Hoher Dachstein über Schulter und Randkluftsteig

Mit der Dachstein Gletscherbahn von der Ramsau hinauf zur Hunerscharte, bei zu erwartendem starken Andrang empfiehlt es sich möglichst den Tagesrand zu nutzen und auch die Gondel via Webpage zu reservieren.

Von der Seilbahn Bergstation am Hunerkogel den breiten, präparierten Gletscherweg sanft hinab in Richtung Seethalerhütte, an den Dirndln vorbei, danach wieder ansteigend bis zur markanten Richtungsänderung des Weges Richtung Seethalerhütte. Dort verlässt man die "Piste" und begibt sich zum Einstieg des Schulterklettersteigs, der an der markanten "Schulter" des Dachsteins beginnt.

Der Einstieg des Schulterklettersteigs ist mittlerweile mit einem Stahlseil versichert (Berichte, dass der Einstieg ein 2er frei zu klettern sei, sind nicht mehr aktuell). Der Beginn ist Klettersteig-typisch auch schon die Schlüsselstelle, allerdings mit B/WS/K2 nicht wirklich schwierig.
Zu Beginn geht es ziemlich direkt hinauf, danach wird der Steig flacher und man steigt den Rücken entlang Richtung Hohen Dachstein. Bei uns waren noch drei kleinere Schneefelder im Steig zu queren, bei denen die Sicherung verschneit war. Bei weichem Schnee kein Problem, an kälteren Tagen oder zeitiger im Jahr sind hier aber Steigeisen zu empfehlen - die Dachsteinseilbahnen geben  telefonisch Auskunft.

Der Schulterklettersteig trifft nach einer kurzen Querung auf den Randkluftsteig (gleich nach dessen Beginn), der dann direkt mit zwei Stellen B/WS/K2 und am Ende einfach (A/L/K1) in einer Rinne zum Gipfel führt.

Trotz der mäßigen Schwierigkeit handelt es sich um einen Klettersteig in hochalpinem Gelände! Bei unserer Tour sind wir auf abenteuerliche Konstruktionen ("Klettersteigset" aus Bandschlinge und Schnapper) sowie gänzlich unerfahrene (erster Klettersteig in seinem Leben, panisch, wurde vom "Freund" dann am Seil hochgezogen) gestoßen.
Der Hohe Dachstein ist kein Übungshügel.

Der Abstieg führt in unserem Fall über den Randkluftsteig zurück, der an starken Tagen mit Gegenverkehr durchaus zu einer längeren, wenig spaßigen Angelegenheit werden kann. Alternative wäre  Westgrat-Steinerscharte (Hochtour - Gletscherausrüstung).

Am Ende des Randkluftsteigs auf den Gletscher (hier vorher nach der Begehbarkeit der Randkluft erkundigen) und diesen in einem großen Bogen um die Spalten zum umgehen hinunter zum Einstieg bei der Schulter.
Wir sind auf dem Gletscher ohne Seil gegangen, Steigeisen waren im weichen Schnee auch nicht notwendig, aber der Pickel war schon recht angenehm (oben ist der Gletscher etwas steiler, +35°) - muss jeder selbst nach den Verhältnissen entscheiden bzw. vorher erkundigen.

Eine sehr schöne Tour, an Sommerwochenenden leider überlaufen.