Pizzo Lei di Cima 2680 m über Nordostgrat

Die Etappe zur Capanna Campo Tencia ist eigentlich fast zu kurz, auch wenn der Wetterbericht wieder ein paar Zweifel zuließ. Immerhin begann der Tag sonnig und wir hatten noch ein wenig mehr vor.
Zunächst wandert man am Lago di Leit vorbei und dann links in der Flanke empor bis zum Passo di Leit. T2, 30 min.
Hier zweigten wir rechts ab und ließen unsere Rucksäcke hinter einem Stein liegen. Den ersten Aufschwung umgeht man links und landet in einem kleinen Sattel. Dann rechts des noch wenig definierten Grates entlang über Gras und Felsen bis der Fels überwiegt. Nun näher dem Grat, kurz auch über ihn bis an den Fuss eines steilen Aufschwungs. Rechts befindet sich eine Art Verschneidung, die durch eine Leiste nach links oben durchzogen wird. Hier hinauf (II), dann entweder recht gerade zu einer nicht sonderlich auffälligen Kante, die einem als Orientierung dient, man klettert Stufen (bis II) entweder links oder rechts hinauf, einmal auch auf ihr. Dahinter legt sich der Grat zurück und wird leichter (I). Weiter oben weicht man Schwierigkeiten links über Grasstufen aus, es bleibt aber sicherer immer wieder zum Grat zurückzukehren. Zum Schluss noch leichte Felsen bis auf dem Gipfel (I-II). T5, II, 1 h 00 min im Aufstieg, 0 h 45 min im Abstieg.

Zurück bei den Rucksäcken blieb mir einmal mehr der Pizzo Varozzeira versagt, da das Wetter schon wieder bedenklich zu kippen begann. Wir also auf den normalen Weg zur Campo Tencia Hütte, auf ihm erst ein wenig hinab und dann 100 m hinauf auf den Passo Lei di Cima. Hier begann es bereits leicht zu tröpfeln. Wir also schnell hinab zu den rot bedachten Hütten. T2-3, 0 h 30 min.
Hier sollte der neue Giro Campolungo ansetzen, der den Berg in 5 Stunden umrundet. Allerdings findet sich nur unterhalb der Hütten eine schwache Spur im Gras, spärlich mit Steinmänner markiert. Es bleibt noch einiges an Wegfindung zu leisten, bevor man zum Lago Morghirolo (2264 m) rübergequert hat. Erst hier fanden wir die blauen Markierungen. Kurz beschrieben: von den roten bedachten Hütten leicht absteigend in die Flanke queren, dann Höhe eher halten, bevor man durch zwei Grasrinnen absteigen kann. Am unteren Ende der zweiten Rinne findet sich hinter einem kleinen Geröllfeld dann wieder eine deutlichere Spur. T3+, 0 h 30 min.

Am Lago Morghirolo fanden wir einen überhängenden Fels (mit Feuerstelle und Abfall), wo wir einen längeren Graupelschauer abwarten und gleichzeitig vespern konnten. Danach folgten wir den blauen Wegzeichen zur rot markierten Strecke (links abbiegen), die über einige Gnubbel auf den Rücken führt, der hinab zur Capanna Campo Tencia führt. T2, 0 h 45 min.

Die Hütte war (evtl. wegen des Feiertages) gut besucht. Trotzdem gab es reichlich leckere Kuchen, die warme Dusche konnte benutzt werden und die Kühle des Tages blieb draußen. Für uns war es ein gelungener Tag obgleich das Wetter einmal mehr nicht ganz ideal war. Aber es sollte besser werden.