Hornbachspitze (2533 m) - Im Schatten der Krottenkopf Nordwand


Publiziert von Nic , 7. August 2014 um 15:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oberstdorf mit dem PKW Richtung Fellhornbahn. Parkplatz Oberer Renksteg
Kartennummer:Kompass Nr. 24 Lechtaler Alpen und Hornbachkette

Spannende Tour auf einen  einsamen  Gipfel im Schatten prominenter Nachbarn.

Die Benutzung eines Mountainbikes erweist sich vor allem auf dem Rückweg als äußerst sinnvoll, da sich der Weg vom Parkplatz Renksteg  nach Spielmannsau ordentlich zieht. Der weitere Anstieg zur Kemptner Hütte ist schnell erzählt und wurde bereits des Öfteren beschrieben.

Kemptner Hütte - Muttlerkopf :

Von der Hütte folgen wir dem ausgeschilderten Weg hinauf ins Obere Mädelejoch. Nach kurzer Pause geht es in Serpentinen weiter gen Gipfel. Nach etwa 100 Hm entscheiden wir uns für die direkte Variante durch die von einigen Felsstufen unterbrochene Südflanke. Diverse Rinnen nutzend, erreichen wir zügig den Gipfel. Leider zieht Nebel auf und die Aussicht ist bescheiden.

Im Abstieg erleben wir einmal mehr wie gefährlich auch vermeintlich einfache Berge sein können. Ein vorausgehender Wanderer verliert an einer ungünstigen Stelle das Gleichgewicht und fällt Kopfüber nach vorne. Er kann sich gerade noch halten, bevor das Gelände an dieser Stelle mit einer etwa 30 m hohen Schrofenstufe abbricht. Puh! Glück gehabt!


Öfnerkar - Hornbachspitze:

Auf etwa halber höhe im Abstieg zum Oberen Mädelejoch, zweigen in einer Kurve kaum sichtbare Steigspuren in Richtung Öfnerkar ab. Der weitere Weg ist teils mit Steinmännern markiert, welche aber nicht unbedingt notwendig sind. Die spärlichen Rasenpolster nutzend, machen wir uns auf den "Weg" in den hintersten östlichen Karwinkel. Als Orientierung bietet sich ein Schneefeld an, das wohl den ganzen Sommer lang überdauert. Zuletzt über eine Schuttflanke in die tiefste Scharte und dem Grat folgend zum Gipfel.

Der höchste Punkt wird von einem großen Steinmann markiert und wird laut GB äußerst selten besucht. Vor allem die Nahblicke zur gewaltigen Krottenkopf Nordwand machen einen Besuch aber absolut lohnend. Nach kurzer Pause machen wir uns an den kurzen Übergang zum etwas niedriger gelegenen Südgipfel. Von diesem wirkt die Nordwand noch wesentlich eindrücklicher.

Zurück an der Kemptner Hütte lassen wir den Tag bei leckeren Schluzkrapfen und einer Johannesbeerschorle gemütlich ausklingen.


Fazit: Ab dem Öfnerkar absolut einsame und weglose Tour auf einen wenig besuchten Gipfel. Eher ein Berg für Individualisten, auf Grund der imposanten Ausblicke aber äußerst lohnend!


Anhang:

Auf Grund des beinahe Absturzes eines Bergkameraden, war mir eine schnelle Veröffentlichung wichtig. Dies soll gleichzeitig eine Warnung an all jene sein, die sich und ihre Fähigkeiten unter Umständen überschätzen. Manchmal reicht ein kurzer Moment der Unachtsamkeit um ein Leben auszulöschen...

Schwierigkeiten:

Oberstdorf - Spielmannsau L
Spielmannsau - Kemptner Hütte T3
Muttlerkopf T3 / Direkvariante Südflanke/Rinnen T4+ II
Öfnerkar - Hornbachspitze T4- I



Tourengänger: Nic, yuki


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Kommentare (4)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2014 um 15:57
Hey Nic, die Bilder machen Lust auf die Tour, sehr schön! Und du hast recht: Passieren kann am Berg schnell was. Da reicht oft schon ein Stolperer am Wanderweg und die Physik schlägt unbarmherzig zu.

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2014 um 21:36
Kann dir diese Tour nur wärmstens empfehlen. Am besten in Kombination mit Öfner und Krottenspitze. Leider hat die Zeit für diese beiden Gipfel nicht mehr gereicht, da wir morgens getrödelt haben. :) Ein Besuch ist in diesem Jahr aber auf jeden Fall noch geplant.

VG Nico

quacamozza hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2014 um 17:39
Hallo Nico,

zu den schönen Bildern kann man Euch nur gratulieren. Sind wirklich besonders gut gelungen, und dann alles ohne Nebelschwaden...

Glücklicherweise ist Euch der Absturz von dem Wanderer erspart geblieben. Dieses Jahr ist es in der Tat schlimm mit den Unfällen.

Lieben Gruß
Ulf

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2014 um 21:42
Hallo Ulf,

danke für deinen Kommentar. Ja es war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis wilde Tiere beim Säugen ihrer Jungen beobachten zu können. Die Ecke rund um den Großen Krottenkopf ist landschaftlich natürlich besonders reizvoll. Da ist es nicht schwer gute Fotos zu machen. Einfach abdrücken. Jeder Schuß ein Treffer :-) Ja leider nimmt der Bergsport-Hype derzeit etwas überhand. Daher passiert natürlich auch mehr. Gott sei dank ist es nochmal gut gegangen. Erinnerungen wurden wach...

LG Nico


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