Translagorai individuell


Publiziert von 123kraxln , 4. September 2008 um 22:35.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Strasse zum Rollepass
Kartennummer:Tabacco, Blatt 14


Translagorai Lago Paneveggio >>> /Cavalese 25.8.08 - 31.8.08
2 Personen: Stefan & Steffi

Wir haben eine etwas andere Route gewählt, da uns beim herkömmlichen Logarai-Höhenweg translagorai die Tagesetappen zu lang waren, und wir auch nicht unbedingt was drauf geben, jeden Tag in einer bewirtschafteten Hütte zu nächtigen. Statt dessen eignet sich gerade dieses Gebiet, auch mal mit Zelt und Kocher zu gehen. Es gibt ja immer auch noch unbewirtschaftete ricoveros (Notunterkünfte).

Bericht:
1. Tag: Aufstieg vom Parkplatz "Pulesi" (1458m)am Lago Paneveggio (deutsch: Hirsch) zum Bivacco Aldo Moro (2565m). Start 9:00, Ankunft 15:00. Markierung 337 und 376. Wer sich das Gewicht sparen will, kann auch am Weg noch Wasser bekommen ( Bei ca Höhe 2000 wo der Weg aus dem Wald kommt und kurz unter der Biwakschachtel: weiße Schrift "ultima aqua"). Sehr schöner Aufstieg, am Biwak Helikopterlandeplatz, Zeltmöglkt.; Biwak hat 9 Schlafplätze, aber mit 6 Leuten (4 Italiener und wir) fast schon zu voll.

2. Tag: Zum Bivacco Paolo e Nicola (2180m). Wegmarkierung Nr 349. Start 8:00, 11:15 Forcella (Scharte)Vallon, Forcella di Cece 11:45, lange Querung unter der Cima di Cece, die erdige Rinne rauf (unschwierig, mühsam). Unterwegs eine kurze Querung mit Drahtseil versichert. Später erst Abzweigung des Gipfelwegs (zum Gipfel ca 1h), wegen starker Quellbewölkung drauf verzichtet. Schöner Blick auf die Denti di Cece, viele Überreste aus dem 1 Weltkrieg im Kar. Um 15:00 waren wir am Biwak. Unterwegs gabs praktisch kein Wasser. 6 Lager, Ofen, Holz vorhanden; Wasser 10min unterhalb. (Süden)

3. Tag: Start 8:30. Ziel: Rifugio Cauriol (1587m). Auf Empfehlung anderer Wanderer haben wir den Weg Nr 349b zum Lago di Moregna genommen; der sei weniger mühsam, was wir im Nachhinein aber bezweifelt haben- egal, ist wahrscheinlich beides gleichschön... Am Lago delle Trote nochmal Pause gemacht, haben wir dann noch den Cadinon-Gipfel (2322m) mitgenommen und sind dann zur Hütte abgestiegen (insges. 6,5h). Sympatische italienische Hütte mit vielen Austellungsstücken aus dem 1. Weltkrieg. Sehr gutes Essen und nette Hüttenwirte von denen mancher sogar vom Selbstgebrannten probieren darf... Schlaflager überdurchschnittlich mit Einzelbetten (nur 10, also vorher reservieren)! Leider kein Waschraum, nur eine kleine Toilette vorhanden.

4. Tag: Start: 8.15 h.Ziel: Casetta Toazzo (1452m) über die Forcella dei Laghetti
Über den Passo Sadole und der Via italiana auf den Monte Cauriol (2494m).11.15 h am Gipfel des im 1.Weltkrieg grausam umkämpften Berges. Schrofengelände und brüchiges Gestein und Geröll. Oben großer Gedenkstein und einiges an Alt-Eisen...
Auf dem Weg zur Forcella dei Laghetti (Mark. 321) haben uns ein paar fremdenfeindliche Bergziegen ein paar Steine nachgeschmissen, glücklicherweise wurden wir durch ihr Glockengebimmel vorgewarnt. An den Laghetti delle Aie (Mark. 354) auf ca.2200m 1 h Pause mit FKK ganz alleine- juhu!! Weiter gings vorbei an der malga (Alm) delle Aie (1943m), die zwar offen, aber zum Übernachten nicht empfehlenswert ist - außer vielleicht für hartgesottene Geisterbahn-Liebhaber! Um 17.00 h an der Malga Toazzo. Die Alm hat keinen Winterraum. Die nebenan liegende Casetta Toazzo hat zwar einen ricovero, der ist aber bereits seit 6 Jahren geschlossen. Die Hütte wird wochenweise an Einheimische vermietet. Wir hatten Glück und trafen auf Umberto & Raffaele, die uns sehr gastfreundlich empfingen und Herd & Rotwein mit uns teilten. Mille Grazie!

