Nevado Mismi und Nevado Quehuisha


Publiziert von cf , 18. August 2014 um 21:16.

Region: Welt » Peru
Tour Datum: 5 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 2750 m
Unterkunftmöglichkeiten:Im Colca-Tal. Colca-Lodge!

Wo genau die Quelle des Amazonas liegt, ist nicht ganz eindeutig geklärt. Die meisten Veröffentlichungen legen sie an eine Felswand unterhalb des Nevado Mismi in der Cordillera de Chilca. Eine polnisch-peruanische Expedition hat dagegen 2012 eine Stelle unterhalb des benachbarten Nevado Quehuisha als Quelle ausgemacht. Dem Laien bleibt also nur sicherheitshalber beide Plätze anzusteuern und sich selbst ein Bild zu machen.
Gegen 6 Uhr startete ich mit Johan Zarate von Pablo Tour als Guide von der luxuriösen Colca-Lodge nahe Yanque. Ein Allradfahrzeug brachte uns über Tuti (1h 15min) und das verlassene Ran Ran (2h) bis auf ein Hochplateau nördlich des Mismi auf etwa 5150m (3h). Hier verläuft auch die Wasserscheide zwischen Atlantik (Amazonas) und Pazifik (Rio Cola). Der Nevada Mismi besteht aus einem mehrere hundert Meter langen, zentralen Grat dem nördlich und südlich noch zwei Pyramiden vorgelagert sind. Am einfachsten zu erreichen, und daher meist erstiegen, ist die nördliche Pyramide. Diese ist aber definitiv nicht der höchste Punkt der sich im zentralen Grat befindet. Wir umgingen daher die Pyramide westlich und stiegen dann weglos über steile Geröllfelder und lose Platten auf den Grat. Nach einem niederschlagsarmen Jahr war die Nordseite bis zum Gipfel völlig schneefrei. Oben dann noch ein kurzes Stück nach Süden bis zum vermeintlich höchsten Punkt (2 1/4h). Wir hatten eine prächtige Fernsicht in alle Richtungen. Der Abstieg auf gleichem Weg dauert danach nur die halbe Zeit. An der Felsstufe unterhalb des Mismi haben zahlreiche Expeditionen ihre Plaketten und Zeichen hinterlassen. Hier sprudelt tatsächlich ein kräftiger Wasserstrahl aus den Felsen und fließt dann als Carhuasanta weiter ins Tal.
Nach kurzer Pause brachte uns das Auto noch ein paar Meter nach Nordwesten, ehe es dann nur noch zu Fuß weiterging. Wir stiegen zunächst ab in das Schwemmland des noch jungen Amazonas, der hier für erstes Grün sorgt. Vorbei an einem Alpaka-Pferch wanderten wir auf der gegenüberliegenden Talseite leicht bergauf. Der schmale Pfad schwenkt dann nach Südwesten und wir folgten dem Apacheta flußaufwärts. Auf ca. 4900m trafen wir auf den vom Pass kommenden, gut ausgebauten Inca-Weg (Arequipa-Cusco) und machten kurz darauf in einem Steinwall Nachtlager.
Am nächsten Morgen kamen wir nach etwa einer Stunde an die "zweite Quelle". Von Wasser hier aber keine Spur. Erst weit unterhalb der markierten Stelle tröpfelte ein spärliches Rinnsal - kein Vergleich mit der Carhuasanta-Quelle! Wieder über Geröll und Schutt geht es dann noch etwa 1 1/2 h bis zum Gipfel des Nevada Quehuisha. Dieser besteht aus mehreren Felstürmen, von denen lediglich der nördliche problemlos erstiegen werden kann. Um zum höchsten Punkt zu gelangen, müßte man erst etwa 10m absteigen um dann den aus lockeren Felsen und Bruchgestein bestehenden, ca. 4m höheren Hauptgipfel anzugehen (UIAA IV-V, aufgrund des lockeren Gesteins aber schlicht gefährlich). Dann ging es zurück zum nahen Apacheta-Pass, der ebenfalls wieder die Wasserscheide bildet. Von hier ist es noch ein langer Weg von ca. 5h bis nach Lari, wo uns das Auto wieder abholte. 

Tourengänger: cf


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