La Chaîne des Reines
|
||||||||||||||||||||||||||
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh -,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht :Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!
(Friedrich Nietzsche, aus "Also sprach Zarathustra", 1883-1891, Inschrift auf Chastè, Sils/GR)
Pointe de Cray
Pointe de Cray-Vanil Noir
Dem Grat der Kantonsgrenze FR-VD folgend über Pra de Cray, Vanil Carré, Gros Perré, Tsô Fauthy, Pointe de Paray (die Stufen I-IV am S-Grat habe ich W umgangen) und Vanil de l'Ecri zum Vanil Noir, insgesamt 4-5h, T6, II (detaillierte Routenbeschreibung unter Pointe de Cray-Vanil Noir: Grenzfall "Kletterwandern").
Vanil Noir-Vanil de l'Ardille
Abstieg über den grasig-felsigen NNW-Grat zur Tête de l'Herbette und über den felsigen NNE-Grat zum Wegweiser 2182 und weiter zum Sattel ca. 2160m, T5, I. Nach NE z.T. auf Pfadspuren über eine felsige Graterhebung (ca. 2180m, I-II) zur Selle des Morteys (2129m), auf dem grasig-felsigen Grat der Galère bis P. 2079 und über einen ausgesetzten Felsgrat (I-II, Bh, z.T. Umgehungsmöglichkeiten NW) zum Beginn des grasigen SW-Grats. Diesem entlang auf Pfadspuren (gelbe Markierungen, im oberen Drittel ca. 5m hohe glatte Platte, II) zum Dent de Folliéran. Abstieg über die felsige NW-Flanke und den NE-Grat (Pfadspuren, rote Markierungen, I) zum Col d'Entre Roches (2112m). Wiederaufstieg über den grasig-felsigen SW-Grat (Felsriegel im oberen Drittel II) auf den Dent de Brenleire, 2-3h, T6, II. Abstieg über den grasigen oberen NE-Grat zur Schulter ca. 2297m über dem felsigen Gipfelaufbau. Am SW Rand auf Felsen und steilen Schrofen ausgesetzt hinunter und Querung nach NW zurück zum grasig-felsigen Grat (II-III). Über diesen bis zu einer Felsstufe, vor der nach NW auf Grasbänder abgeklettert werden kann (II), die ausgesetzt (Wildspuren) zum Sattel ca. 2044m führen, T6, II-III. Entlang dem grasig-felsigen WSW-Grat über zwei Aufschwünge auf den Vanil du Croset und nach NE auf dem grasig-felsigen Verbindungsgrat zum Vanil de l'Ardille (Messpunkt), 1h 30min, T5, I. Abstieg über die plattige und felsdurchsetzte SE-Flanke (I-II) und die Weide nach Brenleire Dessous (1542m), auf dem weiss-rot markierten Bergweg nach Haut du Mont, und auf der Alpstrasse nach Praz Jean, 2h, T5-T1, I-II, insgesamt 5h 30min-6h30min.
Total 12h 30min-15h 30min.
Material: zusätzlich altes Eisgerät und ev. 20m Reepschnur. Genügend zum Trinken mitnehmen!
Facts: Montbovon 7.30, Pointe de Cray 10.45, Vanil Noir 15 Uhr, Dent de Brenleire 17.30, Vanil de l'Ardille 19 Uhr, Praz Jean 21 Uhr (Autostop, letzter Bus nach Bulle um 19.40).
Die Überschreitung der Vanil Noir Kette ist von der Länge her mit dem gesamten Brienzergrat, und bezüglich Schwierigkeiten mit dem hinteren Niesengrat vergleichbar. Wie bei diesen beiden handelt es sich um eine lange, abwechslungs- und aussichtsreiche Gratwanderung, die so ziemlich alle Register des Alpinwanderns zieht: von Alpstrassen, Wander- und Bergwegen über steile Gras-, Wald-, Schrofen- und Firnpartien sowie sperrige Geröll- und Karrenfelder bis zu ausgesetzten Grat-, Couloir- und Felspassagen. Die drei wichtigsten Schlüsselstellen bestehen aus der Überschreitung des Chaux de Culand, dem Aufstieg über den Paray S-Grat und dem Abstieg über den Brenleire NE-Grat. Weitere Knack- bzw. Saftpunkte bilden die SE-Couloirs zu Carré und Perré, der Aufstieg zum Tsô Fauthy, der Noir SW-Grat, der Felsgrat am Ende der Galère und der Felsriegel im Brenleire SW-Grat . Für die anhaltenden Mühen und den - hoffentlich! - zähen Durchhaltewillen werden wir dafür immer wieder mit schwindelerregenden Nahperspektiven auf die umliegenden Préalpes und stupenden Weitblicken auf die westlichen Alpes Valaisannes und das Massif du Mont Blanc belohnt, und bei klarem Herbstwetter erhaschen wir villeicht sogar blau leuchtende Reflexe von den Juraseen und dem Lac Léman mit seinen golden schimmernden Reben von Lavaux...
Brod ist der Erde Frucht, doch ists vom Lichte gesegnet,
Und vom donnernden Gott kommet die Freude des Weins.
Darum denken wir auch dabei der Himmlischen, die sonst
Da gewesen und die kehren in richtiger Zeit,
Darum singen sie auch mit Ernst die Sänger den Weingott
Und nicht eitel erdacht tönet dem Alten das Lob.
(Friedrich Hölderlin, aus "Brod und Wein", 1800/1801)
Kommentare