5. Tag: Start: 7.30h. Ziel: Baito delle Stellune (1932m)
Super Aufstieg über Skiroute auf die Cima Litegosa(2548m) Am Weg stehen neugierige Pferde mit Glöckerln wie bei uns die Rindviecher. Vom Gipfel auf steinernen "Himmelstreppen" den gleichen Weg ab wie Aufstieg, dann wieder auf den translagorai (Markierung 321) nach Westen. Ab hier interessante Höhenwanderung auf ca. 2400m mit teilweise Geröll,meistens komfortablen Wegen auf großen Steinplatten und alten Kriegssteigen. 2-3 ausgesetzte Stellen. Aufgepasst unterhalb des Monte Laste delle Sute: Hier ist die Markierung alt und kann leicht übersehen werden! (Ist uns passiert und wir haben noch ein Extra-Stünderl drangehängt!) Etwas ausgesetzter Abstieg ( II ) am Übergang ins Val dei Laghetti. Ab der Forcella di Lagorai hinab zu den Laghetti di Lagorai (Mark. 316). Hier nochmal eine Fuß-Kühlung und weiter über die Forcella del Vallone zum baito (Berghütte) delle Stellune. Das letzte Stück war nochmal schön steil und anstrengend, was sich positiv auf unseren Ermüdungsgrad auswirkte und uns den sehr, sehr spärlichen Winterraum leichter ertragen ließ! ( Nur eine harte Pritsche, Holz und uralter Herd - funktionsfähig???- und haufenweise Mäusedreck).

6. Tag: Entspannungstag.
Sonnenbaden und die Ruhe am Bach genossen, dann gemütlich auf die Forcella Capitello, unterwegs viele Schwammerl und eins der kleinen privaten baitos, Baito delle Ancolo (ca.2050m). Leider geschlossen, aber Wasser und Brotzeitplatz vorhanden.
Wegen der zunehmenden Bewölkung Gipfelverzicht, daher schnell runter ins Val Moena zur Malga Nuova di Val Moena mit einem absoluten Super-Winterraum. Die Alm selbst war geschlossen und außer uns waren nur zwei Dutzend Pferde mit ihrem Nachwuchs da.Ofen, Holz und Wasser sind vorhanden, der Raum ist sehr großzügig, sauber und bietet Platz für 6-10 Personen. Sogar ein Klo mit Klospülung gibt es!
Der beste Schlaf der ganzen Woche!

7. Tag: Abstieg nach Cavalese/Cascata
Start: 9.00 h, 12.00 in Cascata. Der Weg führt durch ein beliebtes Sonntags-Ausflugs-Gelände der hiesigen Familien, die verschärft mit Grill, Kind und  Kegel die Picknick-Wiesen bevölkern. Nach der Ruhe und Einsamkeit der letzten Woche mussten wir uns erst mal wieder an die Menschenmengen gewöhnen...  In Cavalese sind wir nochmal eingekehrt; ein frisches birra und -sehr zu empfehlen- eine pizza cavalese mit dem strengen, aber sehr leckeren Bergkäse puzzone und Walnüssen gaben Kraft für das letzte Stück Weg.
Die Busverbindungen sind Sonntags so mager wie bei uns, daher sind wir per Anhalter zurück zum Ausgangspunkt, dank freundlicher Oberstdorfer direkt bis zum Auto. Herzlichen Dank!


Tourengänger: 123kraxln


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