Belchen (1414m) - der lange Aufstieg von Obermünstertal


Publiziert von Fabse_94 , 18. August 2014 um 19:37.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 6 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 370 m
Strecke:Obermünstertal - Brandenberg - Breitnau - Krinne - Belchen - Belchenhaus - Talstation Belchenbahn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die Bundesstraße von Staufen 10km bis Obermünstertal-Spielweg oder alternativ über die Schauinslandstraße bzw. das Wiedener Eck vom Wiesental
Unterkunftmöglichkeiten:Belchenhaus
Kartennummer:Kompass Nr. 887 Schwarzwald Süd

Der Belchen ist einer der höchsten Berge des Schwarzwaldes, seine markante, rundliche Gestalt ist DER Blickfang vom südlichen Teil des Oberrheintales. Zudem fällt seine steile Nordflanke beinahe 1000 m ins Münstertal ab und stellt somit den größten Steilhang aller deutschen Mittelgebirge dar. Und ganz ungefährlich scheint der Belchen auch nicht zu sein, denn wie unsere Ferienhausbesitzerin meinte, seien dort dieses Jahr schon mehrere Unfälle - teils mit tödlichem Ausgang - passiert.

Abschrecken ließ ich mich nicht und startete um viertel 10 von der Haustür unserer Ferienwohnung in Obermünstertal.
Ich wanderte die paar Meter bergab zur kleinen Kapelle an der Bundesstraße und folgte dem Wegweiser ("Belchen 11,0 km") an einzelnen Höfen vorbei steil bergauf bis zu einem weiteren Wegweiser am Waldrand. Die nächste Viertelstunde wandert man auf einem kleinen Pfad durch lichten Wald, bis man nach insgesamt einer Stunde Gehzeit auf eine Straßenkreuzung am Brandenberg trifft. Wenn man zum höchsten Punkt des Brandenbergs (mit Jägerstand und Ausblick zum Schauinsland) will, geht man hier kurz die paar Meter nach Nordosten (also links). Zurück an der Kreuzung geht's geraudeaus weiter durch den Wald - wo ich auf ein Reh traf - zur freien Fläche der Breitnauer Weide. Hier hat man erstmals einen Blick auf den noch weit entfernten Belchen; aber ganz so weit wie es schien war es nicht mehr.
Zwischen Weiden und einem Wäldchen geht's etwas bergab bis zum Breitnau-Hof (993m), den ich nach knapp anderthalb Stunden erreichte. Gleich nach dem Hof läuft man linkerhand dem Wegweiser "Krinne" folgend durch die schöne Wiese, an einem kleinen Häuschen mit Windrad auf dem Dach vorbei zum Waldrand. Hier wieder rechts, bis man auf ein kurioses "Umleitungs"-Schild trifft (siehe Foto). Ursprünglich wäre es geradeaus weitergegangen, aber ich wurde nach links "umgeleitet". Nach ein paar hundert Metern auf einer Forststraße wandert man wieder nach rechts und folgt dem anfangs zerfurchten, kleinen Pfad der bewaldeten Heidstein-Westflanke entlang bis zur Wegverzweigung am Sattel der Krinne (1120m).
Hier führt eine Forststraße nach Südwesten, die nach einer Weile in einen kleineren Wanderweg übergeht, der sich in  zahlreichen Serpentinen die licht bewaldete Belchen-Nordflanke hinaufschlängelt.
Bin ich bis zur Krinne kaum einem Menschen begegnet, war hier nun relativ viel los, sprich Wanderer in allen Ausprägungen. Ob Urlauber mit MP3-Player im Ohr und Marken-Sneakers oder Jugendlichen-Feriengruppen mit Halbschuhen und Jutebeuteln - alles war dort vertreten. Ich fühlte mich mit meiner Trekkinghose und meinen Bergstiefeln beinahe schon "overdressed". Kein Wunder, dass dort so viele Unfälle passieren, bei den Gestalten, die dort so rumlaufen.
Nach etwa 2 Stunden und 40 Minuten erreichte ich die flache Gipfelkuppe mit Gipfelkreuz und traf dort auf meine Schwester und meine Mutter, die mit dem Auto bis zur Talstation der Belchenbahn gefahren waren und mit selbiger zur Bergstation hinaufgegondelt waren. Diesmal hatten wir endlich gutes Wetter und auch das Panorama war das beste, das wir in diesem Urlaub hatten: sämtliche Südschwarzwälder Gipfel hatten wir im Blick, aber leider verschwanden die Vogesen und die Schweizer Alpen im Dunst. Da relativ viel los war, vor allem Rentner und Familien mit lärmenden Kindern (die Belchenbahn macht's möglich) verzogen wir uns nach ein paar Fotos zum ebenfalls gut besuchten Belchenhaus (1359m). Mit Glück ergatterten wir einen Platz und bestellten uns etwas zu essen. Nach einem Gulascheintopf bzw. einem Schnitzel ging's dem Wanderweg folgend bergab zur Talstation (1092m), die wir nach gemütlichen 40 Minuten erreichten. Alternativ kann man auch über die früher für Autos offene Straße runter wandern, dauert halt ein bisschen länger.

Schwierigkeiten:
Obermünstertal - Brandenberg: T2 (anfangs geteerte und relativ steile Straße, später Wanderweg)
Brandenberg - Breitnau: T1 (ebener Waldweg und Forststraße)
Breitnau - Krinne - Belchen: T2 (teilweise schmaler und steiler Wanderweg, zwischendurch auch Forsstraßen)
Belchen - Belchenhaus - Talstation: T2 (mäßig steiler Wanderweg)


Fazit:
Der lange Anstieg von Obermünstertal auf den Belchen ist empfehlenswert und stellt eine Alternative zum steileren Aufstieg von Untermünstertal dar, da sich bewaldete Wegabschnitte mit freien Flächen abwechseln und man aufgrund der zahlreichen ebenen Abschnitte auch mal zu Verschnaufpausen kommt. Der Gipfel des "Schwarzwaldkönigs" Belchen ist zwar meistens aufgrund der Seilbahn überlaufen, bietet aber eine tolle Aussicht.

Tourengänger: Fabse_94


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