Trampelpfade am Üetliberg (8): Triemli - Leiter - Gratweg (alter Gelbe-Wand-Pfad)


Publiziert von Uto869 Pro , 25. August 2014 um 10:25.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:24 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 270 m
Strecke:Zürich: Triemli - Gratweg (Treppenweg)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S 10 oder Tram 9 (Triemli)
Kartennummer:LK 1:25'000, Blatt 1091 (Zürich)

 

Der alte Gelbe-Wand-Pfad, der hier beschrieben wird, führt auf einer markanten Rippe sehr direkt hoch zum Gratweg (Treppenweg). Er endet unmittelbar bei der Clubhütte zur Gelben Wand. Früher wurde er sicher sehr viel häufiger begangen als heute. Davon zeugen die alten Leitern und Drahtseile, mit deren Hilfe die „Gelbe Wand“, eine Sandsteinbank, die - in unterschiedlicher Mächtigkeit - die Üetliberg-Ostflanke durchzieht, überwunden wird.

Der alte Gelbe-Wand-Pfad zeigt exemplarisch, was die Schwierigkeit ist mit diesen Trampelpfaden in der Üetliberg-Flanke: Die Einstiege sind häufig nur schwer zu finden. Das gilt ganz besonders für den alten Gelbe-Wand-Pfad. In der Literatur oder im Internet finden sich eh nur spärliche Hinweise auf diese Pfade. Die vorhandenen Hinweise zeugen zumeist davon, dass die entsprechenden Autorinnen oder Autoren nur sehr zufällig auf eine Wegs pur gestossen sind. Ihre Beschreibungen bleiben deshalb häufig eher vage. Deshalb wird hier versucht, möglichst genau zu sein, was die Einstiege (von unten und von oben) betrifft.

 

Die Clubhütte zur Gelben Wand ist - wie die Hikr-Kollegen Chääli und Bergstrolk schon früher festgestellt haben - auf der Landeskarte falsch eingezeichnet. De facto befindet sie sich genau (!) dort, wo der alte Gelbe-Wand-Pfad den Gratweg erreicht.

 

Alter Gelbe-Wand-Pfad

 

Den Einstieg erreicht man vom Triemli aus via Hohensteinweg und Punkt 612: Man folgt nach der Brücke bei P. 612 der Forststrasse (Friesenburgweg) zuerst in nordöstlicher, dann in südöstlicher Richtung, bis man - rund 50m bevor ein Pfad rechts von der Strasse abzweigt und zur Ruine hochführt - auf die Stelle trifft, wo laut Karte ein Bach die Strasse quert. In Wirklichkeit handelt es sich dabei allerdings um ein blosses Rinnsal, das vor der Strasse gefasst und unter dieser hindurch geleitet wird. Die Fassung ist allerdings zumeist verstopft, so dass sich auf der Strasse etwas Wasser ansammelt.

 

Rechts (rechts in Gehrichtung) des Rinnsals geht es hoch. Dieses ist allerdings nur zeitweise sichtbar, zum Teil fliesst es unterirdisch. Zur Linken ist gleich nach dem Einstieg der Anfang einer Rippe gut zu erkennen. Doch man ignoriert diese, sonst findet man sich auf einer Variante des Friesenburgpfades wieder und nicht auf dem alten Gelbe-Wand-Pfad. Man bleibt also rechts des Rinnsals, quert einen Trampelpfad und sucht sich einen Weg durch das ziemlich unstrukturierte, feuchte Gelände. Wegspuren gibt es hier kaum. Dann stösst man, nach vielleicht 10 Minuten, auf eine lichtere Stelle (grün am Boden). An deren unteren Rand quert man vielleicht 20m nach rechts - voilà: die gesuchte, gut versteckte, jetzt aber markante Rippe. Gleich dort, wo sie beginnt, liegt eine alte Eisenleiter am Boden, und davor finden sich die Überreste einer Hütte. Jetzt kann nichts mehr schief gehen, man braucht nur noch dem Kamm der Rippe zu folgen. Auch ohne die am Boden liegende Leiter lässt sich der erste steile Aufschwung gut meistern. Wenn es einem aber zu steil oder zu seifig ist: Der Anfang der Rippe kann auch links herum umgangen werden (nach einigen Dutzend Metern gibt’s einen Pfad, der zum Kamm der Rippe hoch führt). Der Pfad auf der Rippe wird bald ausgeprägter. Es wird deutlich, dass er früher - wohl zur Blütezeit der Clubhütte zur Gelben Wand - oft begangen wurde. Zur Rechten begleitet einen ein Drahtseil. Dann folgt ein lauschiges Plätzchen, in dessen Hintergrund bereits die zweite Leiter sichtbar ist. Diese ist ziemlich intakt und hilft einem über eine markante Stufe hinweg. Danach ist das Drahtseil zur Linken. Orientierungsschwierigkeiten gibt’s keine mehr - wer sich in der steilen Trampelpfadwelt wohl fühlt, kann’s einfach geniessen. Bald quert man den Trampelpfad Ost (siehe mein entsprechender Bericht) und folgt weiter - teilweise über befestigte Stufen - dem Kamm. Den letzten Aufschwung umgeht man rechts: Eine alte Eisenstange zeigt an, dass man dort durchgeht, wo schon die Vorfahren durchgegangen sind. Und dann steht man bei der Hütte und hinter dieser ist gleich der Gratweg (Treppenweg): Man ist wieder unter den Leuten.

 

Wer den alten Gelbe-Wand-Pfad von oben nach unten begehen will (was machbar ist, aber insbesondere bei nassem Boden einige Vorsicht verlangt), findet den Einstieg unmittelbar bei der nördlichen Hüttenecke, wo es am rechten Trichterrand (rechts in Abstiegsrichtung) hinuntergeht.


Tourengänger: Uto869


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Kommentare (1)


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meu75 hat gesagt: Photos vom Herbst 2022
Gesendet am 1. November 2022 um 11:24
Es sieht dort jetzt etwas anders aus. Beide Leitern und die Seile sind noch da, die Bäume nicht mehr...

*Photos alter Gelbe-Wand-Pfad Herbst 2022


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