte - insgesamt nur ein gutes T5, was in dieser doch steilen Flanke erstaunlich einfach ist. 
 
Oben leicht über Weidegelände zu beiden höchsten Punkten - gefühlsmässig würde ich den nördlichen als einen Hauch höher einschätzen. Auf dem Grat waren Ziegen, die sofort kamen, um ein paar Streicheleinheiten einzufordern.
 
Abgestiegen bin ich der nordöstlichen Gratkante entlang Richtung Heidel, soweit, bis ich durch die dortigen Köpfe hinunter Richtung Schönböden queren konnte (T5).
 
Jetzt ging es über die Rossalp hinauf nach Winkelmäss, wo ich den dortigen Aufstieg finden wollte. Das ist wirklich kein Problem - wieder verläuft eine gute Spur dort hinauf, die vermutlich weit häufiger von Gemsen und Steinböcken als von Menschen benutzt wird (T4).
 
Den Foostock wollte ich (noch) nicht besteigen, also bin ich quer(geröll)feldein zum höchsten der Schmidstöck gequert. Um diesen zu besteigen, hatte ich Kletterzeugs und Schlaghaken mitgetragen. Doch vor Ort zeigte sich: Der Fels ist Verrucano, schieferig, aber sehr kompakt. Keine Spalten, keine Risse = keine Chance, einen Haken einzuschlagen. Doch Schrittchen für Schrittchen beschiss ich mich nach oben, und siehe da, einer ging dann doch! 
An sich ist der Fels gar nicht so steil und recht gut gestuft. Aber dort wo die guten Tritte sind, gehts einfach richtig krass das Loch hinab. Die Tritte sind übrigens recht gut, die Griffe nicht so. Auf horizontalem Schiefer kann man zwar stehen, aber Halt bietet er den Händen wenig.
 
Irgendwann hatte ich den "inneren Schweinehund" überwunden und stand oben. Und der Abstieg war nicht so heikel wie erwartet.
Eine Bewertung ist gar nicht so einfach, es kommt mehr auf die mentale Einstellung als auf klettertechnische Finessen an: Ich denke, ein T6 umfasst das am besten.
 
Anschliessend gings dann doch noch auf den Foostock und dann auf der nordseitigen Wegspur um das Foostöckli herum.
Ab P. 2289 quer durchs Gelände Richtung Färispitz, dessen Gipfel aus Blocktrümmern besteht. Was in Granit normal ist, habe ich bisher im Flysch nirgends gesehen. 
Dann via Gletti auf die Strasse hinunter, und anschliessend kam noch der endlose Gwaggel bis ganz hinunter.
 
Dass die Gegend ausserordentlich reich an Blumen ist, wurde schon mehrfach erwähnt.
Erstaunt haben mich die Steinböcke: Nicht ein einziger war zu sehen. Vielleicht haben sie noch Urlaub ..

Tourengänger: PStraub


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