Mutschen und Chreialpfirst - Waschküchenwetter im Alpstein

Der Mutschen ist zwar kein besonders dominanter Berg. Er ist aber immerhin der höchste Gipfel der südlichen Alpsteinkette und daher prädestiniert, schöne Aus- und Weitblicke zu bieten. Da er von Wildhaus einfach und relativ schnell erreichbar ist, beschlossen wir angesichts der unsicheren Wetterentwicklung, ihm wieder mal einen Besuch abzustatten, zumal die Tour beliebig ausgebaut werden kann.

Stets galt es heute, den Himmel zu beobachten, denn das Wetter macht zur Zeit alles andere als einen stabilen Wettereindruck: Richtiges Waschküchenwetter eben, dass auch seinen Reiz hat, indem die Stimmungen immer wieder ändern. Wie es sich in einer Waschküche gehört, wurden wir zum Schluss dann richtig durchgespült. Egal: Das wichtigste war, dass keine Gewitter aufzogen.

Die Bergwege im Alpstein sind aufgrund der zahlreichen Regenfällen der letzten Tage bisweilen ziemlich schlammig. Insbesondere der Schlussaufstieg zum Mutschensattel gestaltete sich mühsam, da man ständig auf dem schmierigen Boden nach hinten rutscht; da hilft die beste Bergschuhsohle nicht wirklich weiter.

Nachdem sich die Wolken kurz nach Tourbeginn zu verziehen begannen, schien mehr und mehr die Sonne vom immer blauer werdenden Himmel, und für einige Zeit wurden wir daran erinnert, dass wir zur Zeit eigentlich im Hochsommer stehen. Wir beschlossen auf dem Gipfel des Mutschen, den Rückweg über den Chreialpfirst zu nehmen, da keine Gewitter in der Nähe waren. Diese Variante hatte zudem den Vorteil, dass wir nicht über die Rutschbahn unter dem Mutschensattel absteigen mussten. Unser Abstieg von der Chreialp auf dem steinigen, gut ausgebauten Bergweg, gestaltete sich dann angenehm.

Immer wieder zogen Nebelschwaden von Süden her über den Alpstein; die Wolken wurden in der Folge dichter. Nachdem wir auf dem aussichtsreichen Chreialpfirst die Szenerie mitten in diesem schönen Gebirge nochmals richtig reinziehen konnten, setzte dann unterhalb des Zwinglipasses leichter Regen ein, der etwas stärker wurde und uns bis zum Ausgangspunkt in Wildhaus begleitete. Im Flürentobel wähnten wir uns dabei mitten in einem tropischen Urwald während der Regenzeit.

Routenbeschreibung:

Wildhaus - Flürentobel - Alp Tesel - Mutschensattel - Mutschen - Mutschensattel - Chreialpfirst - Zwinglipass - Chreialp - Alp Tesel - Flürentobel - Wildhaus*)

*) durchwegs ausgeschildert und markiert. Der Aufstieg zum Gipfel des Mutschen führt zunächst auf einem guten Pfad, später durch steile Schrofen, wo kurz der Einsatz der Hände erforderlich sein kann (T3). Im übrigen alles T2.